Freitag, 3. Februar 2017

Studieren mit Kind oder wie wir den demografischen Wandel verlangsamen könnten

Nach unserem letzten Seminar geht es mir nicht aus dem Kopf, dass viele es für eine riesige finanzielle Einschränkung sehen ein Kind im Studium zu bekommen. Als Mutter von einem 10 Monate altem Baby kann ich sagen, dass in der jetzigen Situation, in der beide Eltern studieren und eh schon nah an prekären Lebensbedingungen sind, ein Baby sich ökonomisch rechnen kann.
Durch viel Unterstützung aus der Familie, die wir jedoch auch schon vor der Schwangerschaft und die gesetzlichen Zahlungen des Staates ist es finanziell machbar ein Kind zu unterhalten.
Doch von welchen Zahlungen spreche ich?
1.       In Deutschland haben schwangere Frauen den Anspruch auf einen Mutterschutz 6 vor der Geburt, sowie 8 Wochen nach der Geburt. Da die Frau in dieser Zeit nicht mehr arbeitsfähig sein kann, besteht die Möglichkeit ein Mutterschaftsgeld zu beantragen. Dieses richtet sich nach vorigem Einkommen und ist für studentische Aushilfen und Nebenjobber auf knapp 250€ bemessen. Nicht viel für 14 Wochen, aber machbar.
2.       Denn im Anschluss bekommt man Elterngeld. Dieses richtet sich ebenfalls nach dem Einkommen und wird ein Jahr lang gezahlt. Hat man als Student gar kein Einkommen oder ein sehr ungeregeltes so bekommt man den Mindestsatz von 300€.
3.       Das Kindergeld bekommt man wie ihr wisst bis man das 25. Lebensjahr, solange man sich in einer Ausbildung befindet, erreicht hat. D.h. solange ihr unter 25 seid, könnt ihr sogar doppeltes Kindergeld bekommen. Das sind schließlich auch 190€.
4.       Wer BAföG bezieht darf sich freuen über mehr. Denn es gibt einen Zuschuss für das Kind, welchen man nicht zurückzahlen muss und die Regelstudienzeit darf verlängert werden.  
5.       Die Erstausstattung für das Kind kann, wenn die Sterne gut stehen das Jobcenter übernehmen. Wie hoch der Betrag hierfür ist kann ich nicht sagen, da es vom Bedarf abhängt.
6.       Darüber hinaus gibt es noch Stiftungen, die ihr Geld an Bedürftige verteilen. Um da ran zu kommen braucht es viel Geduld und Ausdauer.
Welche Ausgaben gibt es, wenn man sich ein Kind angeschafft hat?
1.       Wenn man großen Wert darauf legt alles neu und ungebraucht für das Baby anzuschaffen, dann sind die Ausgaben nach oben hin offen.
Handelt man ökologisch und ökonomisch kann man schon mit einem Blick auf Kleinanzeigen o.ä. riesige Schnäppchen schlagen. Es gibt viel zu verschenken oder für einen schmalen Taler zu haben. Es ist natürlich viel anzuschaffen, man ist jedoch in der Regel nie allein und muss alles selbst finanzieren, so freuen sich bestimmt die werdenden Großeltern und möchten auch etwas zur Ausstattung beisteuern. Und Freunde und Bekannten finden es einfach nur zuckersüß, wenn das Baby ihre gekauften lustig-gestreiften Overalls trägt…
2.       Windeln. Windeln gibt es in Premium, da kostet eine Windel 20 – 25 Cent oder eben nicht Premium für 10-15 Cent. Im ersten Monat braucht man 300 Stück danach stagniert das langsam auf 150 Stück im Monat.
3.       Babys Essen. Wenn das Baby gestillt wird kostet es so gut wie nichts zusätzlich. Wird es nicht gestillt so gibt es auch hier ein großes Sortiment an Nahrung, in der praktisch dasselbe steckt.
4.       Beikost. Wenn das Baby zum Kleinkind wird, fängt es an Menschennahrung zu essen, dazu gehört nicht Pizza und Döner, sondern Kartoffeln, Karotten und alle anderen Gemüsesorten.
Also vom finanziellen her ist es für Studenten, die es gewöhnt sind weniger zu haben, keine große Anpassung wir fahren ja auch nicht mit dem Porsche zur Uni, sondern mit der Bahn.
Wenn man dann das erste Jahr geschafft hat und das Kind es überlebt hat und dann auch noch in den Kindergarten geht, dann kann man sich wieder langsam einen Nebenjob suchen, um das Ausfallende Elterngeld wieder zu kompensieren.
Bei allem Schönschreiben dem Glück, welches ein kleines Kind mit sich bringt, muss man dazu noch sagen, dass es sehr viel körperliche und seelische Energie einem raubt, wenn man mehrmals in der Nacht aufstehen muss und das Kind trösten muss. Man bekommt aber auch im Gegenzug eine Superkraft und lernt was Effizienz wirklich heißt.





2 Kommentare:

  1. Das ist doch mal eine informative Seite für das Thema Studium und Kind?!

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  2. Bin auch begeistert und kann sagen, dass es sehr gut zusammengefasst ist. Befinde mich quasi fast in der gleichen Situation, nur das mein Partner einen festen Job hat und nicht studiert. Ich aber bestätigen kann, dass es durch das Kind zu wenig finanziellen Einschränkungen kommt und es mir als Student finanziell gesehen besser denn je geht. :) Man muss sich nur informieren ;-)

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