Mittwoch, 4. Januar 2023

Was bringt es Schülern, sich mit Unternehmensorganisation zu befassen?

Um sich grundlegend mit wirtschaftlichen Themen auseinanderzusetzen, sollte man sich erst mal die Frage stellen, was ökonomisches Denken und Handeln ist.

Ökonomisches Denken und Handeln bedeutet, dass jede Entscheidung oder jeder Gedanke, der mit einem Unternehmen zu tun hat, das Unternehmen weiterbringen sollte. Hierbei wird vor allem der finanzielle Aspekt betrachtet und somit sichergestellt, dass ein Unternehmen ausschließlich wirtschaftlich sinnvolle Entscheidungen trifft.


In unserem Blog werden wir uns mit verschiedensten wirtschaftlichen Themen befassen und diskutieren, inwiefern es sinnvoll ist, diese in den Unterricht beziehungsweise in den Lehrplan aufzunehmen. Durch zum Beispiel coronabedingte Lernausfälle stellt sich hier auch die Frage, wie man Lehrpläne optimieren kann.

 

Was ist Unternehmensorganisation und wozu ist sie wichtig?

Um unternehmerisch erfolgreich sein zu können, ist auf eine gute Organisationsstruktur nicht zu verzichten. Hier definiert man die individuellen Bedürfnisse eines Unternehmens klar, um daraus schließend frühestmöglich Strukturen zu erschaffen. Ansonsten kann es zu ineffizienten Strukturen kommen. Außerdem ist es so möglich, bestehende Strukturen gut zu beobachten und möglicherweise anzupassen und zu optimieren. 

Positiv an Organisationsstrukturen ist, dass der effiziente Aufgabenvollzug sichergestellt wird sowie Pfade für die Kommunikation geschaffen werden. Des Weiteren können Konflikte in geordnete Bahnen gelenkt werden und Handlungsspielräume lassen sich leichter und klarer definieren sowie begrenzen. Hier liegt also der Fokus auf Strukturen unter dem Leitprinzip „Structure follows Strategy“ (Alfred J. Chandler jr. 1962).

Die Unternehmensorganisation birgt aber auch Gefahren wie die Über- oder Unterorganisation. Im Falle der Überorganisation kommt es zur fehlenden Flexibilität, Einzelentscheidungen zu treffen, was wiederum die Innovation hemmt und somit auch Freiheiten nimmt. Bei einer Unterorganisation kommt es vermehrt zu Leerlaufzeiten, was beispielsweise Materialverschwendung mit sich bringen kann. Zusätzlich werden Informationen durch fehlende Kommunikation nicht oder nicht ausreichend weitergeleitet, was schlussendlich zu Chaos führt.

Es ist also wichtig, sich die Frage nach dem optimalen Ausmaß organisatorischer Regelungen zu stellen und immer individuell zu gucken, ob es eine Über- oder Unterorganisation gibt und dies dann gegebenenfalls anzupassen.


Inwiefern ist es also sinnvoll, Schülern den Aspekt der Unternehmensorganisation nahezubringen?

In der Schule kommt es häufig zu Gruppenarbeiten und SchülerInnen werden zum eigenständigen Arbeiten animiert. Hierbei kann es schnell zu Chaos kommen, wenn es keine genaue Aufgabenteilung gibt und keiner weiß, wofür wer zuständig ist. Hier kann es von Vorteil sein, wenn SchülerInnen die Strukturen der Unternehmensorganisation kennenlernen, um diese dann auf ihre Gruppenarbeiten zu übertragen und so leistungs- und zeiteffizient arbeiten zu können. Dies sollte dazu führen, dass Gruppenarbeiten und auch das eigenständige Arbeiten besser organisiert sind sowie einfacher, reibungsloser und schneller funktionieren. 

Durch das Nahebringen und das Auseinandersetzen mit dem generellen Thema der Organisation fällt es den Lernenden häufig einfacher, ihren Alltag gut und sinnvoll zu strukturieren und dadurch den Schulalltag mit Freizeit und anderen möglichen Verpflichtungen zu vereinbaren. Auch das Verständnis für Abläufe in der Schulhierarchie würde damit vertieft werden, was die Kommunikation zwischen SchülerInnen und Lehrpersonal vereinfachen kann, da die SchülerInnen wissen würden, an wen sie sich bei welcher Problemfrage wenden können.

 

Wie könnte Unternehmensorganisation in der Zukunft aussehen?

In Zukunft könnte sich das Konzept Holacracy durchsetzen, bei dem sich verschiedene Arbeitskreise bilden, welche mit verschiedenen Schwerpunkten und Rollen ausgestattet werden. Hier übernehmen Mitarbeiter mehr Verantwortung und können sich so mit niedrigeren Hierarchien in die Unternehmensstruktur einbringen.

Dieses Konzept weist viele Vorteile auf, wie die Möglichkeit, bei Problemen schnell reagieren zu können und die extrem hohe Transparenz zwischen Mitarbeitern und Führungspositionen. Aber auch negative Aspekte müssen betrachtet werden. So ist es zum Beispiel sehr komplex und umfangreich, zur Holacracy umzusteigen und es wird sich auf die hohe intrinsische Motivation der Mitarbeiter, also den inneren Antrieb verlassen.

Aufgrund dieser Aspekte kann es zwar etwas dauern, aber in Zukunft könnte der Großteil aller Unternehmen mit diesem Konzept arbeiten, um die Mitarbeiterzufriedenheit zu maximieren.


Zusammenfassend kann man also sagen, dass es schon ein interessantes und auch wichtiges Thema ist, man sich hier im schulischen Rahmen aber auf die absoluten Basics beschränken kann. So wird es zwar vermittelt, aber es bleibt trotzdem genug Spielraum für aktuellere Themen.


 

Quellen

  1. Schreyögg/Koch: Grundlagen des Managements. Basiswissen für Studium und Praxis, Springer Gabler 2014, S. 204 ff.
  2. https://www.holacracy.org/
  3. https://www.roedl.de/themen/sanierungsbrief/2015-06/struktur-strategie
  4. https://www.wcg.de/unternehmensorganisation-aufbau-und-ablauforganisation/
  5. https://www.wiwiss.fu-berlin.de/fachbereich/ehrenpromotionen/gutenberg.html

Weiterführender interessanter Artikel:

https://www.zeit.de/gesellschaft/schule/2021-08/lehrplaene-schulen-corona-veraltet-lockdown?utm_referrer=https://www.google.com/

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