In dem Karibikstaat Venezuela gab es im Jahr 2017 laut
Internationalen Währungsfont eine Inflationsrate von 652 Prozent.
Damit ist das Land weltweit das einzige, dass mit einer
Hyperinflation zu kämpfen hat, obwohl es gleichzeitig die größten
Erdölreserven der Welt besitzt. Doch wie ist es dazu gekommen?
Im Jahr 1998 wurde der Kommunist Hugo Chavez als
Präsident gewählt, durch Verstaatlichung baute er die komplette
Wirtschaft mit dem Fokus auf Ölexporte um. Dadurch erwirtschaftet
das Land 90% seiner Einnahmen durch den Export von Erdöl. Durch
einen hohen Ölpreis ging es Venezuela wirtschaftlich sehr gut,
zeitweise war es sogar das reichte Land Südamerikas. Auch politisch
sah es gut aus, da Hugo Chavez mit den Öleinnahmen die arme
Bevölkerung unterstützen konnte, und so für sich gewann. Einziger
Nachteil daran die komplette Wirtschaft auf Ölexport zu fokussieren
war jedoch, dass jedes andere Produkt importiert werden musste.
Als 2014 abrupt der Ölboom endete fehlten plötzlich
die ausländischen Devisen die sonst durch den Ölverkauf
erwirtschaftete wurden, um alles nötige zu importieren.
Nach dem Tod von Hugo Chavez gelangte Nicolas Maduro an
die Macht, dieser stand vor der Entscheidung die Landeswährung den
Marktkräften zu überlassen, was alle Importprodukte massiv teurer
gemacht hätte. Dagegen entschied er sich, da er um seine Beliebtheit
fürchtete.
Durch diese Entscheidung konnten aufgrund von fehlender
Devisen zum Import von Waren und der zuvor festgesetzten Preisen
nicht mehr genug Waren importiert werden. Das führte dazu, dass
nicht mehr genug Grundstoffe der Wirtschaft zur Verfügung standen.
Was wiederum zu geringeren Staatseinnahmen führte. In Folge der zu
geringen Staatseinnahmen ließ Maduro neues Geld drucken, wodurch die
Inflation stark anstieg.
Die Folgen der schlechten Wirtschaftspolitik sind im
ganzen Land spürbar. Durch die geringe Importmenge von Lebensmitteln
gibt es eine Rationierung, und die Ausweisnummer entscheidet darüber
an welchen Tag man im Supermarkt einkaufen darf. Außerdem fehlt es
in Krankenhäusern an Medikamenten, und es kommt häufig zu
Plünderungen und Unruhen.
Diese Wirtschaftskrise hätte verhindert werden können,
wenn Venezuela wie andere Ölstaaten in Jahren mit einem guten
Ölpreisen Reserven angelegt hätte wie z.B. Goldreserven. Doch das
überschüssige Geld wurde großzügig ausgegeben, da Korruption in
Venezuela weit verbreitet ist.
Der neueste Plan der Regierung besteht darin eine
Kryptowährung mit Öl als Sicherheit einzuführen. Doch das
Parlament erklärte dieses Vorhaben erst vor kurzem am 10.01.2018
für illegal.
Wir werden sehen, wie es mit Venezuela weitergehen wird.
Tillmann Hoyer
Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/321194/umfrage/inflationsrate-in-venezuela/
https://www.nzz.ch/wirtschaft/venezuela-in-der-krise-der-fluch-des-erdoels-ld.1291650
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Venezuela-stuermt-in-die-Hyperinflation-article20220405.htm
http://www.deraktionaer.de/aktie/venezuela--kryptowaehrung--petro--fuer-illegal-erklaert-353820.htm
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/venezuela-militaer-kontrolliert-supermaerkte-nach-pluenderungen-a-1186573.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/venezuela-will-digitalwaehrung-bald-einfuehren-a-1186546.html
Sehr interessantes und wichtiges Thema mit dem ich bislang noch gar nicht in Berührung gekommen war. Danke für's Informieren!
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