Yvonne Endler
Die Bedeutung von ökonomischen Denken und Handeln
Der Blog zur "Einführung in die
Betriebswirtschaftslehre" behandelt die Frage, was unter
"ökonomisches Denken und Handeln" zu verstehen ist.
Zunächst muss geklärt werden, wie bzw. warum
ökonomisches Denken entsteht. Grundlegend lässt sich dessen Entwicklung wie
folgt erklären: Die Menschen nehmen einen bestimmten Mangel in ihrem Leben
wahr. Es entsteht somit ein Bedürfnis, welches es zu befriedigen gilt. Dies
kann mit der Aneignung von Gütern geschehen; somit entsteht nun ein Bedarf bzw.
die Nachfrage[1]. Aufgrund der Knappheit
der Wirtschaftsgüter[2],
entsteht nun die Notwendigkeit des wirtschaftlichen Handelns, bei dem es dann
um die Verteilung eben dieser Güter geht.
Damit lässt sich wirtschaftliches Handeln bzw.
Wirtschaften als das Treffen von Entscheidungen über die Verteilung der knappen
Güter zum Zweck der Bedürfnisbefriedigung definieren.
Die Entscheidungen werden dabei von
Wirtschaftseinheiten (Betriebe[3])
getroffen. Damit sind sowohl Unternehmen[4]
als auch Haushalte[5]
gemeint.[6]
Bei dieser Entscheidung geht es darum, eine möglichst optimale Lösung zu
finden, wobei es die unterschiedlichen Handlungsalternativen hinsichtlich
bestimmter Kriterien zu betrachten gilt. Werden die Handlungsmöglichkeiten
hinsichtlich des Effizienzkriteriums[7] ausgewählt, so kann die optimale Lösung durch zwei Prinzipien erreicht werden:
dem Maximumprinzip und dem Minimumprinzip. Entscheidet man nach dem Maximumprinzip
wird die Handlungsoption gewählt, welche mit den bereits vorhandenen
Mitteln den höchsten Ertrag erzielt. Beim Minimumprinzip geht es wiederum um das
Erreichen eines Ergebnisses mit geringsten Mitteln. Entweder wird das Ergebnis maximiert oder die benötigten Mittel minimiert. Abgesehen von dem Wirtschaftlichkeitsprinzip
(Effizienzkriterium) lassen sich die Handlungsalternativen auch mit Effektivitätskriterien
bewerten. Dabei wird nicht das Ökonomische (die effizienteste Lösung finden), sondern die Wirksamkeit bzw. das
Ausmaß der Zielerreichung betrachtet.
[1] Von Nachfrage spricht
man, wenn der Bedarf durch die Kaufkraft (vorhandene Fähigkeit/ verfügbare
Geldmittel) gedeckt wird
[2]
Wirtschaftsgüter (Sach- und Dienstleistungen bzw. materielle und immaterielle
Güter) sind im Gegensatz zu freien Gütern (z.B. Luft) knapp, stehen also nicht
unbegrenzt zur Verfügung. Merkmale von solchen Gütern sind: der Nutzen (der
Bedürfnisbefriedigung dienend), Knappheit bzw. Preis und die Möglichkeit des
Austausches auf dem Markt.
[3]
Betriebe sind wirtschaftliche handelnde, soziale, technische und rechtliche
Einheiten mit der Aufgabe der selbstverantwortlichen Bedarfsdeckung
[4]
Unternehmen bzw. Produzenten dienen dem Zweck der Fremdbedarfsdeckung
(Produktion)
[5]
Haushalte bzw. Konsumenten dienen dem Zweck der Eigenbedarfsdeckung (Konsumtion)
[6] Eine
zweite Auffassung von Betrieben sieht primär die Güterherstellung vor, bei der
die Haushalte ausgeschlossen werden. Hierbei wird allerdings die Auffassung von
Balderjahn und Specht aufgegriffen, bei der die Haushalte ebenfalls als Betrieb
angesehen werden.
[7]
Effizienzkriterium (auch als ökonomisches Prinzip bezeichnet) meint das
Entscheiden eines Menschen für die effizientere Lösung, d. h. die Lösung, bei
der ein großer Betrag mit möglichst wenig Mitteln erreicht werden soll
Specht, Günter / Balderjahn, Ingo: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre. 6. Aufl., Stuttgart 2011, S. 1-15.
Weiterführende Literatur:
Schierenbeck, Henner/ Wöhle Claudia B.: Grundzüge der Betriebswirtschaftslehre. 19. Aufl., Berlin 2016.
Ich finde es sehr gut wie der Blog aufgebaut ist, indem du erst die Frage klärst, warum ökonomisches Handeln entsteht und dann weiter fortfährst.
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