Wir wussten
es eigentlich schon immer: die FIFA ist korrupt. Wo die Offiziellen im Sport in
der Vergangenheit nur hinter vorgehaltener Hand eine Aussage tätigten, sprach
die öffentliche Meinung ganz konkret von Korruption. Erst als das FBI
ermittelte und Stück für Stück hochrangige Fußballfunktionäre überführte und
sogar den Präsidenten Sepp Blatter sperrte, äußerten sich eine Reihe von Führungspersönlichkeiten
im Deutschen Fußballbund sehr kritisch und forderten eine Reformation der FIFA
mit lückenloser Aufklärung. Es scheint aber gerade so als ob sich diese Herren ein wenig zu weit aus dem
Fenster gelehnt haben. Denn der Spiegel veröffentlichte einen Artikel in dem er
ebenfalls von Schmiergeldzahlungen berichtet. Aber diesmal war es nicht einfach
nur die böse FIFA, sondern die Rede ist von unserem Sommermärchen, der WM 2006
im „Saubermannland“ Deutschland. Der WM die jedem von uns ein Lächeln auf die
Lippen gezaubert hat, die WM, bei der sich Deutschland als so guter Gastgeber
der Welt offenbart hat soll von Franz Beckenbauer und Wolfgang Niersbach eingefädelt
und von dem 2009 verstorbenen Adidas Chef Robert Louis-Dreyfus mit einer Finanzspritze in die
richtigen Bahnen gelenkt worden sein. Beweise liegen dem Spiegel jedoch noch
nicht vor, aber die Behauptung steht im Raum und die Stimmen in diese Richtung
werden immer lauter.
Ich möchte mal
ganz provokant behaupten: Korruption - na und, das normalste der Welt! Vereinfacht
gesagt, nutze ich meine Position und tue dir einen Gefallen, du erwiderst
diesen ebenfalls mit einer Gefälligkeit. Sieht nach einer „Win Win – Situation“
aus. Gefälligkeiten bestimmen unser Zusammenleben. Ich helfe dir beim Umzug, du
nimmst mich mit deinem Auto mit… Bei der Korruption werden aber
charakteristisch Dritte aufgrund der Gefälligkeiten benachteiligt. Es gibt so
gesehen zwei Täter und kein klassisches Opfer, was klagen kann. Nichts anderes
sehen wir oft in Betrieben. Mit einem Schmunzeln im Gesicht bezeichnen wir es
als Vitamin B. Vetternwirtschaft oder Nepotismus finden wir in nahezu allen
Betrieben. Schon in der Schulzeit habe ich von Klassenkameraden gehört: „ Papa
ist ja bei Firma XY in einer guten Position, der bringt mich schon unter“. Auch in Großkonzernen ist es mehr als üblich
offene Stellen mit Verwandten, oder Bekannten von Unternehmensangehörigen zu
besetzen. Strafrechtlich ist diese Form des korrupten Handelns nicht
verfolgbar, da die Betroffenen sich immer in der geeigneten Qualifikation der
Personen flüchten können.
Wirtschaftsunternehmen
handeln rein rational. Es geht darum, Aufträge an Land zu ziehen. Aufgrund
dessen wird Vorteilsnahme scheinbar als probates Mittel eingesetzt, welches
nicht zuletzt auch Großkonzerne wie zum Beispiel Siemens, VW, oder MAN einen
fetten Skandal bescherte. Hierbei handelt es sich aber ausschließlich um die
Spitze des Eisbergs. Denn schätzungsweise werden allein in dem so korrekten Deutschland
95 Prozent der Korruptionsfälle niemals aufgedeckt. Wenn man so eine
erschreckende Zahl hört, wird einem erstmal die Normalität der Korruption bewusst.
Quellen:
Ich bin auch der Meinung, dass durch die Zahl der Nichtaufdeckung der Korruptionen dem Volk weniger bewusst ist, wie viel doch in der Wirtschaft und auch in der Gesellschaft Korruption wirklich passiert. Ich denke auch, dass viele Menschen sich nicht weiter zu helfen wissen und Situationen nicht gerecht und legal lösen wollen oder können. Vielleicht ist der Aufwand für viele zu groß und aus dem Grund werden sie korrupt. Es ist allerdings ein Unding meines Erachtens, da wie schon im Text erwähnt, Dritte dabei einen großen Nachteil aus der Sache ziehen. Außerdem ist es auch unfair gegenüber den Konzernen oder Firmen die fair und ohne Korruption handeln und trotzdem eine führende Stelle auf de Markt besitzen. Da stellt sich doch die Frage, geht es auch ganz ohne Korruption? Oder kann der Staat es nicht schaffen, diese gänzlich zu unterbinden?
AntwortenLöschenMeiner Meinung nach stellt sich die Frage, ob man ohne Korruption in manchen Branchen überhaupt Aufträge bekommt. Bis 1999 konnte man Schmiergelder sogar in Form von "Anschubsfinanzierung" von der Steuer absetzen. In der DDR war Korruption nicht mal illegal. Das sind nur Beispiele aus der jüngeren deutschen Vergangenheit, obwohl wir in einem Land der Gesetze und Regeln Leben. Durch die Globalisierung finden viele Ausschreibung international statt. Das Resultat kann sich jeder denken!
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