Studieren mit Kind oder wie wir den demografischen Wandel verlangsamen
könnten
Nach unserem letzten Seminar geht es mir nicht aus dem Kopf,
dass viele es für eine riesige finanzielle Einschränkung sehen ein Kind im
Studium zu bekommen. Als Mutter von einem 10 Monate altem Baby kann ich sagen,
dass in der jetzigen Situation, in der beide Eltern studieren und eh schon nah
an prekären Lebensbedingungen sind, ein Baby sich ökonomisch rechnen kann.
Durch viel Unterstützung aus der Familie, die wir jedoch auch
schon vor der Schwangerschaft und die gesetzlichen Zahlungen des Staates ist es
finanziell machbar ein Kind zu unterhalten.
Doch von welchen Zahlungen spreche ich?
1.
In Deutschland haben schwangere Frauen den
Anspruch auf einen Mutterschutz 6 vor der Geburt, sowie 8 Wochen nach der
Geburt. Da die Frau in dieser Zeit nicht mehr arbeitsfähig sein kann, besteht
die Möglichkeit ein Mutterschaftsgeld zu beantragen. Dieses richtet sich nach
vorigem Einkommen und ist für studentische Aushilfen und Nebenjobber auf knapp
250€ bemessen. Nicht viel für 14 Wochen, aber machbar.
2.
Denn im Anschluss bekommt man Elterngeld. Dieses
richtet sich ebenfalls nach dem Einkommen und wird ein Jahr lang gezahlt. Hat
man als Student gar kein Einkommen oder ein sehr ungeregeltes so bekommt man
den Mindestsatz von 300€.
3.
Das Kindergeld bekommt man wie ihr wisst bis man
das 25. Lebensjahr, solange man sich in einer Ausbildung befindet, erreicht hat.
D.h. solange ihr unter 25 seid, könnt ihr sogar doppeltes Kindergeld bekommen.
Das sind schließlich auch 190€.
4.
Wer BAföG bezieht darf sich freuen über mehr.
Denn es gibt einen Zuschuss für das Kind, welchen man nicht zurückzahlen muss
und die Regelstudienzeit darf verlängert werden.
5.
Die Erstausstattung für das Kind kann, wenn die
Sterne gut stehen das Jobcenter übernehmen. Wie hoch der Betrag hierfür ist
kann ich nicht sagen, da es vom Bedarf abhängt.
6.
Darüber hinaus gibt es noch Stiftungen, die ihr
Geld an Bedürftige verteilen. Um da ran zu kommen braucht es viel Geduld und
Ausdauer.
Welche Ausgaben gibt es, wenn man sich ein Kind angeschafft
hat?
1.
Wenn man großen Wert darauf legt alles neu und
ungebraucht für das Baby anzuschaffen, dann sind die Ausgaben nach oben hin
offen.
Handelt man ökologisch und ökonomisch kann
man schon mit einem Blick auf Kleinanzeigen o.ä. riesige Schnäppchen schlagen.
Es gibt viel zu verschenken oder für einen schmalen Taler zu haben. Es ist
natürlich viel anzuschaffen, man ist jedoch in der Regel nie allein und muss
alles selbst finanzieren, so freuen sich bestimmt die werdenden Großeltern und
möchten auch etwas zur Ausstattung beisteuern. Und Freunde und Bekannten finden
es einfach nur zuckersüß, wenn das Baby ihre gekauften lustig-gestreiften
Overalls trägt…
2.
Windeln. Windeln gibt es in Premium, da kostet
eine Windel 20 – 25 Cent oder eben nicht Premium für 10-15 Cent. Im ersten
Monat braucht man 300 Stück danach stagniert das langsam auf 150 Stück im
Monat.
3.
Babys Essen. Wenn das Baby gestillt wird kostet
es so gut wie nichts zusätzlich. Wird es nicht gestillt so gibt es auch hier
ein großes Sortiment an Nahrung, in der praktisch dasselbe steckt.
4.
Beikost. Wenn das Baby zum Kleinkind wird, fängt
es an Menschennahrung zu essen, dazu gehört nicht Pizza und Döner, sondern
Kartoffeln, Karotten und alle anderen Gemüsesorten.
Also vom finanziellen her ist es für Studenten, die es
gewöhnt sind weniger zu haben, keine große Anpassung wir fahren ja auch nicht
mit dem Porsche zur Uni, sondern mit der Bahn.
Wenn man dann das erste Jahr geschafft hat und das Kind es
überlebt hat und dann auch noch in den Kindergarten geht, dann kann man sich
wieder langsam einen Nebenjob suchen, um das Ausfallende Elterngeld wieder zu kompensieren.
Bei allem Schönschreiben dem Glück, welches ein kleines Kind
mit sich bringt, muss man dazu noch sagen, dass es sehr viel körperliche und
seelische Energie einem raubt, wenn man mehrmals in der Nacht aufstehen muss
und das Kind trösten muss. Man bekommt aber auch im Gegenzug eine Superkraft
und lernt was Effizienz wirklich heißt.
Das ist doch mal eine informative Seite für das Thema Studium und Kind?!
AntwortenLöschenBin auch begeistert und kann sagen, dass es sehr gut zusammengefasst ist. Befinde mich quasi fast in der gleichen Situation, nur das mein Partner einen festen Job hat und nicht studiert. Ich aber bestätigen kann, dass es durch das Kind zu wenig finanziellen Einschränkungen kommt und es mir als Student finanziell gesehen besser denn je geht. :) Man muss sich nur informieren ;-)
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