Sonntag, 25. Oktober 2015

Lehrer als unfreiwillige Markenbotschafter


Bezugnehmend auf die letzte Sitzung, machte ich mich im Internet auf die Suche nach einem kreativen und realitätsnahen Unterrichtseinstieg – gefunden habe ich etwas ganz anderes. Nach Eingabe der Begriffe „Wirtschaft“ und „Schule“ in die Suchmaschine, stieß ich auf einen Beitrag zur „Lobbyarbeit der Unternehmen an Schulen und Kitas“.
Bildung ist essentiell. Da sind sich alle einig. Schüler sollen befähigt werden selbstbestimmt entscheiden zu können und die Herausforderungen im Alltag zu bewältigen. Das findet auch die Wirtschaft – doch auch mit der gleichen Absicht?
Da werden Spielplätze von örtlichen Banken finanziert oder eine Runde Bildschirme für den PC-Raum gesponsert. Aber auch Unterrichtsmaterialien werden auf Internetplattformen von verschiedenen Stiftungen, aber auch Firmen, bereitgestellt oder direkt per Post zugeschickt.
Doch was bedeutet es eigentlich, wenn Unternehmen sich auch im schulischen Raum einbringen bzw. präsentieren wollen. Kinder- und Jugendmarketing heißt das Stichwort. Klingt kritisch? Ein knallhartes Geschäft, das Ihren Höhepunkt in der Schule finden kann: Werbung verabreicht von vertrauenswürdigen Lehrkräften, die die Unterrichtsmaterialien, mitgestaltet von Firmen, dankbar annehmen: Ein Geschenk der zeitlichen Ersparnis. Für Kinder- und Jugendmarketing gilt: Einmal drin im Kopf gehen die Bilder von Nutella und Kinderschokolade schwer wieder verloren.
Nun kann angeführt werden, dass das Sponsoring einiger Notebooks für den Unterricht noch nicht so viel mit Werbemanipulation zu tun hat, aber wenn Schüler bspw. mit Arbeitsheften zur Lesekompetenz arbeiten in denen bereits vermehrt Firmenlogos auftauchen ist - das am Ende nicht eine besonders dreiste und kostengünstige Werbemaßnahme mit dem Ziel der unbewussten Beeinflussung von Markenverständnis im Kindesalter?  

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=-ERd60p_aGY

4 Kommentare:

  1. Bezugnehmend auf das Sponsoring von PC's an Schulen, denke ich, dass auch hier die großen Firmen wie Microsoft und Apple als Marktführer, die Schüler in ihrem Konsumverhalten stark beeinflussen können. Das Betriebssystem, welches in der Schule verwendet wird, und dementsprechend auch beigebracht wird, entscheidet im späteren Verlauf darüber, was Kinder sich wünschen, was sie haben und kaufen wollen. Dadurch wird man in jedem Bereich seines Lebens, von Kindestagen an, nicht nur im Privatleben (Fernsehen, Plakate, Radiowerbung, etc), sondern auch im Schulleben beeinflusst und unterbewusst in eine Richtung gelenkt. Das dieser Vorgang im Zeitalter der Digitalisierung und des Technologiefortschritts nicht mehr zu unterbinden ist, sollte wohl jedem klar sein. Doch kann ein Kind seine eigene Entscheidung treffen? Kann es diesen Vorgang durschauen und so ein eigene Vorstellung von Bedürfnissen bilden? Oder wird diese durch die Unternehmen gelenkt?

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  2. Ich denke auch, dass viele Einflüsse bereits im Kindesalter stattfinden. Gerade im IT-Bereich ist es sehr offensichtlich, dass Microsoft mit Windows sehr stark vertreten ist. Unvorstellbar, dass sich diese Firma aufgrund ihrer Qualität im Laufe der Zeit durch intensives Auseinandersetzen durchgesetzt hat. Mir kommt es ganz recht, dass zum Beispiel Apple inzwischen auch groß mitwirkt. Oftmals hört man Leute einfach nur sagen, dass man Windows braucht, da man sonst nicht produktiv arbeiten kann usw.! Ich finde die aufkommende Konkurrenz, auch Momenten durch Tablets und Android, sehr gut.

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  3. Ich frage mich ganz ehrlich auch warum Süßigkeiten- und Colaautomaten in Schulen stehen und ebenfalls Kinder frühzeitig nicht gerade zu einer gesunden Ernährung animieren. Das Konsumverhalten und eine ungesunde Ernährung wird frühzeitig gefördert.

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  4. Ich frage mich ganz ehrlich auch warum Süßigkeiten- und Colaautomaten in Schulen stehen und ebenfalls Kinder frühzeitig nicht gerade zu einer gesunden Ernährung animieren. Das Konsumverhalten und eine ungesunde Ernährung wird frühzeitig gefördert.

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