Donnerstag, 13. November 2014

Konsumentenverhalten - Selbstbestimmung / Fremdbestimmung

(von F. Ruth und A. Wohlfeil)

Als erstes stellt sich die Frage: Was ist Konsumentenverhalten?  Das ist fast selbsterklärend. Hier geht es um das Verhalten des Endverbrauchers beim Nachfragen von Gütern und Leistungen.
Man denkt, man bestimmt selbst, was und wie viel man kauft , doch Vorsicht, vieles geschieht auch durch Fremdbestimmung. Da wären wir bei der nächsten Definition. Was ist Selbstbestimmung?Das bedeutet, dass wir generell einen freien Willen haben und demzufolge auch eigene Entscheidung treffen können, auf eigene Verantwortung. Doch oft denken wir nur, dass wir alles frei entscheiden, womit wir bei der Fremdbestimmung wären, die so ziemlich das Gegenteil des bisher beschriebenen ist. Jedoch werden wir oft nicht offensichtlich gezwungen, das geschieht mehr im Unterbewusstsein und ist am deutlichsten im Lebensmittelvertrieb zu beobachten. Stellt man sich zum Beispiel vor, man geht einkaufen. Steht an der Fleischtheke und die dort angebotenen Lebensmittel sehen bei der Fleischerei viel ansprechender aus als im Kühlregal. Im ersten Moment kann man sich das nicht erklären, bei genauerem Blick fällt jedoch die gut durchdachte Kombination aus dem richtigen Licht, den richtigen Farben und den richtigen Gerüchen auf. Das Licht lässt das Fleisch schön rot aussehen und damit verbinden wir augenblicklich auch die Frische. Außerdem sind Fleischereien oft in weiß gehalten, damit wir gleich an Reinheit denken, denn das macht uns unser Essen doch gleich viel appetitlicher, als wenn der Laden zum Beispiel rot wäre und wir damit Blut und möglicherweise auch das Leid der Tiere assoziieren. Da ist das weiß schon die angenehmere Farbe. Außerdem wird dafür gesorgt, dass es schön frisch riecht, denn unsere Nase beeinflusst unser Kaufverhalten unglaublich stark. Es ist wohl logisch, dass wir keine stinkenden oder grauen Lebensmittel kaufen, doch wie sehr von den jeweiligen Betrieben nachgeholfen wird, fällt erst auf , wenn man einen genaueren Blick darauf wirft. Manchmal trügt der Schein so sehr, dass wenn man die Lebensmittel bei anderem Licht nochmal genauer betrachtet eine ziemliche Ernüchterung auftritt.
Ein anderer Punkt ist die mobile Werbung, die uns oft vermeintliche Vorteile vorgaukelt, sprich Rabattcoupons oder ähnliches. Es wurde herausgefunden, dass der Kunde gern direkt profitiert, was mit Rabattaktionen etc. leicht erreicht wird. So steigert sich auch der Gewinn der Firmen, denn auch wenn man nicht vorhatte etwas zu kaufen, lässt man sich bei solchen Angeboten nur zu gern verleiten.
Oft muss man also vermeintlich guten Angeboten skeptisch entgegentreten, um die wirklich guten Angebote von der Manipulation von Werbung und speziellen Läden zu unterscheiden und seine Selbstbestimmung nicht komplett zu verlieren.

3 Kommentare:

  1. Weitere interessante Links zum Thema:

    Lichteinsatz als Konsumentenbeeinflussung
    http://www.voltimum.de/articles/beleuchtung-beeinflusst-kaufverhalten-test-bei-obst-und-gemuese-zeigt-mehrumsatz

    Wie Duft das Kaufverhalten beeinflusst
    http://www.follmann.com/fileadmin/pdf/Duftstudie_St._Gallen.pdf

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  2. Da Du ja von der mobilen Werbung schreibst, hier ein Link zu einer Firma die dies für große Handelsketten noch detaillierter intensiviert.
    www.shopkick.de
    Hierbei geht es nicht nur um Rabatte.
    Im Übrigen finde ich es nicht verwerflich mit dem Unterbewußtsein der Kunden zu arbeiten (machen wir in der täglichen Kommunikation -unbewußt - jeden Tag auch untereinander). Ich möchte z.B. nicht in einen Laden gehen in dem es ein unangenehmes Licht gibt dass mir in den Augen weh tut.

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  3. Die Frage des persönlichen Handlungsspielraumes bei Entscheidungen erachte ich für sehr relevant. Wenn wir überhaupt oder nur sehr bedingt rational entscheiden, warum nehmen wir dann den rationalen Entscheider als Ideal? vielleicht weil er uns Sicherheit gibt. Sicherheit ist ein wichtiges menschliches Bedürfnis. Der blog deutet es im Prinzip an. Die Frage der Entscheidungsfreiheit in Form von selbstbestimmten Entscheidungen ist auch und vor allem eine philosophische Frage. Wo beginnt unser Entscheidungsspielraum und wo hört er auf...

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