Dienstag, 2. Dezember 2014

Weihnachten - Das Fest der Geschenke; stationär und/oder online?



Der letzte Blog ging über das Thema MArketing-Mix. Gerade in der jetzigen Zeit zieht der Handel alle Register. Es ist die umsatzstärkste Zeit des Jahres. Im Bereich Spielwaren werden z.b. 70 % des Jahresumsatzes in den Wochen vor Weihnachten getätigt.

Daher finden wir, es lohnt sich, sich etwas mit dem Thema "Stationär versus Online-Einkäufe" als Verbraucher auseinander zu setzen.

Zur Einstimmung zwei Zeitungs- Texte aus der Tagespresse zu diesem Thema.

 

Verbraucherlaune verbessert sich pünktlich zu Weihnachten





 
Die Neigung zu größeren Anschaffungen ist gestiegen, sagen die Konsumforscher. Foto: Daniel Bockwoldt

Frankfurt/Main –  
Deutschlands Verbraucher kommen pünktlich zu Weihnachten in Konsumlaune. 285 Euro wollen sie durchschnittlich für Geschenke ausgeben. Das sind zwar drei Euro weniger als im Vorjahr, wie die Marktforscher der Nürnberger GfK in Frankfurt erklärten.
Dennoch könne sich der Handel auf ein Weihnachtsgeschäft mindestens auf Vorjahresniveau freuen, sagte GfK-Experte Wolfgang Adlwarth: «Auch 2014 wird es wieder volle Einkaufswagen zur Weihnachtszeit geben.»
Der Handel darf nach GfK-Berechnungen mit rund 15 Milliarden Euro Umsatz im Geschäft mit Weihnachtsgeschenken rechnen - das wären 1,3 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Zahlen basieren auf einer Umfrage unter 4376 Verbrauchern im Alter von 14 bis 75 Jahren.
Beschäftigungsrekord, Arbeitslosenzahlen auf Drei-Jahres-Tief, Flucht in den Konsum angesichts weltweiter Krisen - angesichts dieser Gemengelage hätten die Zahlen durchaus positiver ausfallen können. Adlwarth erklärte, bei Erhebung der Daten Ende Oktober/Anfang November 2014 sei die allgemeine Nachrichtenlage düsterer gewesen.
Inzwischen stieg die Neigung der Verbraucher zu größeren Anschaffungen wieder, wie der jüngste GfK-Konsumklimaindex zeigt. Auch die Erwartungen bezüglich des künftigen Einkommens entwickelten sich positiv. Die Konjunkturaussichten bewerteten die Verbraucher allerdings wieder etwas skeptischer. Dennoch erwarten die GfK-Forscher beim übergreifenden Konsumklimaindex für Dezember zum Vormonat ein Plus von 0,2 Zählern auf 8,7 Punkte.
Zum Fest wollen der GfK-Weihnachtsumfrage zufolge neun von zehn Deutschen (91 Prozent) etwas verschenken, am häufigsten greifen sie zu Büchern, Spielwaren und Parfüm. Inzwischen bestellt jeder zweite (51 Prozent) mindestens ein Geschenk per Internet. «Der Online-Handel wird noch stärker vom Weihnachtsgeschäft profitieren als der stationäre Handel», sagte Adlwarth.
Die Postbank erwartet im Online-Handel für November und Dezember Umsätze in Höhe von rund zehn Milliarden Euro. Das entspreche gut einem Viertel des gesamten Jahresumsatzes im Online-Geschäft. Auch die Parfümerie- und Buchhandelskette Douglas, die insgesamt optimistisch ins Weihnachtsgeschäft geht, betont die wachsende Bedeutung von E-Commerce: Firmenchef Henning Kreke sagte, im Geschäftsjahr 2013/2014 (30.9.) seien die Erlöse in diesem Bereich stark gestiegen und machten inzwischen rund ein Zehntel des gesamten Geschäfts der Gruppe aus.
«Die Stimmung der Verbraucher lässt auf ein gutes Weihnachtsgeschäft hoffen», kommentierte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner. «Das dürfte gerade auch viele Mittelständler zum Jahresende ein wenig aufatmen lassen.» Allerdings brauche es für 2015 «noch einiges Mehr an begründeter Zuversicht, um die Durststrecke bei den Investitionen zu beenden», erklärte Zeuner.
GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl zeige sich zuversichtlich für 2015: «Im Inland stehen die Zeichen auf Grün für eine gute Konsumkonjunktur. Die Risiken liegen im Ausland.» (dpa)

Berliner Zeitung, 27.11.2014


Weihnachtsgeschäft          Händler vor Ort stechen Onlinehandel aus

24.11.2014, 11:18 Uhr

Stadtbummel mit Weihnachtsmarkt und Glühwein oder ein schneller Online-Kauf: Weihnachtsgeschenke kaufen die meisten Deutschen in Einkaufszentren und Warenhäusern. Die Wachstumsraten im Online-Handel ließen zuletzt nach.
Lichterketten und Weihnachtsschmuck: Die meisten Deutschen kaufen ihre Geschenke lieber in Warenhäusern und Einkaufszentren. Quelle: dpa

Stuttgart/Berlin
Vollbepackt mit Tüten durch die überfüllte Innenstadt hetzen – oder einfach bequem vom Sofa aus online bestellen und die Geschenke an der Haustür entgegen nehmen? Die meisten Deutschen ziehen Umfragen zufolge den Stadtbummel zwischen Lichterketten und Glühweinduft dem schnellen Klick am heimischen Computer vor.
In einer Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte gaben zwar zwei Drittel an, das Internet zur Geschenksuche und zum Preisvergleich zu nutzen. 46 Prozent kaufen aber dann auch online, die Mehrheit ziehe den stationären Handel vor. Auch eine Umfrage der Hochschule für Ökonomie & Management kommt zu dem Ergebnis: Einkaufszentrum, Fachgeschäft oder Warenhaus werden der Bestellung über das Internet vorgezogen.
Beim Stuttgarter Spielwarenhändler Kurtz setzt man genau auf diese Karte. „Bei uns kommt der Kunde zum Kaufen ins Geschäft“, sagt Geschäftsführerin Edith Winter. Zwar hat der Händler in der Stuttgarter Innenstadt einen Online-Auftritt inklusive Shop. Bei Spielwaren gehe es aber um die Haptik, das Anfassen und Fühlen. Der Anteil, der online verkauft werde, sei eher gering.
Gleichzeitig ließen die Wachstumsraten im Online-Handel zuletzt nach. Der Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel (BEVH) dämpfte Ende Oktober seine Prognose. Floppt also das Weihnachtsgeschäft im Netz? Traut man den Prognosen des Einzelhandelsverbands (HDE), lautet die Antwort ganz klar „Nein“: Ein Plus von 18 Prozent sehen die befragten für das Jahresendgeschäft im November und Dezember.
Auch eine Sprecherin des BEVH sagt: „Wir erwarten auch für dieses Jahr wieder starke Impulse für das Jahr und überdurchschnittliche Umsätze.“ Eine genaue Prognose will der Verband Anfang Dezember herausgeben.
Nach Einschätzung von Kai Hudetz vom Institut für Handelsforschung in Köln ist dafür nicht nur die Entwicklung bei den traditionell starken Online-Händlern wie Amazon oder Zalando verantwortlich. Die stationären Händler werben mehr und mehr mit auch online um ihre Kunden.
Im Vaihinger Buchladen in einem Hinterhof am Stadtrand von Stuttgart setzt man seit sechs Jahren auf einen Online-Shop, der direkt mit dem Warenwirtschaftssystem verbunden ist. Ausgeliefert werde zwar nur innerhalb des Stadtteils, mehr könnte man sich nicht leisten, sagt Inhaberin Karin Bilsing. Der Verkauf im Laden und online, sagt sie, steige vor Weihnachten in etwa gleich.
Nach Einschätzung von Experten ist das die richtige Strategie: „Die Kunden kaufen immer flexibler ein; die Grenzen zwischen on- und offline verschmelzen“, sagt Lars Hofacker vom EHI Retail Institute in Köln. „Erfolg hat, wer beide Welten verbindet.“
Die Kunden strafen die Händler immer schneller und heftiger ab. Schuld daran sind ständig auftauchende neue Anbieter. Nur Geschäfte, die sich spezialisieren, haben eine Chance auf dem umkämpften Markt.
Das Problem bei vielen Händlern ist aber, dass man sie schon überhaupt nicht online findet, so ein Sprecher des Handelsverbands. Lediglich ein Drittel der stationären Händler hätten schon ein Online-Standbein. Inzwischen gehen sogar Online-Händler offline. Amazon will Berichten zufolge ein Laden in New York eröffnen. Der Technik-Händler „Notebooksbilliger.de“ hat genau wie Konkurrent „Cyberport“ Filialen in mehreren Städten.
„Am Ende entscheidet der Kunde nach dem besten Service“, sagt Thomas Harms, Handels-Experte bei Ernst & Young. Der langfristige Trend zum Online-Handel werde sich aber wohl fortsetzen, ist er überzeugt. Das zeigt auch die Prognose des Einzelhandelsverbands: Während im Online-Geschäft ein Plus von 18 Prozent im Geschäft vor Weihnachten erwartet wird, rechnet man im gesamten Handel nur mit einem Zuwachs von 1,2 Prozent.
Ob die Gesamtausgaben zu Weihnachten in diesem Jahr steigen oder Konjunktursorgen und internationale Krisen auf die Kauflust drücken – die Prognosen hierzu sind in diesem Jahr uneinheitlich. Der HDE hat in einer Umfrage unter rund 38.000 Verbrauchern herausgefunden, dass sie im Schnitt 447 Euro fürs Fest ausgeben wollen – so viel wie nie.
Andere Umfragen gehen eher von zurückhaltenden Käufern aus. Deloitte rechnet damit, dass die Deutschen in diesem Jahr im Schnitt 266 Euro für Geschenke ausgeben wollen, gut zwei Prozent weniger im Vorjahr. Bei einer Umfrage von Ernst & Young unter Geschenkkäufern ergab, dass sie im Schnitt 219 Euro ausgegeben, gut 20 Prozent weniger als 2013.
„In der Tendenz lagen die Umfragen in den vergangenen Jahren immer richtig“, sagt Ernst-&-Young-Handelsexperte Harms. Beim HDE hingegen verweist man an die höhere Zahl von Interviews, um die Abweichungen zu erklären. Wie das Geschäft tatsächlich ausfallen wird, wird sich wohl erst mit den Einzelhandelsumsätzen im kommenden Jahr zeigen.

Stadtbummel oder online shoppen?
Unterschiedliche Sichtweisen:


Für mich ganz klar: Stadtbummel ja, um mich zu informieren, gekauft wird da, wo es am günstigsten ist: online. Außerdem wird mir dann schön alles nach Hause geliefert, ich habe in Ruhe Zeit, mir die gekauften Sachen anzuschauen und auszuprobieren. Meistens bestelle ich mir die Sachen dann auch in verschiedenen Variationen, so kann ich die Produkte auch gut miteinander vergleichen. Das kann ich im Laden nicht immer, weil es da nicht so eine große Auswahl gibt. Wird meine Online-Bestellung dann geliefert, kann ich problemlos das wieder zurückschicken, was mir davon nicht gefällt. Online shoppen hat für mich auch ganz klar einen zeitlichen Vorteil: der Warenkorb kennt keine Schließzeiten. Und ich kann von unterwegs bestellen, ohne jeden einzelnen Laden aufsuchen zu müssen. Online kaufe ich auch viel konzentrierter und lasse mich kaum zu Spontankäufen hinreißen. Das schont den Geldbeutel. Den Einzelhandel brauche ich trotzdem, zum einen, weil ich mich dann direkt beraten lassen kann, aber auch, um mich inspirieren zu lassen. Vielleicht finde ich ja etwas interessantes, wo ich bislang noch gar nicht wusste, dass ich es brauche? Oder entdecke Dinge, die mir gut gefallen für meine Familie zu Weihnachten, wenn mir mal wieder die Ideen ausgegangen sind? Die Zahlen der Umfrage beziehen sich bestimmt bloß auf die letzten Einkäufe kurz vor Heiligabend, denn dann kann es wirklich mal zu spät mit einer Lieferung sein. Wer aber rechtzeitig anfängt, shoppt besser im Internet. Wirtschaftlich betrachtet hat das für mich als Konsumenten ja auch ganz klar den Vorteil: aus einer Angebotsvielfalt kann ich das optimale für mich heraussuchen. Getreu den ökonomischen Prinzipien Maximum und Minimum.

Oder:

Ich gehe damit anders um.
Mir ist die Vorabinfo im Netz ganz recht, kaufen mache ich lieber im stationären Handel.
Für mich ist es zu aufwendig, stets zuhause zu sein, wenn die Lieferung kommt, oder zur Post laufen zu müssen.
Außerdem muß ich genau wissen was ich brauche und suche, mache ich aber nicht immer. Wenn ich mich im Handel beraten lasse, nehme ich den Artikel auch gleich mit. Denn warum soll ich nochmals Zeit in den Einkauf investieren? Zeit ist für mich Geld.
Außerdem soll der Einsatz der Verkäuferin auch Früchte tragen, denn sonst ist sie womöglich nicht mehr da und wen kann ich dann fragen?
Ebenso finde ich es sehr schön, z.B. mal mit einer lieben Freundin einfach zu bummeln, ein Erlebnis.
Mittlerweile nutzt der Handel auch seine Veranstaltungsmöglichkeiten immer mehr. Daher kann ich oftmals einen guten Vortrag z.B. in einem Buchladen, einen tollen Koch-Event in einem Küchenstudio, einer Modenschau im Bekleidungsladen,… erleben, und das meist kostenfrei für mich.
.. und das im stationären Handel die Ware teuer ist stimmt so nicht.
Außerdem will ich z.B. meine Persönlichkeit einem Unternehmen wie Amazon nicht zur Verfügung stellen. Ein anonymes Objekt hat kein Recht auf meine Persönlichkeit.

Also ihr seht, eine sehr kontroverse Diskussion, bereits unter uns beiden.

Was denkt ihr?




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