Mittwoch, 4. Januar 2017

Abschluss: Einfluss von Werbung


Es wurde bisher geklärt, wie Werbung definiert wird, wozu sie dient und inwieweit sich Kinder mit Werbung kritisch auseinander setzen können. Grob gesehen kann man es wie folgt zusammenfassen: Mithilfe von Werbung werden Produkte zielgerichtet und intendiert an Minderjährige vermarktet, um sich Konsumenten zu sichern, obwohl diese bewiesenermaßen nicht über das nötige kritische Verständnis verfügen um ordentlich mit solchen Manipulationsstrategien umgehen zu können.

Heruntergefallen ist dabei die Antwort auf die schwerwiegende Frage: Und warum ist das nun unbedingt negativ aufzufassen? Nun werden Kinder also dahingehend beeinflusst, sich von ihren Eltern bestimmte Produkte, die sie aus der Werbung kennen, zu wünschen. Dann geben sie ihr Taschengeld nun dafür aus, wenn sie das glücklich macht, warum sollte Manipulation durch Werbung dann etwas schlechtes sein?

Meiner Meinung nach ist Werbung jedoch äußerst vorsichtig, kritisch und ja, auch negativ zu betrachten. Denn Werbung schädigt ein noch höheres Gut der Kinder, als ihr Taschengeld: Ihre Gesundheit.

Untersuchungen ergaben, dass hoher Zugang zu Medien und damit zu Werbung ein nicht zu verachtenden Einflussfaktor auf kindliche Ernährungsweise bzw. Wahrnehmung von Lebensmittelprodukten darstellt. Der Anstieg von Adipositas bei Kindern erscheint dahingehend nicht weiter verwunderlich. Es kommt daher die Forderung auf, Kindermarketing zu verbieten (und die Steuer auf ungesunde Lebensmittel zu erhöhen) und ein entsprechender Vorschlag zur Gesetzesänderung liegt auch bereits vor (siehe Änderung des Lebensmittel-,Bedarfsgegenstände- und Futtermittelgesetzbuches (LFGB) von Tobias Effertz und Michael Adams).

Nach wie vor bleibe ich jedoch bei meiner Meinung, dass die Durchsetzung einer solchen Maßnahme vorsichtig zu betrachten ist. Denn auch die Autoren selbst reden hierbei von „einen zeit-intensiven Rechtsweg“.

Auch wenn der Blog hier, erst recht nichts bei der jetzigen Kindermarketingverhältnissen ändern wird, so hat mich das Schreiben darüber dazu angeregt, mehr über meine eigene Wahrnehmung und Kaufverhalten bezüglich der angepriesenen Produkte nicht nur zu reflektieren, sondern auch darüber nachdenken lassen, wie man damit am besten Kindern gegenüber umgeht.
 
Quelle:
Dr. Tobias Effertz, Michael Adams: Effektive Prävention von Adipositas durch Kindermarketingverbote und Steuerstrukturänderungen. In: Prävention und Gesundheitsförderung (2015).
 
zusätzliche Informationen:
H. S. Füeßl: Was Kindern schmeckt, bestimmt die Werbung. In: MMW - Fortschritte der Medizin (2007).
Johannes Zeiher, Gianni Varnacci ua.: Was sind die Einflussfaktoren kindlicher Adipositas? Eine Literaturübersicht im Rahmen des Projekts „Bevölkerungsweites Monitoring adipositasrelevanter Einflussfaktoren im Kindesalter“ In: Bundesgesundheitsblatt – Gesundheitsforschung – Gesundheitsschutz (2016).
 
Anne Schulze: Kinder und Werbung. In: Internetwerbung und Kinder (2013).
 

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