1. Blogeintrag über Ökonomisches
Denken und Handeln von Max Voigt
Was bedeutet für Sie Ökonomisches
Denken und Handeln?
Mit dieser Frage begann das erste
Seminar „Einführung in die Betriebswirtschaftslehre für Lehramtsstudierende“.
Als ich die Frage gelesen habe wusste ich auf Anhieb erst einmal nicht was ich
dazu schreiben soll. Ich dachte viel über die Wirtschaft und meine bisherigen
wirtschaftlichen Entscheidungen nach. Ich habe es mit simplen Situationen verbunden.
Kaufe ich Druckerpapier für zwei Euro oder 50 Cent, das eine ist Markenpapier,
das andere nur ein No-Name Produkt. Aber ändert es was an den ausgedruckten?
Nein. Eröffne ich ein neues Konto,
schaue ich wer bietet mir die besten Zinsen und zahlt mir vielleicht einen Bonus
oder gibt es Gebühren? Mit solchen Dingen habe ich erst einmal Ökonomisches
Denken und Handeln verbunden.
Aber darüber hinaus konnte ich
mir nichts unter diesem Begriff vorstellen und deswegen habe ich begonnen, mich
intensiver mit dem Thema auseinanderzusetzen.
Ich habe eine Studie von den
Bildungspsychologen Gerd Gigerenzer gefunden, welcher im Auftrag des
Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung in Berlin und der Zeppelin
Universität in Friedrichshafen tätig ist. In dieser stellte er einen Fragebogen
mit 24 Fragen zusammen, die er von der deutschen Bevölkerung beantworten ließ.
Er baute Fragen zum Thema Wirtschaftspolitik, Geldanlage und Verbraucherschutz
ein, doch das Ergebnis ist eher ernüchternd. (vgl.
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken
und Raiffeisenbanken e.V. (BVR), 15.03.2013) Knapp 25 Prozent der
befragten wussten nicht in welcher Marktwirtschaft wir leben (Weißt du es?),
ganze 70 Prozent konnte keine Zinsrechnung und auch beim Thema Geldanlagen
wussten viele nicht was die richtige Anlage für ihr Geld ist. (vgl. ebd.; Plickert, 02.05.2016)
Durch dieses Ergebnis merkt man,
dass der Großteil der Bevölkerung sich kaum bzw. keine Gedanken macht, wie Sie
handeln und ob es richtig ist. Das ist für ein so starkes Wirtschaftsland, wie
Deutschland, sehr ernüchternd.
Die Studie hat mir den Anreiz
gegeben mehr über Ökonomisches Denken und Handeln zu erfahren. Welches Thema
ich als nächstes in meinem Blog erwähnen werde, bleibt zunächst offen.
Ich würde mich freuen, wenn ihr mir
Feedback gebt, sodass die kommenden Artikel noch ansprechender werden.
Liebe Grüße
Max
Quellen:
Bundesverband der Deutschen
Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V. (BVR): Ökonomisches Grundwissen bei
vielen Deutschen schwach ausgeprägt. In: Jugend und Finanzen.
Schulserviceportal. 2013. Unter: https://www.jugend-und-finanzen.de/alle/aktuelles/oekonomisches-grundwissen-bei-vielen-deutschen-schwach-ausgepraegt.
Aufgerufen am 25.10.2017, 12:34 Uhr
Plickert, Philip: Ein Volk von
Ökonomie-Analphabeten. In: Frankfurter Allgemeine. Wirtschaft. 2016 Unter: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/die-deutschen-haben-eine-wissensluecke-bei-der-wirtschaft-14210013.html.
Aufgerufen am 25.10.2017, 12:15
Hi Max, du hast eine flüssige Art zu schreiben und es hat mir Spaß gemacht deinen Blog zu lesen. Gigerenzer hat viel zu Bauchentscheidungen geschrieben. Hat das noch was mit Ökonomie zu tun? LG Benjamin Apelojg
AntwortenLöschenLieber Herr Apelojg,
LöschenJa, Bauchentscheidungen haben gewissermaßen etwas mit Ökonomie zu tun. Denn oftmals fehlt der Bevölkerung, welche durch ihr Handeln ein Teil der Ökonomie darstellt, Hintergrundwissen über Mechanismen und Folgen der Ökonomie und somit werden Entscheidungen aus dem Bauch heraus getroffen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schülerinnen und Schüler dazu unterrichtet werden, damit sie verantwortungsvoll und selbstbewusst im Raum der Wirtschaft agieren können.
LG Max
Lieber Max,
Löschenso kann man das sehen. Gigerenzer hat viel mehr gezeigt, warum Bauchentscheidungen auch sehr ökonomisch sein können. Zum Beispiel, wenn Eltern eine Schule für ihr Kind aussuchen, spielt das Bauchgefühl eine große Rolle. Man glaubt es kaum, Bänker die Kredite an Privatpersonen und Gründer vergeben hören auch oft auf ihren Bauch. Der Bauch steht sinnbildlich auch für Intuition und Vertrauen. Es gibt viele Entscheidungen im Leben, da helfen einem die nackten Zahlen nicht mehr weiter. Denken Sie mal drüber nach ;) Viele Grüße
Benjamin Apelojg