Milliardenbusiness Fußball
Die glamouröse Welt des internationelen Fußballs bietet
Narzissten verschiedenster Herkunft eine Spielweise für ihre Eitelkeiten.
Klubbesitzer wie Citys Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, der russische
Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch oder der amerikanische Milliardär Malcom
Glazer bei Manchester United sind jedoch nicht einfach Glückspilze, die ihr
Geld gedankenlos in talentierte Fußballer investieren, sondern versuchen einen
Mehrwert aus ihnen zu schlagen.
Der europäische Fußball ist ein Milliardengeschäft. Die
Einnahmen der fünf großen Ligen(England, Spanien, Deutschland, Italien,
Frankreich) lagen in der Saison 2007/08 bei rund sieben Milliarden Euro. Trotz
der Einnahmen von 320 Millionen Euro (2008) schrieb Manchester United einen
Verlust von rund 52 Millionen Euro. Die Gesamtschulden betrugen nun im Jahr
2008 über 800 Millionen Euro, was dem Verein in diesem Jahr alleine 80
Millionen Euro an Zinsen kostete. Der Grund dafür sind exorbitante
Gehaltssummen von insgesamt 150 Millionen Euro. Forbes führte Manchester United
trotzdem mit einem Buchwert von 1,33 Milliarden Euro. Dieser Wert basiert auf
der Marke ManU und auf der Tatsachen, dass das Stadion in Klubbesitz ist.
Der Sport ist nur noch in zweiter Linie ein Wettkampf; in erster Linie
ist er eine gigantische Unterhaltungsindustrie. Es geht wie im Familienspiel
Monopoly darum, das Spielfend zu besetzen, über Investoren den Wert des eigenen
Klubs zu steigern und ihn mit Gewinn zu verkaufen. Die Spieler sind nur
Spielfiguren, über die das System funktioniert. Das beste Beispiel ist
Cristiano Ronaldo, er kam mit 18 Jahren für 18 Millionen Euro zu Manchester
United, wo er zum Superstar reifte ehe er 2009 für 94 Millionen zu Real Madrid
wechselte. Der Transfergewinn betrug also 76 Millionen Euro binnen 6 Jahren.
Das verdeutlicht aber auch, dass das System eine gigantische Blase ist, die
immer größer wird. Fernseh- und Marketingeinnahmen finanzieren den Betrieb, die
wirkliche finanzielle Attraktivität des Klubs wird aber von einem virtuellen
Wert definiert, der auf emotionalen Kriterien wie Popularität und Ausstrahlung
beruht. Wie die anderen Zweige der Unterhaltungsindustrie produziert auch Sport
keinen Mehrwert in einem volkswirtschaftlichen Sinn. Hier könnte man es
vergleichen mit der amerikanischen Immobilienblase, die 2008 platzte und zur
weltweiten Finanzkrise führte. Die Fußball-Blase wird ein ebenso großer
Disaster verursachen sollte sie platzen. Die Transfersummen von Christiano
Ronaldo und anderen werden ins bodenlose sinken. Denn wo es keinen Käufer gibt,
gibt es keinen Markt. Wer dann noch auf einem europäischenFußballklub sitzt
wird imense Verluste erleiden. Wie an der Börse oder im Monopoly gilt es, den
richtigen Zeitpunkt zum Aussteigen nicht zu verpassen.
Ich bin extremer Fussballfan und verurteile zu jedem Saisonbeginn und in jeder Winterpause die total übertriebenen Transfers für mehrere 100 Millionen. Für den einfachen Zuschauer sind diese Zahlen unfassbar und überzogen, für uns sind diese Gelder nicht nachvollziehbar, doch bei genauerem Betrachten, kann man erkennen das der Transfer z.B. von C. Ronaldo für 94 Millionen ein Gewinn für ManU und Madrid waren. Die Trikotverkäufe und die Marke Ronaldo brachten Madrid schnell das verlorene Geld wieder ein und auch weit aus mehr. Die Blase platzt meiner Meinung nach auch heute oder morgen, doch darüber müssen wir uns ja keine Sorgen machen, eher die Investoren und Vereine. Wenn ich tauschen könnte, würde ich ohne zu zögern das Leben eines Ronaldos oder eines Messis annehmen :D. Aber ein Thomas Müller würde ich nicht gerne sein :P.
AntwortenLöschenHast du toll gemacht Flo!
AntwortenLöschen