Mittwoch, 9. Dezember 2015

Milliardenbusiness Fußball

Milliardenbusiness Fußball


Die glamouröse Welt des internationelen Fußballs bietet Narzissten verschiedenster Herkunft eine Spielweise für ihre Eitelkeiten. Klubbesitzer wie Citys Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, der russische Chelsea-Besitzer Roman Abramowitsch oder der amerikanische Milliardär Malcom Glazer bei Manchester United sind jedoch nicht einfach Glückspilze, die ihr Geld gedankenlos in talentierte Fußballer investieren, sondern versuchen einen Mehrwert aus ihnen zu schlagen.
Der europäische Fußball ist ein Milliardengeschäft. Die Einnahmen der fünf großen Ligen(England, Spanien, Deutschland, Italien, Frankreich) lagen in der Saison 2007/08 bei rund sieben Milliarden Euro. Trotz der Einnahmen von 320 Millionen Euro (2008) schrieb Manchester United einen Verlust von rund 52 Millionen Euro. Die Gesamtschulden betrugen nun im Jahr 2008 über 800 Millionen Euro, was dem Verein in diesem Jahr alleine 80 Millionen Euro an Zinsen kostete. Der Grund dafür sind exorbitante Gehaltssummen von insgesamt 150 Millionen Euro. Forbes führte Manchester United trotzdem mit einem Buchwert von 1,33 Milliarden Euro. Dieser Wert basiert auf der Marke ManU und auf der Tatsachen, dass das Stadion in Klubbesitz ist.
Der Sport ist nur noch in zweiter Linie ein Wettkampf; in erster Linie ist er eine gigantische Unterhaltungsindustrie. Es geht wie im Familienspiel Monopoly darum, das Spielfend zu besetzen, über Investoren den Wert des eigenen Klubs zu steigern und ihn mit Gewinn zu verkaufen. Die Spieler sind nur Spielfiguren, über die das System funktioniert. Das beste Beispiel ist Cristiano Ronaldo, er kam mit 18 Jahren für 18 Millionen Euro zu Manchester United, wo er zum Superstar reifte ehe er 2009 für 94 Millionen zu Real Madrid wechselte. Der Transfergewinn betrug also 76 Millionen Euro binnen 6 Jahren. Das verdeutlicht aber auch, dass das System eine gigantische Blase ist, die immer größer wird. Fernseh- und Marketingeinnahmen finanzieren den Betrieb, die wirkliche finanzielle Attraktivität des Klubs wird aber von einem virtuellen Wert definiert, der auf emotionalen Kriterien wie Popularität und Ausstrahlung beruht. Wie die anderen Zweige der Unterhaltungsindustrie produziert auch Sport keinen Mehrwert in einem volkswirtschaftlichen Sinn. Hier könnte man es vergleichen mit der amerikanischen Immobilienblase, die 2008 platzte und zur weltweiten Finanzkrise führte. Die Fußball-Blase wird ein ebenso großer Disaster verursachen sollte sie platzen. Die Transfersummen von Christiano Ronaldo und anderen werden ins bodenlose sinken. Denn wo es keinen Käufer gibt, gibt es keinen Markt. Wer dann noch auf einem europäischenFußballklub sitzt wird imense Verluste erleiden. Wie an der Börse oder im Monopoly gilt es, den richtigen Zeitpunkt zum Aussteigen nicht zu verpassen.

2 Kommentare:

  1. Ich bin extremer Fussballfan und verurteile zu jedem Saisonbeginn und in jeder Winterpause die total übertriebenen Transfers für mehrere 100 Millionen. Für den einfachen Zuschauer sind diese Zahlen unfassbar und überzogen, für uns sind diese Gelder nicht nachvollziehbar, doch bei genauerem Betrachten, kann man erkennen das der Transfer z.B. von C. Ronaldo für 94 Millionen ein Gewinn für ManU und Madrid waren. Die Trikotverkäufe und die Marke Ronaldo brachten Madrid schnell das verlorene Geld wieder ein und auch weit aus mehr. Die Blase platzt meiner Meinung nach auch heute oder morgen, doch darüber müssen wir uns ja keine Sorgen machen, eher die Investoren und Vereine. Wenn ich tauschen könnte, würde ich ohne zu zögern das Leben eines Ronaldos oder eines Messis annehmen :D. Aber ein Thomas Müller würde ich nicht gerne sein :P.

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