Wann genau ich das erste Mal mit
dem Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“ in Berührung gekommen bin, weiß ich
nicht mehr ganz genau. Wahrscheinlich wurde es in irgendeiner Art und Weise
durch das Internet an mich herangetragen. In diesem Jahr bin ich jedenfalls des
Öfteren darüber gestolpert, dass „Freunde“ und „Bekannte“ mich über Facebook
dazu auffordern wollten einen Link anzuklicken, um Ihnen durch die Teilnahme an
einem Voting zum Gewinn eines bedingungslosen Grundeinkommens zu verhelfen (s. https://www.mein-grundeinkommen.de).
In der Gesellschaft scheint das
Thema also angekommen zu sein. Und einige scheinen sich sogar so sehr dafür zu
interessieren, dass Sie sich darum bewerben. Zur Bundestagswahl 2017 stellte
sich in Teilen des Landes, sogar die Einthemenpartei „Bedingungsloses
Grundeinkommen“ zur Wahl.
Obwohl das Interesse am
„Bedingungslosen Grundeinkommen“ merklich gestiegen ist, vermute ich, dass
viele immer noch nicht wissen, worum es sich dabei überhaupt handelt und wie es
theoretisch funktionieren soll und in der Realität tatsächlich funktionieren
könnte.
Die Idee hinter dem
Bedingungslosen Grundeinkommen ist, dass jeder Mensch einen festgelegten Betrag
im Monat erhält (ca. zwischen 500 – 1000 €), für den er oder sie keine
Gegenleistung erbringen muss und für den keine Bedarfsprüfung erfolgt. Dieser
Betrag wird je nach Modell entweder zusätzlich zum bestehenden Erwerbseinkommen
gezahlt, oder auch z.t. mit diesem verrechnet. Durch das Bedingungslose Grundeinkommen
entfallen demnach sämtliche Sozialleistungen, die staatlich durch Steuern oder
andere Abgaben finanziert werden, wie bspw. das Kindergeld, Elterngeld, die
Sozialhilfe, oder das Arbeitslosengeld. Die Finanzierung ist von Modell zu Modell
unterschiedlich, soll im wesentlichen aber durch eine Veränderung des
Steuersystems erfolgen, indem entweder das Einkommen, der Konsum, die Nutzung
und der Verbrauch von natürlichen Ressourcen, oder der Geldverkehr besteuert
wird.
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen)
Die erste Assoziation, die einem auf
Grundlage dieser Kurzinfo zum Grundeinkommen wahrscheinlich einfällt, ist die
vom faulen und dreisten „sozialschmarotzenden Menschen“, dem durch das
Bedingungslose Grundeinkommen das auf der Couch herumliegen geradezu schmackhaft
gemacht wird. Dabei wird meiner Meinung nach gänzlich außer Acht gelassen, dass
Menschen grundsätzlich soziale Wesen sind, die den Kontakt zu anderen und eine
sinnvolle Aufgabe innerhalb einer Gesellschaft brauchen und wollen. Darüber
hinaus bin ich der Ansicht, dass das Bedingungslose Grundeinkommen, dadurch,
dass es Menschen den existenziellen Druck nimmt, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen,
dazu führt, dass man sich eher eine Arbeit sucht, die den Interessen entspricht
und die man daher mit Freude und deutlich mehr Motivation ausübt, was letztlich
die Produktivität steigert und sich somit nicht nur positiv auf das Leben des Einzelnen
auswirken könnte.
Einzelne Modellversuche gibt es bereits, eines bspw. seit diesem Jahr in Finnland. Dort erhalten seit Beginn des Jahres 2000 arbeitssuchende Menschen anstelle von Arbeitslosengeld, das Bedingungslose Grundeinkommen in Höhe von 560 € monatlich.
(vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bedingungsloses-grundeinkommen-finnland-zahlt-2000-arbeitslosen-560-euro-a-1127771.html)
Wen das Thema jetzt ebenso wie
mich gepackt hat, der kann sich auf folgenden Seiten gerne eingehender informieren:
https://www.grundeinkommen.de/die-idee/finanzierungsmodelle
(15.12.17)
https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/223286/das-bedingungslose-grundeinkommen-drei-modelle
(15.12.17)
http://www.zeit.de/thema/grundeinkommen
(15.12.17)
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