Donnerstag, 1. Dezember 2022

Startups - Hat man überhaupt eine Chance auf Erfolg?

 Liebe Leserinnen und Leser,


Herr Dr. rer. pol. Apelojg hat uns im Rahmen des BWL Seminars folgende Frage gestellt: "Was ist ökonomisches Denken und Handeln?" Ich stelle mir unter ökonomischen Denken und Handel vor zu wissen, wie man in der Wirtschaft bestehen kann. Das heißt unter anderem mit Geld umgehen zu können, aber auch resistent gegenüber Einflussfaktoren zu sein.

In diesem Blogeintrag beschäftigen wir uns mit Startups und ob diese überhaupt Chancen auf Erfolg haben.


Startups - Hat man überhaupt eine Chance auf Erfolg?


Bevor man sich mit dieser Frage beschäftigt, sollten wir folgende Frage klären:

Was sind Startups überhaupt?

„To start up“ bedeutet übersetzt soviel wie „gründen“. Ein Startup beschreibt dementsprechend ein neu gegründetes Unternehmen. Diese Definition schließt jedoch auch andere Unternehmensgründungen ein, wie zum Beispiel die Eröffnung eines Restaurants, eines Friseursalons oder eines Bekleidungsgeschäfts. (1)


Warum stoßen Startupunternehmen auf Probleme? 

Viele junge Unternehmer unterschätzen die Arbeit, die hinter einer Gründung eines Startups steht. Wer ein eigenes Unternehmen aufbauen möchte, muss ein klares Ziel vor Augen haben, andere inspirieren, sowie von der eigenen Idee überzeugen können und sein Wissen auf dem Gebiet ständig erweitern, um immer einen Schritt voraus zu sein. Markttrends und neue Innovationen sollten schnell erkannt und aufgegriffen werden. 

Startups scheitern aus verschiedenen Gründen. Zum Beispiel aufgrund von Problemen mit der Unternehmenskultur, der mangelnden Eignung eines Produktes oder der Nachfrage in spezifischen Branchen oder Regionen. Wenn Gründer schlecht organisiert oder zu wichtigen Meetings nicht gut vorbereitet sind, können ihnen ihre Aufgaben schnell über den Kopf wachsen. 

Es kann aber auch dazu kommen, dass die Gründer bei zu schnell wachsenden Startups zu schnell von ihrem Erfolg überzeugt sind und Marktveränderungen nicht mehr im Blick haben. Das kann dazu führen, dass sich ändernde Kundengewohnheiten, modernere Technologien, neue Wettbewerber oder weitere Trends ignoriert werden. (2) 


Welche Probleme treten auf?

90% der Startup Unternehmen scheitern, 10% davon schon in ihrem ersten Jahr. Am häufigsten stolpern sie über folgende Probleme:

Mangelnde Nachfrage - Nur weil ein Unternehmen ein Problem für wichtig und interessant hält, heißt das noch lange nicht, dass es eine Nachfrage für seine Lösung gibt. Betroffen sind häufig Unternehmer, die ganz alleine arbeiten oder ausschließlich Freunde und Familienangehörige bitten, ihre Produkte zu bewerten und zu kaufen.

Keine Ressourcen - Startups haben nur begrenzte Mittel zur Verfügung, um ein Team aufzubauen. Die finanziellen Mittel sollten für Aktivitäten eingesetzt werden, die die höchste Kapitalrendite abwerfen. So werden Ressourcen, die in Startup Unternehmen ohnehin knapp sind, sparsam verwendet und das Team ist gezwungen, nur Funktionen und Services zu entwickeln, von denen Kunden profitieren. 

Mangel an qualifizierten Mitarbeitern - Ein gutes Team sollte aus Personen bestehen, die für die Idee brennen. Es sollte nicht nur aus Gründern, sondern darüber hinaus auch aus Investoren, Beratern und Partnern bestehen. Eine solche Gruppe an begeisterten Menschen zu finden, ist häufig nicht so einfach.

Die Konkurrenz ist zu stark - Konkurrenz bildet das Fundament des Kapitalismus und trägt dazu bei, dass Preise für Kunden reduziert werden und sich die besten Produkte durchsetzen. Ohne klares Unterscheidungsmerkmal fällt es Startup Unternehmen schwer, ein Wachstum zu erzielen, weil die Kundenakquise-Kosten zu hoch sind, um langfristig bestehen zu können. Laut einer Studie von CB Insights ist das der Grund für 20% der Startup Pleiten. (3)

Fehlerhaftes Preismodell - Kenntnisse über die richtige Preisgestaltung können gerade beim Eintritt in einen neuen Markt ausschlaggebend für den Erfolg oder Misserfolg eines Unternehmens sein. Der Preis sollte nicht zu niedrig sein, da das Produkt sonst als weniger wertvoll wahrgenommen wird. Gleichzeitig sollte der Preis aber niedrig genug sein, damit die Kunden das Produkt kaufen können, ohne sich finanziell zu übernehmen.

Nicht genug Marktforschung - Viele Startups vernachlässigen die Ausgaben für Marktforschung bzw. haben sie sie zu niedrig priorisiert. Gute Markforschung bringt viele Vorteile mit sich, da der Einsatz von  Ressourcen besser geplant werden kann und durch die erworbenen Marktkenntnisse ein guter Überblick über die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden möglich ist. Mithilfe von Recherchen und einer zielgerichteten Einbindung von Kunden kann häufig ein besseres Produkt entwickelt werden. Durch die Kundeneinbindung kann der Gebrauchswert eines Produktes häufig deutlich gesteigert werden.

Marketing kommt nicht an - Startups scheitern am Marketing, wenn sie Markforschungsergebnisse falsch interpretieren, in Funktionen investieren, die niemand braucht und in ihren Marketingmitteilungen die falschen Schwerpunkte setzen.

Timing stimmt nicht - Laut dem Ted Talk Redner Bill Gross ist das Timing die wichtigste Ursache für den Erfolg oder Misserfolg von Startups. (4)

Unternehmensname ist irrelevant - Kunden sollten eine Parallele zwischen dem Namen, dem Produkt und den Werten des Unternehmens ziehen können. Im schlimmsten Fall hinterlässt er sogar einen schlechten Eindruck. 


Fazit

Startups, Corporate Ventures und etablierte Unternehmen können von den Fehlern anderer Unternehmen lernen. Es wird immer ein Risiko bleiben, ein Startup zu gründen. Wenn alle oben genannten Fehler vermieden werden, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das Unternehmen Erfolg haben wird.









Quellen:


(1) https://www.deutsche-startups.de/2015/04/22/was-ist-eigentlich-ein-startup/

(2) https://www.lead-innovation.com/insights/blog/gr%C3%BCnde-startups-scheitern 

(3) https://www.cbinsights.com/research/startup-failure-reasons-top/

(4) https://www.ted.com/talks/bill_gross_the_single_biggest_reason_why_start_ups_succeed?language=en


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