Hallo
liebe Leserinnen und Leser,
in
meinem letzten Blogeintrag vor zwei Wochen habe ich mich mit der Thematik
Digitalisierung auseinandergesetzt. Dabei sind interessante Diskussionen
entstanden und es wurden verschiedene Ansichten erkennbar. In meinem 3.
Blogeintrag möchte ich mich deshalb mit der Frage beschäftigen, ob sich unser
leben durch digitale Medien verändert und wenn ja, wie wirkt sich das auf unser
ökonomisches Denken und Handeln aus?
Digitale
Medien, wie z.B. Computer, Smartphones, Spielkonsolen und das Fernsehen
verändern unser Leben. Allgegenwertig ist die dauerhafte Bereitschaft das
Smartphone bei sich zu tragen und dadurch ständig für Andere erreichbar zu
sein. Ein Abschalten vom Alltag ist demnach fast nicht möglich. Eine ganze
Reihe von Studien zum Medienkonsum zeigt, dass sich in den letzten Jahren ein
Trend dahin entwickelt hat, dass sich Jungen und Mädchen immer mehr Zeit für
digitale Mediennutzung nehmen. Im Durchschnitt verbringen Mädchen und Jungen im
Alter von 14-15 Jahren in Deutschland etwa 3,3 Stunden am Tag mit Fernsehen,
Video oder DVD gucken, rund 1,4 Stunden verbringen sie damit im Internet zu
chatten und circa 1,39 Stunden mit computerspielen. Der Medienkonsum beträgt im
Durchschnitt insgesamt über 7 Stunden am Tag (nach Daten aus Rehbein et al.
2009).
Ich
nenne jetzt zwei Beispiele, an denen man gut erkennen kann, inwiefern sich
unser Verhalten schon jetzt durch die digitale Mediennutzung im Alltag
verändert hat.
- Gehen wir von der Situation aus, dass wir den Weg
zu unserem Ziel in der Stadt nicht kennen. Vor nicht all zu langer Zeit
hat man noch versucht sich an Bekannten Stellen zu orientieren oder man
trat in Konversationen mit Passanten. Heutzutage schalten wir einfach
unser Smartphone ein und lassen uns an das Ziel mithilfe eines
Navigationssystems leiten.
- Gehen wir von der Situation aus, dass wir uns
über ein Thema informieren möchten über das wir noch nicht so viel wissen.
Früher haben wir mit unseren Freunden über das Thema gesprochen oder
suchten in Büchern gezielt nach Informationen, die uns weiterhelfen
können. Heutzutage gehen wir einfach in das Internet und lassen uns über
diverse Suchmaschinen z.B. Google mit Informationen überschütten.
Was
hat das für Folgen auf den Einzelnen? Darunter leidet nicht nur die
Kommunikation mit unseren Mitmenschen, vielmehr fangen wir an uns allmählich
von unserer sozialen Umgebung abzuschotten. Die moderne Gehirnforschung legt
nämlich nahe, dass wir bei der Nutzung der digitalen Medien in einem größeren
Rahmen allen Grund zur Sorge haben. Denn unser Gehirn befindet sich in einem
fortwährenden Veränderungsprozess und daraus folgt zwingend, dass der tägliche
Umgang mit digitalen Medien eines nicht haben kann: keine Auswirkungen auf uns,
die Nutzer (vgl. M. Spitzer).
Gerade
in der Weihnachtszeit fällt mir auf, wie Hersteller mit „Extra Inhalt“
tricksen. Besonders in den Verkaufskanälen der Drogerie- und Supermärkten
werden Kunden mit Slogan wie „Schokoriegel gratis“ oder „20 Prozent obendrauf“
hinters Licht geführt. Viele Verbraucher gehen tatsächlich davon aus, dass sie
etwas geschenkt bekommen. Doch dem ist leider nicht so. Ein konkretes Beispiel möchte ich im
Folgenden geben: Eine Zahnpasta-Kombipackung (4,59€) etwa verspricht ein
Gratis–Mundwasser. Zieht man jedoch den Preis für die zwei enthaltenen
Zahnpasta-Tuben (3,90€) ab, zahlt man für das Mundwassern noch 69 Cent. Das ist
alles andere als gratis. Des Weiteren tricksen die Hersteller nicht nur mit
Gratis-Angeboten sondern verändern auch zusätzlich die Packungsgrößen, um den
Verdienst zu steigern. Der Hersteller verringert einfach den Inhalt, belässt
aber den Preis. Dann bekommt er das gleiche Geld für weniger Produkt und
verdient dadurch mehr.
Ich
habe mir nun folgende Frage gestellt: Warum kann uns (Verbraucher) die
Industrie so leicht hinters Licht führen? Die Antwort ist einfach. Man stelle
sich das Gehirn als einen Muskel vor. Trainiere ich regelmäßig, dann verändert
sich mein Muskel. Er wird dicker und stärker. Lege ich eine große
Trainingspause von mehreren Wochen oder gar Monaten ein, dann sehe ich, wie
mein Muskel schwindet und schwächer wird. So ist es auch mit dem Gehirn.
Arbeite ich regelmäßig kognitiv und beanspruche mein Gehirn auf verschiedene
Art und Weise, dann werde ich besser, z.B. kann mir Nummer schneller merken, es
gelingt mir leichter Preise zu überschlagen oder verbessere meinen
Orientierungssinn. Vernachlässige ich aber meine kognitive Aktivität und
verwende nur noch digitale Medien, wie z.B. einen Taschenrechner,
Navigationssysteme, Smart-Phones, etc. dann bleibt die kognitive Aktivität auf
der Strecke und wir bezahlen einen hohen Preis dafür.
Abschließend
möchte ich sagen, dass der technische Fortschritt von digitalen Medien allgegenwärtig
ist, aber die entscheidende Komponente ist, der angemessene und
verantwortungsvolle Umgang mit ihnen.
Quellen:
Spitzer
M. (2012) Digitale Demenz. Wie wir uns und unsere Kinder um den
Verstand bringen.
Droemer Verlag
Studie:
nach Daten aus Rehbein et al. 2009
Dokumentation von ARD (letzter Zugriff Mi. 29. November 2017): http://www.daserste.de/information/ratgeber-service/vorsicht-verbraucherfalle/sendung/gratismasche-extra-inhalte100.html
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