Donnerstag, 20. November 2014

Zeitmanagment und Datenschutz - ein Müssen und Wollen?

Von Franziska Hecht und Fabian Salzwedel

Wir tun Dinge. Wir führen Handlungen aus. Warum?

Nun, einerseits weil wir es wollen. Wir MÖCHTEN jetzt eben einfach zum See joggen und den Hochsommer in den kühlen Fluten abspülen. Wir WOLLEN jetzt einfach wieder die Schlittschuhe aus dem Keller holen und auf dem zugefrorenen See laufen. Offenbar mögen wir diesen See sehr, also gehen wir, einfach weil wir es wollen, dorthin und genießen die Spiegelung des herbstlichen Sonnenuntergangs in den Wellen.

Offenbar ist es uns gegeben, Dinge zu tun, ganz einfach, weil wir selbst gerade jetzt Lust darauf haben. Ob es nun der Besuch bei unserem See des Vertrauens, ein Besuch bei der besten Freundin aus Abizeiten oder der Gang in die Kneipe mit dem Jungs aus der Vorlesung ist: wir selbst bestimmen, ob wir es tun wollen. Die einzige regulierende Kraft hierbei ist das Können. Wer nicht schwimmen kann, kann nunmal nicht im See baden gehen und wer kein Geld hat kann die Kumpels nicht auf ein Bier einladen. Auch schiebt das Gesetz manchen Aktivitäten Riegel vor. Wie oft WOLLTE man nicht schon die doofe Zicke, die im Kino neben einem die ganze Zeit auf ihr Telefon starrt, einfach über den Jordan befördern?

Doch wir können es nicht, weil wir nicht dürfen.

Was bestimmt unser Denken und Handeln, wenn nicht wir selbst? Fremdbestimmung ist geprägt von müssen und sollen, während Selbstbestimmung eher von können und wollen geprägt ist.
Wenn wir etwas müssen, unterliegen wir unter anderem gewissen biologischen (schlafen, essen, et cetera) oder gesellschaftlichen Zwängen. Nehmen wir den Computer als Beispiel. Mittlerweile hat fast jeder einen. Wir können Emails auch am Wochenende versenden, ohne Portokosten zu zahlen, wir können in unserem Lieblingsshop auch noch nach 20:00 Uhr den Einkaufswagen voll packen und die beste Freundin, die in Australien wohnt, kann uns plötzlich per Videochat gegenüber sitzen. Googeln steht mittlerweile schon im Wörterbuch und über Facebook zu kommunizieren gilt als üblich. Das Internet bietet uns so viele Möglichkeiten, doch die Regeln für die Nutzung legen die Anbieter fest. Ich kann zwar selbst darüber entscheiden, ob ich mich bei Facebook anmelden möchte, aber ich kann nicht darüber entscheiden, welche meiner Daten ausgelesen und vielleicht sogar weitergegeben werden. Wie selbstbestimmt suche ich dann bei Google und Ähnlichem noch nach Dingen des alltäglichen Lebens, wenn ich davon ausgehen muss, dass mein Email Postfach demnächst wieder voll ist, mit Nachrichten von Anbietern, die eben diese Dinge günstiger Vertreiben.

Außerhalb des Internet kann ich selbst bestimmen auf welche Fragen ich antworte oder welche Daten ich von mir herraus gebe.
So wird aus der Selbstbestimmung in der realen Welt die Fremdbestimmung in der digitalen Welt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen