Samstag, 6. Februar 2016

Kennen wir den Handwerksberuf bald nur noch aus dem Buch?

Kennen wir den Handwerksberuf bald nur noch aus dem Buch?



Wer von euch hat sich bei der Berufswahlentscheidung mit dem Handwerksberuf befasst?
Es ist doch erschreckend zu sehen, wie sehr die Stellung in der Gesellschaft und die Zahl der Auszubildenden in dieser Branche zurück gegangen ist. So sank die Zahl in den vergangenen 10 Jahren von knapp 190.000 im Jahr 2001 auf ca. 155.000 im Jahr 2011. 
Rund 25 % aller neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge beziehen sich bei jungen Frauen auf vier Berufe. Mit dem Handwerksberuf wird ein weites Berufsfeld angesprochen. Es zählen weit aus über 15 verschiedenen Berufsgruppen hinein. Vom Dachdecker, über Zimmermann, Fliesenleger, bis hin zum Maurer und Tischler. 
Die Frage die sich jedoch stellt, was ist in 10 Jahren passiert? Eins war der Handwerksberuf einer der wichtigsten Berufe der Zeit und ein sehr gern gesehen Beruf, heute scheut sich die Jugend davor diese Richtung überhaupt in Erwägung zu ziehen. Es ist bedauerlich, doch sieht man sich die Gehaltsstufen der einzelnen Berufsgruppen an und vergleicht sie einmal mit anderen Berufen, stellen wir schnell fest, dass die Spanne viel zu groß ist.

Ein Tischler beispielsweise hat ein Nettoeinkommen von ca. 1600 Euro, vergleicht man das jetzt mit einem Bankkaufmann, der im Monat ca. 2600 Euro verdient, wird einem klar, warum kaum noch jemand den Weg in die Handwerksbranche sucht. Der Trend geht weg von körperlichen Tätigkeiten. Wir leben in einer Zeit der Technik und der Innovation. Es zählt am Ende nur noch, was hast du verdient, was kannst du dir damit leisten. Ein Grund weshalb gerade die Handwerksberufe bei der Berufswahl der Jugendlichen rausfallen. Sie können es sich nicht mehr vorstellen, 40 Stunden die Woche körperlich zu arbeiten. Der Beruf ist nicht mehr Attraktiv genug. Das Gehalt ein Witz, die Arbeitsbedingungen mangelhaft, vom Arbeitsschutz in vielen Betrieben ganz zu schweigen. Was einst einen so hohen Stellenwert in der Gesellschaft hatte, wird heute nur noch mit kritischen Auge abgewiesen. Wir werden uns auch in Zukunft in die Richtung bewegen, dass immer weniger Jugendliche den Weg in diese Berufsrichtung wählen. Schade, jedoch unausweichlich, wenn die Löhne nicht angeglichen werden. 

So werden wir wohl bald in Fertighäusern auf Kunststoffmöbeln sitzen. Dennoch sollten wir nicht vergessen, dass Maschinen nicht alles ersetzen können. 





Quellen:






1 Kommentar:

  1. Zuerst mal toller Blogbeitrag :)
    Ich bin der gleichen Meinung. In diesen zehn Jahren, sind viele neue Berufe dazugekommen und Anforderung an die Jugend ist gestiegen. Wenn man es mal betrachtet brauchte man früher für manche berufe nur ein MSA. Jetzt suchen viele nur mit Abitur.
    Und wenn die JUgend schon ein Abitur in der Tasche haben nutzen sie die akktraktivsten angebote aus, ob es studieren oder angesehene Berufe die eine Ausbildung oder duales Studium anbieten.
    Aber generell sehr schade um manche Berufe.Da hast du recht Maschinen können nicht alles ersetzen. Man müsste den Beruf mehr akktaktiver machen und auch gut bezahlen am Ende.

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