Apple
ist eines der erfolgreichsten Unternehmen auf dieser Welt. 2017 hatte
die Firma einen Börsenwert von 800 Milliarden Dollar.
Apple
lässt den größten Teil seiner Produkte in China, Japan und Taiwan
herstellen.(siehe Abbildung)
Lieferanten der Firma Apple |
[2]
In
China werden aber nicht nur die einzelnen Bauteile für Apple
hergestellt. Dort befinden sich auch die meisten Endmontagewerke,
besonders in den Regionen von Jiangsu, Shenzhen und Shanghai.
Über
die jeweiligen Arbeitsbedingungen lässt sich streiten.
Höchstwahrscheinlich wird man bei jedem Hersteller, der in Ländern
wie China produziert, den schwarzen Peter finden.
Doch
leider haben die Arbeitsbedingungen auch etwas mit den Endpreis der
Geräte zu tun. Je billiger der Hersteller produziert, umso eher
kommt das Unternehmen an den sich selber vorgegebenen Preis heran.
Dies bedeutet, dass wenn Apple das iPhone für 1000 € auf den Markt
bringt, dementsprechend auch die Teile und die Arbeitsbedingungen
billig gehalten sein müssen. Ohne billige Teile und
Arbeitsbedingungen wird Apple nicht den entsprechenden Gewinn machen,
den sie sich vorstellen. Besonders wichtig ist dies für Apple seit
dem Ableben von Steve Jobs geworden. Statistisch gesehen ging der
Hype um dieses Unternehmen mit den Absatzzahlen nach unten.
Dies
hängt auch damit zusammen, dass Apple die innovativen Ideen
ausgegangen sind, die vorher Steve Jobs beigetragen hat.
Donald
Trump, der jetzige Präsident der USA, kam auf die Idee, dass Apple
die Fertigung der Einzelteile sowie die Endmontage in den USA
vollziehen soll.
Laut
einem Bericht einer Wirtschaftszeitung wurden die Auftragsfertiger
Foxconn und Pegatron von Apple beauftragt, eine Fertigung der iPhones
in den USA durchzurechnen. Pegatron habe keine Berechnung anstellen
wollen, weil die Produktion in den USA aufgrund der höheren
Lohnkosten unrentabel sei, heißt es in dem Bericht.
Sollte
Apple die Produktion wirklich in die USA verlagern wollen, müsste
geklärt werden, wie das zu den Standorten der Zulieferer passen
würde. Die Prozessoren, die Bildschirme, die Speicherbausteine und
vieles mehr stamme derzeit aus asiatischer Produktion. Importsteuern
würden auch dafür anfallen. Insgesamt besteht die Gefahr, dass sich
das iPhone bei gleichbleibender Marge erheblich verteuert.
Durch
die entstehende Preissteigerung für Apple wird es dann eher dazu
kommen, dass die Produkte des Unternehmens nicht mehr von
Menschenhand zusammengebaut werden.
Laut
einem Bericht der Zeitschrift „DER SPIEGEL“ wurde ein „Spion“
in die Arbeitsstätten von Apple nach Shanghai gebracht.
„Zengs
Vorstellungsgespräch im Zelt dauerte nur 30 Sekunden. Dann winkte
der Kontrolleur ihn durch ein schweres Eisentor, auf das Gelände der
Changshuo-Fabrik: eine Stadt in der Stadt, fast 90 Fußballfelder
groß, mit Cafés, Shops, einer Polizeiwache und riesigen
Mietskasernen, die aussehen wie Bienenwaben aus Beton.
Ringsum sieben vierstöckige Fabrikhallen. Darin lässt der zweitgrößte chinesische Apple-Zulieferer Pegatron 70.000 Chinesen von Montag bis Samstag rund um die Uhr iPhones bauen. Zeng hatte gehört, kaum einer halte länger als zwei Monate durch.“ [1]
„Zengs neues Zuhause wurde ein Sechsgeschosser, in dem sich pro Etage 160 Mann einen Waschraum teilen. Sein Zimmer, Nummer 506, war ein hoher, enger Raum mit grellen Neonröhren an der Decke und vier Doppelstockbetten. Matratze, Kissen und Decke musste er kaufen.“ [1]
Den Berichten von Apple zufolge wird dort maximal 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Der „Spion“ musste alleine durch die Überstunden 72 Stunden pro Woche arbeiten. Der Mindestlohn in Shanghai liegt bei 291 €. Alleine bei Apple verdienen die Arbeiter minus der Kosten für die Unterkunft und für die Verpflegung 455 €. Deswegen stehen dort vor dem Tor des Komplexes auch immer viele Menschen. Die Arbeitsbedingungen sind schlecht, aber die Bezahlung ist besser als in den restlichen Unternehmen dort.
Dies
soll keine Verteidigung für Apple sein. Die Arbeitsbedingungen sind
hart und ich selber würde dort wahrscheinlich keine Woche
überstehen. Ich denke, dass die Firmen sich dessen bewusst sind,
dass sie ja mehr Gehalt bezahlen und die Jobs deswegen so „beliebt“
sind. In dem Bericht des Spiegels wurde auch erwähnt, dass
Mitarbeitern bei Beschwerden gleich mit Kündigung gedroht wird. Es
warten schließlich genug andere vor den Toren. Und genau das ist es,
worauf Pegatron (der Zulieferer von Apple) hinaus möchte. Die Männer
und Frauen, die dort arbeiten, wissen, dass sie austauschbar sind. So
austauschbar, dass sie versuchen, sich jede Minute und Sekunde
anzustrengen.
„Als
Zeng bei einem Vorgesetzten forderte, keine Überstunden mehr machen
zu müssen, lachte der ihn aus. ‚Niemand ist auf dich angewiesen‘,
sagt Zeng. (...) ‚Vor der Fabrik warten täglich Hunderte, die den
etwas besser bezahlten Job übernehmen‘, sagt er.“ [1]
Aber
genau diese Arbeitsbedingungen sind in den USA nicht möglich. Sollte
Apple wirklich in den USA produzieren wollen, wird dies sich enorm
auf den Verbraucher auswirken. Dies bedeutet, dass das iPhone keine
1000 €, sondern vielleicht mindestens 2000 – 3000 € kosten
würde, wenn Apple weiter die gleiche Gewinnspanne beibehalten
möchte. Kein Mensch in den USA würde unter diesen Bedingungen wie
in China arbeiten wollen. Auch kein Mensch in Deutschland würde dies
tun.
Ich
muss zugeben, dass ich ein Apple-Produkt besitze. Ich habe mir für
meine bestandene Ausbildung damals das iPhone 4s gekauft und war
furchtbar stolz. Ich bin in dieser Beziehung sehr im Zwiespalt. Apple
und seine Arbeitsbedingungen sind miserabel. Aber ich finde die
Produkte an sich, das Betriebssystem etc. sehr benutzerfreundlich.
Mein Mann und viele meiner Freunde beschäftigen sich mit Software.
Sie sind Ingenieure oder Informatiker. Auch sie behaupten, dass das
Betriebssystem iOS um einiges benutzerfreundlicher ist als das
Konkurrenz-Produkt Android.
Google
ist der Hersteller des Betriebssystems Android. Die
Hardwarehersteller passen das Betriebssystem ihren eigenen
Anforderungen entsprechend nochmals an.
Bei
Apple ist alles aus einer Hand. Dies ist besonders für Entwickler
vorteilhaft, da es nur eine deutlich geringere Anzahl an
Geräteversionen gibt.
Für
den Verbraucher ist Apple wirklich benutzerfreundlich. Denn das
Unternehmen bietet für seine Geräte sehr lange Software-Updates an.
Bei Android hingegen kann man froh sein, wenn man 2-3
Software-Ipdates erhält.
Mein
Fazit ist, dass man bei Apple über die Arbeitsbedingungen denken
kann, was man möchte. Das Produkt an sich ist für den Verbraucher
ideal. Android wird es niemals auf die Stärke von iOS bringen, da
können die Endgeräte noch so gut sein. Dennoch wird Apple niemals
in den USA produzieren und fertigen können. Die Arbeitsbedingungen
wird dort kein Mensch mitmachen. Dementsprechend würde Apple die
Gewinnspanne nur mit Computertechnik aufrecht erhalten. Solange Apple
nicht selbst an seinen Zielvorgaben etwas ändert, wird die
Produktion und die Endfertigung weiter größtenteils in China
erfolgen. Dort sind solche Bedingungen und die dadurch verbundenen
geringen Kosten möglich.
Ob
jemand ein Apple-Produkt kauft, muss jeder für sich selbst
entscheiden.
Quellen:
[1]
http://www.spiegel.de/spiegel/unispiegel/apple-student-arbeitet-undercover-in-iphone-fabrik-und-ist-geschockt-a-1161151.html
(abgerufen am 10.12.2017)
[2]
https://www.apple.com/de/supplier-responsibility/progress-report/
(abgerufen am 10.12.2017)
http://www.zeit.de/wirtschaft/unternehmen/2013-05/apple-iphone-foxconn-pegatron
(abgerufen am 10.12.2017)
https://www.derwesten.de/wirtschaft/fragwuerdige-arbeitsbedingungen-apple-und-seine-iphone-produktion-in-china-id7091292.html
(abgerufen am 10.12.2017)
http://www.wiwo.de/unternehmen/it/samsung-und-apple-apple-ist-samsungs-wichtigster-auftraggeber/5798090-2.html
(abgerufen am 10.12.2017)
http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/ungewohntes-bild-apple-produziert-mit-iphone-8-keine-schlangen-vor-den-geschaeften-5704178
(abgerufen am 10.12.2017)
http://www.taz.de/!5110665/
(abgerufen am 10.12.2017)
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