…Rhodesian
Ridgeback ist eine Hunderasse aus Afrika, die dort vor allem zur Jagd
von Wild verwendet wird , hier aber auch als Familien- und Wachhund
fungiert. Ein Rhodesian Ridgeback wird maximal 70 cm groß, ist
muskulös mit einer tiefen Brust, er ist braun, hat kurzes Fell und
herunterhängende Ohren, kann eine schwarze oder braune Schnauze
haben und das wichtigste Wiedererkennungsmerkmal ist der Ridge am
Rücken. Der Ridge ist ein Haarkamm, bei dem das Fell entgegen der
normalen Haarwuchsrichtung wächst. Dieser Hund wird als würdevoll ,
intelligent und ohne Anzeichen von Aggressivität oder Scheu
beschrieben. Solch einen Hund haben wir uns vor ca. 10 Jahren
gekauft. Eines der für uns schönsten Wesen, das ich bisher gesehen
habe. Eine treue Seele durch und durch. Nach 4 Jahren dachten wir, es
wäre an der Zeit unserer Hündin die Möglichkeit zu geben, eine
Hundemutter zu werden. Gesagt, getan. In unserer Nähe fanden wir
einen wunderschönen Ridgebackrüden, der unserer Hexe 14
wunderschöne Welpen schenkte. Ja , ihr habt richtig gelesen. Der
erste Wurf bestand tatsächlich aus ganzen 14 perfekten, kleinen
Hundebabies. Die Geburt war eine anstrengende und aufregende
Angelegenheit. Morgens um 7 Uhr weckte sie mich sanft mit ihrer
Schnauze und mit eher wenig sanftem Gejaule. Ich wusste sofort
Bescheid. Ich trommelte meine Familie zusammen, wir lockten sie in
ihre Box und ehe man sich versah gebar sie 7 Welpen. Einer schöner
als der andere. Alle waren hoch erfreut und wirklich erschöpft. Als
mein Vater dann von der Arbeit kam, war das Geschrei groß. Er ging
davon aus, dass es ca. 4 werden würden. Er war völlig überfordert.
Irgendwann legte sich dann die Aufregung und alle machten ein kurzes
Nickerchen. Als wir kurze Zeit später nach den kleinen Rackern
schauten und durchzählten, ob alle da waren, viel uns auf, dass aus
7 nun 9 geworden sind. Und abends um 10 Uhr dann waren es
letztendlich 14. Mein Vater war mit dem Nerven völlig am Ende. Ich
glaube, er hätte am liebsten seine Sachen gepackt und wäre
ausgezogen. Ich für mein Teil war überglücklich. Denn sowas
putziges, wie diese Welpen auf einem Haufen, hab ich noch nie
gesehen. Jedoch waren die Bedenken meines Vaters völlig berechtigt.
Die Hunderasse war damals in Deutschland noch sehr unbekannt und wir
leben in einem sehr kleinen Dorf. Wie zum Teufel sollten wir die
Welpen an den Mann bringen. Wir haben unsere Hündin damals, mit
Papieren, für 1500 Euro bekommen. Ein theoretisch angemessener Preis
für die Welpen, ohne Papiere, war eigentlich 800 Euro. Wir mussten
doch die Arztkosten, das Futter, das restliche Zubehör und unsere
investierte Zeit damit wieder ausgleichen. Wir legten Websites für
die Hunde an, sowie Inserate bei Ebay und auf sämtlichen
Tiermarktseiten im Internet. Irgendwann kamen auch Zeitungsartikel
dazu. Die Nachfrage war jedoch eher mäßig. Um die Inserate im
Internet zu finden, muss man ja doch den Rassename eingeben, den
jedoch kaum jemand kannte. Zu allem Überfluss haben wir mitbekommen
, dass kurze Zeit vorher, nur 10 km entfernt, schon jemand 8
Rhodesian Ridgeback Welpen bekommen hat. Da standen wir nun, mit
Konkurrenz im Nacken und dem Konflikt zwischen Angebot und Nachfrage.
Vier, fünf Interessenten hatten wir schon, natürlich, die im
Übrigen genauso vernarrt waren in die kleinen Racker, wie wir. Sie
besuchten uns schon weit vor der 10. Lebenswoche der Welpen, um sie
von Anfang an kennenzulernen und ihnen schon Namen zu geben. Meine
Stiefmutter freundete sich sehr gut mit den Familien an, sodass sie
den Preis von 800 auf 600 Euro runterschraubte, aus Kulanz. Bei jedem
Welpe der ging war großes Gezeter und Geheule, von ihr ebenso wie
von mir. So… Nun standen wir aber immer noch mit 9 weiteren Welpen
da, die immer älter wurden. Die Zeit lief uns davon. Aus Panik wurde
der Preis dann auf 200 Euro runtergeschraubt. So hatten wir
wenigstens die Arztkosten raus. Dadurch gingen dann 5 Welpen weg und
schleichend folgten auch die anderen. Bis auf einen. Den haben wir
behalten. Unsere kleine Fee. Sie war die kleinste aus diesem Wurf.
Letztendlich waren alle glücklich und zufrieden, doch für den
ursprünglichen Preis von 800 Euro ist nicht ein Welpe weggegangen.
Bei der Konkurrenz jedoch schon. Wir haben damit sogar ein
Minusgeschäft gemacht. Es war für uns kein Weltuntergang, denn es
ging uns ja nicht darum, Geld zu machen. Ökonomisch wertvoll war das
aber nicht. Mittlerweile ist die Rasse bekannter und ich nehme an,
wir hätten nicht mehr ganz so viele Probleme, die Hunde an den Mann
zu bringen. Aber nochmal machen wir das nicht. Größtenteils war es
doch nur Anstrengung und unglaublich traurig sie gehen zu lassen.
Wobei .. durch mein Wirtschaftsstudium könnte ich jetzt effizient
ausrechnen, was der Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und
Nachfrage ist und für wie viel wir die Hunde letztendlich auch
verkaufen können. Kommt Zeit, kommt Rat. Vielleicht kriege ich meine
Eltern ja noch überredet. Habt einen schönen Tag, liebe
Kommilitonen.
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