"Planned obsolescence" - Was steckt dahinter?
Jeder kennt die Situation: Die 2-Jahre-Garantie des Computers läuft ab und binnen weniger Wochen gibt dieser auf und verlangt die Anschaffung eines neuen Gerätes. Käufer sagen Unternehmen schon lange nach dies absichtlich herbeizuführen. In den vergangen Jahren berichteten verschiedenste Medien über den geplanten "Druckertod" durch Hersteller. Doch inwieweit ist dieser Vorwurf berechtigt und was versteht man unter dieser "geplannten Obsolenz"?
Unter Obsolenz selbst versteht man die Alterung eines Produktes. Dieses ist dann meist veraltet oder unbrauchbar. Bei der geplannten Obsolenz meint man die strategische Organisation eines Produktes, welche zu einer verkürzten Nutzungsdauer führt. Es werden bewusst Schwachstellen eingebaut oder in Kauf genommen. Das geschieht zum Beispiel in Form von Kunststoffzähnräder, welche eine kürzere Nutzungsdauer als Zahnräder aus anderen Materialien haben.Aber auch die Entwicklung der Smartphones zeigt, dass Unternehmen eine kurze Nutzungsdauer anstreben. Akkus werden fest verbaut und Gehäuse verklebt. Dem Besitzer wird es somit erschwert, dass Gerät selbst reparieren zu können. Oftmals lohnt sich die Reparatur des Altgeräts nicht und ein Neugerät ist preislich nicht viel höher. Die Unternehmen ziehen daraus einen hohen Profit.
Es ist schwierig Herstellern nachzuweisen absichtlich Schwachstellen eingebaut zu haben. Eine deutsche Studie entkräftigt die Schuld der Produzenten. Der Umweltwissenschaftler Siddhart Prakash untersuchte dabei verschiedene elektronische Geräte. Er konnte dabei keine Hinweise finden, dass absichtliche Schwachstellen eingebaut wurden. Dennoch kalkulieren Unternehmen die Gebrauchsdauer eines Gerätes und passen sich daran an. Wieso sollte Drucker 20 Jahre funktionieren, wenn unsere Wegwerfgesellschaft aufgrund technologischen Fortschritts und eines ausgeprägten Konsumverhaltens eh nach 3 Jahren einen neuen Drucker begehrt?
Wie viele elektronische Geräte waren wirklich nicht mehr nutzbar bis Sie diese ersetzt haben?
Quellen:
http://www.bund-rvso.de/geplante-obsoleszenz.html
http://www.spiegel.de/wirtschaft/service/geplante-obsoleszenz-gibt-es-nicht-verschleiss-wird-aber-kalkuliert-a-1076735.html
https://www.gruene-bundestag.de/uploads/tx_ttproducts/datasheet/r18-018_obsoleszenz.pdf
http://www.bbc.com/future/story/20160612-heres-the-truth-about-the-planned-obsolescence-of-tech
https://utopia.de/galerien/geplante-obsoleszenz-beispiele-murks-produkte/#4
Interessante Links:
http://www.murks-nein-danke.de/murksmelden/die-meldungen/
http://www.prosieben.de/tv/galileo/videos/6331-geplante-obsoleszenz-clip
https://www.youtube.com/watch?v=zVFZ4Ocz4VA
Für manche Drucker ist es ernsthaft nachgewiesen, dass in ihnen ein Bauteil (ein Schaltkreis) verbaut ist, welcher die bedruckte Anzahl an Blättern mitzählt und nach Überschreitung eines bestimmten Wertes Fehler produziert. Im Internet kann man Informationen finden wie man seinen "defekten" Drucker reanimiert. Mir persönlich ist dies bisher jedoch nur bei Originalen Tintenpatronen passiert, welche laut Schaltkreis leer gerechnet sind, jedoch sichtlich noch Tinte enthielten. Weitere Informationen befinden sich z.B. im Buch "Stefan Schridde -
AntwortenLöschenMurks? Nein danke!", In so genannten Repaircafes treffen sich Menschen um sich gegenseitig bei einer Reperatur zu behelfen.
"Die Waschmaschine reinigt Handtücher
Löschenund Hemden nicht, sondern
macht Flecken, Heizstäbe sind nicht
selten frühzeitig defekt. Bei neuen
Schuhen reiben sich Sohlen rasch
ab, Ziernähte täuschen schon mal
eine Naht vor, obwohl die Schuhe
nur schlecht verklebt sind. Reißverschlüsse
an Jacken sind erstaunlich
schnell kaputt. Bei manchen Smartphones
lassen sich Akkus nicht austauschen." Zitiert aus: https://www.arbeitskammer.de/fileadmin/user_upload/ak_download_datenbank/Archiv_arbeitnehmer_online/2014/arbeitnehmer_7_November_2014/Politik_und_Gesellschaft.pdf