Mittwoch, 21. Oktober 2015

Der Mensch muss jetzt Gassi gehen!

Der Mensch muss jetzt Gassi gehen! von John G. , Uni Potsdam

Es ist schon erstaunlich wie die Handyindustrie die Märkte erobert hat. Es ist zu beobachten den rasanten Anstieg derjenigen die in der U- Bahn, im Bus auf der Straße oder sogar schon beim Fahrrad fahren und Auto fahren ein Handy in der Hand halten  wie verrückt Nachrichten schreiben, wobei das Handy eigentlich ursprünglich zum telefonieren gedacht war.

Man bedenke, dass das Handy ein Produkt geworden ist, welches jetzt heutzutage mehrere Funktionen übernommen hat, wie fotografieren, Kurznachrichten schreiben oder sogar schon in weltweite Netz gehen kann und das mit ein paar Tasten und von überall unterwegs aus.

Ich beobachte immer mehr Menschen die schon ihr Handy dauend in der Hand halten müssen, ob es eine Art Sucht oder Zwangs-verhalten geworden ist. Der gesundheitliche Aspekt mit Handystrahlung wird beim Status quo außer acht gelassen, wobei schon vor 20 Jahre ausdrücklich vor solcher Strahlung gewarnt worden ist. Die ältere Generation schert sich nicht viel um das moderne Produkt namens Handy und die jüngere Generation, die noch in den Kindergarten oder in die Grundschule geht gucken sich die Verhaltensweisen der Handynutzer an und wollen jenes schon nachahmen.

Das Handy geht mit den Menschen Gassi. Wenn der Mensch mal muss ziehen sie gleich ihr Handy aus der Tasche und drücken wie verrückt auf ein paar Tasten somit wäre schon mal ein Geschäft erledigt und wenn der Mensch noch mal muss wird eben wieder an einer Ecke das Handy raus gezogen und das Geschäft darf wieder verrichtet werden. Die Manipulationsstrategie der Handyindustrie hat gefruchtet und so werden immer mehr Menschen in ihren Bann gezogen, ob bewusst oder aber auch unbewusst. Das wirtschaftliche Denken und Handeln hat somit seinen Erfolg bestätigt, weil eben auch die Verkaufszahlen der Handys für sich sprechen. Das man einen Teil Raubbau an Mutter Natur betreibt daran denke wenige, aber an die neuste und modernste App ranzukommen ist viel wichtiger geworden als das Stoppen des Klimawandels.

Es ist durch die Verbreitung des Handykonsums wieder ein riesiger Teufelskreis entstanden, denn wir Menschen nicht aufhalten können, weil wir selbst durch solche Errungenschaften zum Teufel geworden sind.

Also bloß keine Kritik an der Handynutzung äußern, sonst holen sie, die Menschen noch ihr Handy hervor und katapultieren mich womöglich noch auf den Mond, hoppla dort gibt es ja auch schon Handys, dann schießen sie mich nichtsdestotrotz auf den Mars, in eine handyfreie Zone.

3 Kommentare:

  1. Eine gelungene Auseinandersetzung zu einem sehr interessanten Thema, grandios John G.. Täglich kann ich in der Bahn beobachten, dass die Menschheit wie 'trostlose Zombies' auf ihren Handys starren und ihre reale Außenwelt gänzlich ausblenden. Interessant ist auch, dass es gefühlt täglich mehr 'Zombies' werden. Vielleicht liegt es auch daran, dass die Außenwelt täglich schlimmer wird? Jedenfalls reicht die Ansteckungsgefahr über alle Schichten hinaus. Sei es der kleine Vorschulgänger oder die 90-jährige Oma mit Rollator.
    Das die Handys mit uns Gassi gehen ist auch ein relativ neues Phänomen, wir sind gerade erst am Anfang angekommen. Mehr als fraglich wo wir mit unserer ,,ach so tollen'' Technologie in 10Jahren stehen. Bis dahin abwarten und Candy Crush zocken und die Bild online lesen.

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  2. Wirklich sehr interessant beschrieben. Das Handy geht mit dem Menschen Gassi. So habe ich das noch nie betrachtet. Aber es stimmt tatsächlich. Ich kenne auch jede Menge Menschen, die von der Technik quasi leben: das Handy als eierlegende Wollmilchsau. Was mir allerdings etwas zu kurz kommt ist der Bezug zu den Sachen, die wir alle durch das Handy eben nicht mehr machen. Zeitung lesen, Fahrplan am Bahngleis überprüfen, MP3-Player mit sich rumtragen, Emails pünktlich zur Uni von Zuhause aus noch lesen usw. Die Fragen ist: ist es wirklich so(!) schlimm, nur weil viele Tätigkeiten auf das Handy fokussiert wurden? Es hat schließlich bloß eine Verschiebung stattgefunden. Ich glaube der Fernseher wäre hier ein besseres Beispiel gewesen für "Der Technik bester Freund: Der Treue Mensch". Doch will ich dir nicht auf den Schlips treten. Schließlich ist die Intensität und die Nutzungsart der User zu unterscheiden. Ein Geschäftsmann geht bestimmt anders mit Handys um als ein Teenager, bei denen YouTube, Facebook, Whatsapp und spiele im Vordergrund stehen.

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  3. Ich kann dem nur zustimmen. Sogar vor kurzem ergab sich das Thema zur Diskussion in meiner WG. Wir nutzen alle sehr unterschiedlich das Handy. Ich zum Beispiel bin eher dafür, dass das Handy telefonieren können muss und alle andere Möglichkeiten sind nette Spielereien. Die Industrie lebt aber genau von den Menschen, die immer das beste und neuste Handy haben wollen.
    Ich bin jedoch der Meinung, dass es viel wichtiger ist, sich von Angesicht zu Angesicht zu unterhalten - doch jedem das seine.

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