Der letzte Blog ging über das Thema MArketing-Mix. Gerade in der jetzigen Zeit zieht der Handel alle Register. Es ist die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Im Bereich Spielwaren werden z.b. 70 % des Jahresumsatzes in den Wochen vor Weihnachten getätigt.
Daher finden wir, es lohnt sich, sich etwas mit dem Thema "Stationär versus Online-Einkäufe" als Verbraucher auseinander zu setzen.
Zur Einstimmung zwei Zeitungs- Texte aus der Tagespresse zu diesem Thema.
Verbraucherlaune verbessert sich pünktlich zu Weihnachten
Die Neigung zu größeren Anschaffungen ist gestiegen,
sagen die Konsumforscher. Foto: Daniel Bockwoldt
Frankfurt/Main
–
Deutschlands Verbraucher kommen
pünktlich zu Weihnachten in Konsumlaune. 285 Euro wollen sie durchschnittlich
für Geschenke ausgeben. Das sind zwar drei Euro weniger als im Vorjahr, wie die
Marktforscher der Nürnberger GfK in Frankfurt erklärten.
Dennoch könne sich der
Handel auf ein Weihnachtsgeschäft mindestens auf Vorjahresniveau freuen, sagte
GfK-Experte Wolfgang Adlwarth: «Auch 2014 wird es wieder volle Einkaufswagen
zur Weihnachtszeit geben.»
Der Handel darf nach
GfK-Berechnungen mit rund 15 Milliarden Euro Umsatz im Geschäft mit
Weihnachtsgeschenken rechnen - das wären 1,3 Prozent weniger als ein Jahr
zuvor. Die Zahlen basieren auf einer Umfrage unter 4376 Verbrauchern im Alter
von 14 bis 75 Jahren.
Beschäftigungsrekord,
Arbeitslosenzahlen auf Drei-Jahres-Tief, Flucht in den Konsum angesichts
weltweiter Krisen - angesichts dieser Gemengelage hätten die Zahlen durchaus
positiver ausfallen können. Adlwarth erklärte, bei Erhebung der Daten Ende
Oktober/Anfang November 2014 sei die allgemeine Nachrichtenlage düsterer
gewesen.
Inzwischen stieg die Neigung
der Verbraucher zu größeren Anschaffungen wieder, wie der jüngste
GfK-Konsumklimaindex zeigt. Auch die Erwartungen bezüglich des künftigen
Einkommens entwickelten sich positiv. Die Konjunkturaussichten bewerteten die
Verbraucher allerdings wieder etwas skeptischer. Dennoch erwarten die
GfK-Forscher beim übergreifenden Konsumklimaindex für Dezember zum Vormonat ein
Plus von 0,2 Zählern auf 8,7 Punkte.
Zum Fest wollen der
GfK-Weihnachtsumfrage zufolge neun von zehn Deutschen (91 Prozent) etwas
verschenken, am häufigsten greifen sie zu Büchern, Spielwaren und Parfüm.
Inzwischen bestellt jeder zweite (51 Prozent) mindestens ein Geschenk per
Internet. «Der Online-Handel wird noch stärker vom Weihnachtsgeschäft
profitieren als der stationäre Handel», sagte Adlwarth.
Die Postbank erwartet im
Online-Handel für November und Dezember Umsätze in Höhe von rund zehn
Milliarden Euro. Das entspreche gut einem Viertel des gesamten Jahresumsatzes
im Online-Geschäft. Auch die Parfümerie- und Buchhandelskette Douglas, die
insgesamt optimistisch ins Weihnachtsgeschäft geht, betont die wachsende
Bedeutung von E-Commerce: Firmenchef Henning Kreke sagte, im Geschäftsjahr
2013/2014 (30.9.) seien die Erlöse in diesem Bereich stark gestiegen und
machten inzwischen rund ein Zehntel des gesamten Geschäfts der Gruppe aus.
«Die Stimmung der
Verbraucher lässt auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen», kommentierte
KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. «Das dürfte gerade auch viele Mittelständler zum
Jahresende ein wenig aufatmen lassen.» Allerdings brauche es für 2015 «noch
einiges Mehr an begründeter Zuversicht, um die Durststrecke bei den
Investitionen zu beenden», erklärte Zeuner.
GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl
zeige sich zuversichtlich für 2015: «Im Inland stehen die Zeichen auf Grün für
eine gute Konsumkonjunktur. Die Risiken liegen im Ausland.» (dpa)
Berliner Zeitung, 27.11.2014
Weihnachtsgeschäft Händler vor Ort stechen Onlinehandel aus
24.11.2014, 11:18 Uhr
Stadtbummel mit Weihnachtsmarkt und Glühwein oder ein
schneller Online-Kauf: Weihnachtsgeschenke kaufen die meisten Deutschen in
Einkaufszentren und Warenhäusern. Die Wachstumsraten im Online-Handel ließen
zuletzt nach.
Lichterketten und Weihnachtsschmuck: Die meisten
Deutschen kaufen ihre Geschenke lieber in Warenhäusern und Einkaufszentren.
Quelle: dpa
Stuttgart/Berlin
Vollbepackt mit Tüten durch die überfüllte Innenstadt
hetzen – oder einfach bequem vom Sofa aus online bestellen und die Geschenke an
der Haustür entgegen nehmen? Die meisten Deutschen ziehen Umfragen zufolge den
Stadtbummel zwischen Lichterketten und Glühweinduft dem schnellen Klick am
heimischen Computer vor.
In einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte
gaben zwar zwei Drittel an, das Internet zur Geschenksuche und zum
Preisvergleich zu nutzen. 46 Prozent kaufen aber dann auch online, die Mehrheit
ziehe den stationären Handel vor. Auch eine Umfrage der Hochschule für Ökonomie
& Management kommt zu dem Ergebnis: Einkaufszentrum, Fachgeschäft oder
Warenhaus werden der Bestellung über das Internet vorgezogen.
Beim Stuttgarter Spielwarenhändler Kurtz setzt man
genau auf diese Karte. „Bei uns kommt der Kunde zum Kaufen ins Geschäft“, sagt
Geschäftsführerin Edith Winter. Zwar hat der Händler in der Stuttgarter
Innenstadt einen Online-Auftritt inklusive Shop. Bei Spielwaren gehe es aber um
die Haptik, das Anfassen und Fühlen. Der Anteil, der online verkauft werde, sei
eher gering.
Gleichzeitig ließen die Wachstumsraten im
Online-Handel zuletzt nach. Der Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel
(BEVH) dämpfte Ende Oktober seine Prognose. Floppt also das Weihnachtsgeschäft
im Netz? Traut man den Prognosen des Einzelhandelsverbands (HDE), lautet die
Antwort ganz klar „Nein“: Ein Plus von 18 Prozent sehen die befragten für das
Jahresendgeschäft im November und Dezember.
Auch eine Sprecherin des BEVH sagt: „Wir erwarten auch
für dieses Jahr wieder starke Impulse für das Jahr und überdurchschnittliche
Umsätze.“ Eine genaue Prognose will der Verband Anfang Dezember herausgeben.
Nach Einschätzung von Kai Hudetz vom Institut für
Handelsforschung in Köln ist dafür nicht nur die Entwicklung bei den
traditionell starken Online-Händlern wie Amazon oder Zalando verantwortlich. Die stationären Händler werben mehr
und mehr mit auch online um ihre Kunden.
Im Vaihinger Buchladen in einem Hinterhof am Stadtrand
von Stuttgart setzt man seit sechs Jahren auf einen Online-Shop, der direkt mit
dem Warenwirtschaftssystem verbunden ist. Ausgeliefert werde zwar nur innerhalb
des Stadtteils, mehr könnte man sich nicht leisten, sagt Inhaberin Karin
Bilsing. Der Verkauf im Laden und online, sagt sie, steige vor Weihnachten in
etwa gleich.
Nach Einschätzung von Experten ist das die richtige
Strategie: „Die Kunden kaufen immer flexibler ein; die Grenzen zwischen on- und
offline verschmelzen“, sagt Lars Hofacker vom EHI Retail Institute in Köln.
„Erfolg hat, wer beide Welten verbindet.“
Die Kunden strafen die Händler immer schneller und
heftiger ab. Schuld daran sind ständig auftauchende neue Anbieter. Nur
Geschäfte, die sich spezialisieren, haben eine Chance auf dem umkämpften Markt.
Das Problem bei vielen Händlern ist aber, dass man sie
schon überhaupt nicht online findet, so ein Sprecher des Handelsverbands.
Lediglich ein Drittel der stationären Händler hätten schon ein
Online-Standbein. Inzwischen gehen sogar Online-Händler offline. Amazon will
Berichten zufolge ein Laden in New York eröffnen. Der Technik-Händler
„Notebooksbilliger.de“ hat genau wie Konkurrent „Cyberport“ Filialen in
mehreren Städten.
„Am Ende entscheidet der Kunde nach dem besten
Service“, sagt Thomas Harms, Handels-Experte bei Ernst & Young. Der
langfristige Trend zum Online-Handel werde sich aber wohl fortsetzen, ist er
überzeugt. Das zeigt auch die Prognose des Einzelhandelsverbands: Während im
Online-Geschäft ein Plus von 18 Prozent im Geschäft vor Weihnachten erwartet
wird, rechnet man im gesamten Handel nur mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent.
Ob die Gesamtausgaben zu Weihnachten in diesem Jahr
steigen oder Konjunktursorgen und internationale Krisen auf die Kauflust
drücken – die Prognosen hierzu sind in diesem Jahr uneinheitlich. Der HDE hat
in einer Umfrage unter rund 38.000 Verbrauchern herausgefunden, dass sie im
Schnitt 447 Euro fürs Fest ausgeben wollen – so viel wie nie.
Andere Umfragen gehen eher von zurückhaltenden Käufern
aus. Deloitte rechnet damit, dass die Deutschen in diesem Jahr im Schnitt 266
Euro für Geschenke ausgeben wollen, gut zwei Prozent weniger im Vorjahr. Bei
einer Umfrage von Ernst & Young unter Geschenkkäufern ergab, dass sie im
Schnitt 219 Euro ausgegeben, gut 20 Prozent weniger als 2013.
„In der Tendenz lagen die Umfragen in den vergangenen
Jahren immer richtig“, sagt Ernst-&-Young-Handelsexperte Harms. Beim HDE
hingegen verweist man an die höhere Zahl von Interviews, um die Abweichungen zu
erklären. Wie das Geschäft tatsächlich ausfallen wird, wird sich wohl erst mit
den Einzelhandelsumsätzen im kommenden Jahr zeigen.
Stadtbummel
oder online shoppen?
Unterschiedliche
Sichtweisen:
Für mich ganz klar: Stadtbummel ja, um mich zu informieren,
gekauft wird da, wo es am günstigsten ist: online. Außerdem wird mir dann schön
alles nach Hause geliefert, ich habe in Ruhe Zeit, mir die gekauften Sachen
anzuschauen und auszuprobieren. Meistens bestelle ich mir die Sachen dann auch
in verschiedenen Variationen, so kann ich die Produkte auch gut miteinander
vergleichen. Das kann ich im Laden nicht immer, weil es da nicht so eine große Auswahl
gibt. Wird meine Online-Bestellung dann geliefert, kann ich problemlos das
wieder zurückschicken, was mir davon nicht gefällt. Online shoppen hat für mich
auch ganz klar einen zeitlichen Vorteil: der Warenkorb kennt keine
Schließzeiten. Und ich kann von unterwegs bestellen, ohne jeden einzelnen Laden
aufsuchen zu müssen. Online kaufe ich auch viel konzentrierter und lasse mich
kaum zu Spontankäufen hinreißen. Das schont den Geldbeutel. Den Einzelhandel
brauche ich trotzdem, zum einen, weil ich mich dann direkt beraten lassen kann,
aber auch, um mich inspirieren zu lassen. Vielleicht finde ich ja etwas
interessantes, wo ich bislang noch gar nicht wusste, dass ich es brauche? Oder
entdecke Dinge, die mir gut gefallen für meine Familie zu Weihnachten, wenn mir
mal wieder die Ideen ausgegangen sind? Die Zahlen der Umfrage beziehen sich
bestimmt bloß auf die letzten Einkäufe kurz vor Heiligabend, denn dann kann es
wirklich mal zu spät mit einer Lieferung sein. Wer aber rechtzeitig anfängt,
shoppt besser im Internet. Wirtschaftlich betrachtet hat das für mich als
Konsumenten ja auch ganz klar den Vorteil: aus einer Angebotsvielfalt kann ich
das optimale für mich heraussuchen. Getreu den ökonomischen Prinzipien Maximum
und Minimum.
Oder:
Ich gehe damit anders um.
Mir ist die Vorabinfo im Netz ganz recht, kaufen mache ich
lieber im stationären Handel.
Für mich ist
es zu aufwendig, stets zuhause zu sein, wenn die Lieferung kommt, oder zur Post
laufen zu müssen.
Außerdem muß ich genau wissen was ich brauche und suche,
mache ich aber nicht immer. Wenn ich mich im Handel beraten lasse, nehme ich
den Artikel auch gleich mit. Denn warum soll ich nochmals Zeit in den Einkauf
investieren? Zeit ist für mich Geld.
Außerdem soll der Einsatz der Verkäuferin auch Früchte tragen,
denn sonst ist sie womöglich nicht mehr da und wen kann ich dann fragen?
Ebenso finde ich es sehr schön, z.B. mal mit einer lieben
Freundin einfach zu bummeln, ein Erlebnis.
Mittlerweile nutzt der Handel auch seine Veranstaltungsmöglichkeiten
immer mehr. Daher kann ich oftmals einen guten Vortrag z.B. in einem Buchladen,
einen tollen Koch-Event in einem Küchenstudio, einer Modenschau im Bekleidungsladen,…
erleben, und das meist kostenfrei für mich.
.. und das im stationären Handel die Ware teuer ist stimmt
so nicht.
Außerdem will ich z.B. meine Persönlichkeit einem
Unternehmen wie Amazon nicht zur Verfügung stellen. Ein anonymes Objekt hat
kein Recht auf meine Persönlichkeit.
Also ihr seht, eine sehr kontroverse Diskussion, bereits
unter uns beiden.
Was denkt ihr?
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