Weihnachten oder die Ökonomie der Geschenke
Schon ist wieder fast Mitte Dezember und Weihnachten und
damit eines der großen Feste im Jahreskalender steht vor der Tür. Zwar handelt
es sich hierbei traditionell um ein eher besinnliches Fest, aber der damit
verbundene Trubel und Konsumrausch ist schon fast sprichwörtlich. Schauen wir
uns also einfach mal genauer an, welche ökonomischen Implikationen das
Weihnachtsfest für unsere Gesellschaft hat.
Da wäre zum einen sicher einmal das gesteigerte Konsumverhalten,
welches den Einzelhandel von Jahr zu Jahr jubeln lässt. So berichtet z.B. die
österreichische Tageszeitung Kurier[1],
dass die Einwohner dieses Landes im Durchschnitt €525 für Geschenke ausgeben.
Eine stolze Zahl, v.a. wenn man bedenkt, dass in dieser Rechnung Säuglinge und
Greise mit einbezogen werden. Allerdings gibt es auch eine andere Seite dieses
von vielen Menschen kritisierten Kaufrauschs und auch die Schuldnerberatungen
warnen von Jahr zu Jahr, dass man sich für das Fest nicht unnötig verschulden
sollte, da die langfristigen Auswirkungen eines solchen Vorgehens mehr als unangenehm
sein können.[2]
Aber wer sind die Menschen die dafür sorgen, dass all die
Smartphones, Flatscreens und anderen Luxusprodukte rechtzeitig am 24. Dezember
unter dem Weihnachtsbaum liegen?
Informiert man sich hierüber ein bisschen, so wird schnell
klar, dass die großen Konzerne ein nicht unbeträchtliches Budget in Werbung
investieren. Wie es mit den Löhnen und Gehältern für die Arbeiter in den Produktionsstätten,
welche sich oftmals in Asien oder Südamerika befinden ist hingegen eine ganz
andere Sache, welche man bei der Auswahl der Geschenke sicherlich auch einmal
erörtern sollte.
Und ist dann endlich die Wahl für ein richtiges Geschenk
gefallen, so gibt man die Bestellung in dieser hektischen Zeit auch gerne mal
über das Internet ab und lässt sich die Pakete bequem nach Hause schicken. Dies
kann in Zeiten wie diesen auch durchaus zu Lieferengpässen führen, denn der
Arbeitsmarkt in der Logistikbranche scheint in dieser Jahreszeit mehr als heiß
zu laufen. Laut angaben der Tageszeitung ,,Welt“ fehlen im Moment über 45.000
Fahrer[3].
Sicherlich fahren die nicht nur Weihnachtsgeschenke aus. Ein beträchtlicher
Teil dürfte in dieser Jahreszeit allerdings durchaus darunter sein.
In diesem Sinne möchte ich die Gelegenheit nutzen euch alle
ein schönes Weihnachtsfest zu wünschen. Es würde mich freuen, wenn ihr meine
Überlegungen mit mir diskutieren würdet.
[1] https://kurier.at/wirtschaft/oesterreicher-lassen-sich-weihnachtsgeschenke-4-mrd-euro-kosten/301.125.398
[2] http://www.ruhrnachrichten.de/Staedte/Ahaus/Wenn-nach-Weihnachten-die-Schulden-druecken-1222308.html
[3] https://www.welt.de/wirtschaft/article171267943/45-000-Fahrer-fehlen-Spediteure-warnen-vor-Paket-Engpass.html
Genau um das zu umgehen, habe ich dieses Jahr bereits im September angefangen Weihnachtsgeschenke zu kaufen ;-)
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