Es lauert überall: das
weiße Gold versteckt sich in vielen Nahrungsmitteln. Der
Werbeindustrie gelingt es durch neue oder andere Bezeichnungen den
Konsumenten zu täuschen, sodass dieser oft nicht in der Lage ist,
den tatsächlichen Zuckergehalt wahrzunehmen. Dabei haben mehr als
die Hälfte der deutschen Bürger mit Übergewicht zu kämpfen und
die Zahlen steigen jährlich.
Nun fordern die
Krankenkassen eine Zuckersteuer, um den Konsum einzudämmen. Länder
wie Frankreich und Mexiko machen es vor; die Franzosen verhängten
einen Abschlag auf Getränke mit zuckerhaltigem Inhalt. Die
Staatskassen erfreuten sich an 280 Millionen Euro jährlich durch
diese Maßnahme.1
Vor allem die Menschen mit einem geringem Einkommen sollen in ihrem
Kaufverhalten durch die Steuer in die richtige Bahn geleitet werden.
Da dieses Klientel eine höhere Neigung zu einer ungesunden Ernährung
hat, die zu Adipositas und Diabetes führen kann, sollen diese durch
die Politik „unterstützt“ werden.
Doch ist dies der
richtige Weg? Die Meinungen gehen dabei auseinander. Nur 30%, laut
Forsa-Befragungen, sprechen sich für eine Zuckersteuer aus.2 In Dänemark gab es die
Fettsteuer, die aber nach nur einem Jahr wieder abgeschafft wurde.
Man erkannte, dass es keine spezifische Änderung der DänInnen in
ihrem Ernährungsverhalten gab. Desweiteren wurden die Geldbeutel der
Geringverdiener übermäßig belastet und die Verwaltung dieser
Steuer nahm zu hohe Dimensionen an.3
Sinnvoller wäre es, das
Problem bei der Wurzel zu packen und für eine bessere Aufklärung
hinsichtlich des Ernährungsverhaltens zu sorgen. Schon im
Kindesalter sollten präventative Auseinandersetzungen mit dieser
Marterie geschehen, die immer wieder, z.B. durch schulische
Einheiten, gestützt werden sollten. Doch Vorbilder bleiben nun einmal
die Eltern. Fehlt es dort am spezifischen Wissen, hätte die Politik hier weitaus
bessere Mittel, als den Griff in die Verbrauchergeldbörse.
Lebensmittel-Ampeln auf allen Verpackungen sind da nur ein Beispiel.
Hierbei erkennt der Konsument auf den ersten Blick, welches
Nahrungsmittel einen guten Nährwert hat.
Ein anderer Ansatz wäre
es, direkt am Marketing der Firmen anzudocken. Denn wie kann es sein,
dass koffeinhalte und zuckerhaltige Getränke auf einmal eine grüne
Banderole bekommen und mit „guten“ pflanzlichen Süßungsmitteln
bestückt werden, die ein gesundes „Life“ suggerieren? Der
nichtwissende Bürger steht dabei vor dem Softgetränke-Regal
(wirklich erlebt) und greift zu dieser neuen Alternative, weil „...
die ist doch gesund im Gegensatz zur Originalen!“ Nur wird dabei
nicht auf das Kleingedruckte geschaut, das verrät, dass in dieser
0,5 Liter Flasche immernoch 11 Stückchen Würfelzucker
stecken.4
Wäre da nicht eher eine Täuschungs-Steuer angebracht, liebes
Gesundheitsministerium?
1http://www.tagesspiegel.de/politik/krankenkasse-zuckersteuer-kein-tabu-zu-viel-zucker-macht-die-deutschen-krank/11539122.html
4http://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/coca-cola-life-trotz-stevia-die-coca-cola-life-ist-eine-zuckerbombe_id_4705938.html
Foto: http://media.kuechengoetter.de/media/106/12241641533130/zucker_gro.jpg
Ökonomisches Denken und
Handeln bedeutet für mich, dass mit den geringsten eingesetzten
Mitteln ein bestmögliches Ergebnis bzw. Ziel erreicht wird.
Ich denke auch, dass Verbraucher-Bildung ein sehr wichtiges Thema ist. Es sollte meiner Meinung nach mehr darin investiert werden (bspw. in der Schule) um auch zu wissen, was wirklich in den Lebensmitteln an Inhalts -und Zusatzstoffen enthalten ist. Eine Ampel für Lebensmittel halte ich dagegen für rausgeschmissenes Geld.
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