Liebe Leserinnen, lieber Leser,
im nachfolgenden Blog werde ich mich mit der Frage
auseinandersetzen, inwieweit Kunst und Kultur, im speziellen Fall Musik,
Ökonomie vertragen.
Stellen wir uns zunächst erst einmal die Frage: Welche
Aufgabe hat Musik in unserer Gesellschaft?
Meiner Meinung nach trägt Musik zur kulturellen Bildung bei,
dient der Unterhaltung und ist für viele Menschen eine Freizeitbeschäftigung.
Zudem schafft Musik auch erst Kultur. Musikalische Arbeit findet in Deutschland
viel in Musikvereinen und Musikschulen statt. Die damit verbundene Vereinsarbeit
und das Vereinsleben prägen maßgeblich die Gesellschaft mit. Doch, wie man im
Artikel „Wie viel Ökonomie verträgt die Musik“ von Barbara Haack (link am Ende
des Blogs) lesen kann, nimmt diese Entwicklung des Vereinslebens oder allgemein
gesagt: der Hang dazu, sich einer Sache auf längere Zeit zu verschreiben,
deutlich ab. Ein dazu beitragender Faktor sei die weltweit voranschreitende
Liberalisierung der Märkte. Daraus und damit einher gehe die Abwendung des
Einzelnen von der Solidargemeinschaft (in unserem Beispiel exemplarisch der
Musikverein) und eigene Interessen träten an erste Stelle gegenüber Interessen
der Gemeinschaft.
Geht man davon aus, dass Barbara Haack recht hat und die
Realität richtig beschreibt, dann wäre das sehr erschreckend. Denn Vereine
bieten die Möglichkeit in der Gemeinschaft aktiv zu sein, sich mit anderen
auszutauschen und Interessen gemeinsam nachzugehen. Jedoch bieten sie auch oft
die Möglichkeit der musikalischen Ausbildung für Kinder.
Ich selbst erhielt einen großen Teil meiner musikalischen
Bildung von einem Verein, der zusätzlichen Musikunterricht an meiner
Grundschule gab.
Meiner Meinung nach ist dies besonders im Kindesalter
wichtig und trägt auch enorm zur Sozialisierung der Kinder bei.
Jedoch bleibt die Musik für die meisten nur eine
Nebenbeschäftigung, denn damit kann man ja kein ordentliches Geld verdienen. So
ist die landläufige Meinung zu diesem Thema.
Aber genau hier steckt das Problem. Wenn Menschen nicht mehr
bereit sind, den künstlerischen Weg einzuschlagen aus Angst davor, ihren
Lebensunterhalt nicht finanzieren zu können, dann nimmt die Zahl der
Kulturschaffenden ab. Am Ende fragen wir uns, was wir denn nun eigentlich noch
konsumieren sollen.
Ein Mensch, der professionell Kunst betreibt muss auch davon
leben können. An dieser Stelle kommt der Konsument ins Spiel und muss sich
hierbei mit der Frage auseinandersetzen: Wie viel bin ich bereit, für Kunst zu
bezahlen? Auf ihn ist der Künstler angewiesen.
Wenn die heutige Gesellschaft weiterhin Kunst und Kultur
haben möchte, muss sie auch bereit sein, dafür mehr Geld auszugeben und hier
keine Einsparungen vorzunehmen. Im Jahr 2011 betrug der Anteil der Ausgaben für
Kultur in Deutschland 9,3 Mrd. €. Das entspricht nur 0,8% der Öffentlichen
Ausgaben.
Werden also weiterhin Einsparungen bei der Finanzierung und
finanziellen Unterstützung von Kulturschaffen, Lehrenden und Musikvereinen
vorgenommen, geht das auf Kosten des Kulturangebots in diesem Land.
Quellen:
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