Freitag, 5. Dezember 2014




Der große "Wurf" .. 
…Rhodesian Ridgeback ist eine Hunderasse aus Afrika, die dort vor allem zur Jagd von Wild verwendet wird , hier aber auch als Familien- und Wachhund fungiert. Ein Rhodesian Ridgeback wird maximal 70 cm groß, ist muskulös mit einer tiefen Brust, er ist braun, hat kurzes Fell und herunterhängende Ohren, kann eine schwarze oder braune Schnauze haben und das wichtigste Wiedererkennungsmerkmal ist der Ridge am Rücken. Der Ridge ist ein Haarkamm, bei dem das Fell entgegen der normalen Haarwuchsrichtung wächst. Dieser Hund wird als würdevoll , intelligent und ohne Anzeichen von Aggressivität oder Scheu beschrieben. Solch einen Hund haben wir uns vor ca. 10 Jahren gekauft. Eines der für uns schönsten Wesen, das ich bisher gesehen habe. Eine treue Seele durch und durch. Nach 4 Jahren dachten wir, es wäre an der Zeit unserer Hündin die Möglichkeit zu geben, eine Hundemutter zu werden. Gesagt, getan. In unserer Nähe fanden wir einen wunderschönen Ridgebackrüden, der unserer Hexe 14 wunderschöne Welpen schenkte. Ja , ihr habt richtig gelesen. Der erste Wurf bestand tatsächlich aus ganzen 14 perfekten, kleinen Hundebabies. Die Geburt war eine anstrengende und aufregende Angelegenheit. Morgens um 7 Uhr weckte sie mich sanft mit ihrer Schnauze und mit eher wenig sanftem Gejaule. Ich wusste sofort Bescheid. Ich trommelte meine Familie zusammen, wir lockten sie in ihre Box und ehe man sich versah gebar sie 7 Welpen. Einer schöner als der andere. Alle waren hoch erfreut und wirklich erschöpft. Als mein Vater dann von der Arbeit kam, war das Geschrei groß. Er ging davon aus, dass es ca. 4 werden würden. Er war völlig überfordert. Irgendwann legte sich dann die Aufregung und alle machten ein kurzes Nickerchen. Als wir kurze Zeit später nach den kleinen Rackern schauten und durchzählten, ob alle da waren, viel uns auf, dass aus 7 nun 9 geworden sind. Und abends um 10 Uhr dann waren es letztendlich 14. Mein Vater war mit dem Nerven völlig am Ende. Ich glaube, er hätte am liebsten seine Sachen gepackt und wäre ausgezogen. Ich für mein Teil war überglücklich. Denn sowas putziges, wie diese Welpen auf einem Haufen, hab ich noch nie gesehen. Jedoch waren die Bedenken meines Vaters völlig berechtigt. Die Hunderasse war damals in Deutschland noch sehr unbekannt und wir leben in einem sehr kleinen Dorf. Wie zum Teufel sollten wir die Welpen an den Mann bringen. Wir haben unsere Hündin damals, mit Papieren, für 1500 Euro bekommen. Ein theoretisch angemessener Preis für die Welpen, ohne Papiere, war eigentlich 800 Euro. Wir mussten doch die Arztkosten, das Futter, das restliche Zubehör und unsere investierte Zeit damit wieder ausgleichen. Wir legten Websites für die Hunde an, sowie Inserate bei Ebay und auf sämtlichen Tiermarktseiten im Internet. Irgendwann kamen auch Zeitungsartikel dazu. Die Nachfrage war jedoch eher mäßig. Um die Inserate im Internet zu finden, muss man ja doch den Rassename eingeben, den jedoch kaum jemand kannte. Zu allem Überfluss haben wir mitbekommen , dass kurze Zeit vorher, nur 10 km entfernt, schon jemand 8 Rhodesian Ridgeback Welpen bekommen hat. Da standen wir nun, mit Konkurrenz im Nacken und dem Konflikt zwischen Angebot und Nachfrage. Vier, fünf Interessenten hatten wir schon, natürlich, die im Übrigen genauso vernarrt waren in die kleinen Racker, wie wir. Sie besuchten uns schon weit vor der 10. Lebenswoche der Welpen, um sie von Anfang an kennenzulernen und ihnen schon Namen zu geben. Meine Stiefmutter freundete sich sehr gut mit den Familien an, sodass sie den Preis von 800 auf 600 Euro runterschraubte, aus Kulanz. Bei jedem Welpe der ging war großes Gezeter und Geheule, von ihr ebenso wie von mir. So… Nun standen wir aber immer noch mit 9 weiteren Welpen da, die immer älter wurden. Die Zeit lief uns davon. Aus Panik wurde der Preis dann auf 200 Euro runtergeschraubt. So hatten wir wenigstens die Arztkosten raus. Dadurch gingen dann 5 Welpen weg und schleichend folgten auch die anderen. Bis auf einen. Den haben wir behalten. Unsere kleine Fee. Sie war die kleinste aus diesem Wurf. Letztendlich waren alle glücklich und zufrieden, doch für den ursprünglichen Preis von 800 Euro ist nicht ein Welpe weggegangen. Bei der Konkurrenz jedoch schon. Wir haben damit sogar ein Minusgeschäft gemacht. Es war für uns kein Weltuntergang, denn es ging uns ja nicht darum, Geld zu machen. Ökonomisch wertvoll war das aber nicht. Mittlerweile ist die Rasse bekannter und ich nehme an, wir hätten nicht mehr ganz so viele Probleme, die Hunde an den Mann zu bringen. Aber nochmal machen wir das nicht. Größtenteils war es doch nur Anstrengung und unglaublich traurig sie gehen zu lassen. Wobei .. durch mein Wirtschaftsstudium könnte ich jetzt effizient ausrechnen, was der Gleichgewichtspreis zwischen Angebot und Nachfrage ist und für wie viel wir die Hunde letztendlich auch verkaufen können. Kommt Zeit, kommt Rat. Vielleicht kriege ich meine Eltern ja noch überredet. Habt einen schönen Tag, liebe Kommilitonen.


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