Dienstag, 1. Dezember 2015

Olympia? Nein Danke!

Es war 1972 als zum letzten mal olympische Spiele in Deutschland (München) Stattfanden. Der Wunsch der Sportathleten und auch der Politiker die Spiele in unserem Land austragen zu können war groß. Ein neues Winter- bzw. Sommermärchen wollte man erleben. Die Welt zu Gast bei Freunden wie bereits 2006 bei der Fußball WM. So versuchte man bereits sich mit München für die olympischen Winterspiele 2022 zu bewerben. Doch das Volk stimmte in einem Referendum dagegen. Ein erstes Zeichen an Sportstars und die Politiker. Trotzdem wollte man noch nicht aufgeben und wollte sich für die Sommerspiele 2024 mit Berlin oder Hamburg bewerben. In einem internen Entscheid entschied man sich für Hamburg. Auch hier gab es nun ein Referendum. Ergebnis: 51,6% stimmten gegen eine Bewerbung. 
Ein wesentliches Argument sich gegen olympische Spiele auszusprechen sind die Kosten um solche Spiele austragen zu können. Diese Kosten werden meistens auf den Steuerzahler umgemünzt! Ich möchte gerne einmal die Kosten für Olympia 2012 in London erörtern. Zunächst einmal falle ich mit der Tür ins Haus. Diese Spiele haben London 13,5 Milliarden Euro gekosten! Doch wie setzen sie sich zusammen? ganz einfach: Berwerberung 38 Mil., Organisation 2,9 Mrd, Sportstätten 1,3 Mrd, olypisches Dorf 1,2 Mrd, Olympiapark & Medienzentrum 1,4 Mrd, Infrastruktur 2,2 Mrd, Verkehr 1 Mrd, Sicherhei 1 Mrdt und Sonstiges 2,5 Mrd.
In diesen Punkten müsste man investieren. Jetzt könnnte man vergleichen wie viel Hamburg hätte investieren müssen. Man ist von ungefähr 50 Mil für eine Bewerbung ausgegangen, sprich nur dafür, das man sich bewirbt! Sollte man am Ende keinen Zuschlag bekommen, ist dieses Geld defintiv weg. Was am meisten Geld Kosten würde, ist die Neubauten von Olympiastätten, so hätte man ein neues Olympiastadion, das mindestens 70.000 Menschen fassen sollte, errichten müssen. Weitere Neubauten wären gewesen: Schwimmhalle, Kanustrecke, Bahnradhalletc. Wobei man auf viele Sportstätten, die bereits bestehen, zurückgegriffen hätte. Dennoch wäre man um eine Modernisierung nicht herum gekommen. Außerdem lässt sich sagen, das olympische Spiele immer teurer werden als vorher veranschlagt. 
Für Hamburg wurde berechnet, dass die Austragung der Spiele ungefähr 11,2 Mrd Kosten. 7,4. Mrd würden auf den Steuerzahler zukommen, 3,8 Mrd würden aus einem erlös kommen und die restlichen 1,2 Mrd würde auf die Hansestadt zu kommen. Wahrscheinlich ein deftiger Grund für Bürger Hamburgs gegen eine Bewerbung zu voten. Zudem bleibt die generelle Frage: Was bleibt nach den Spielen? Viel investiert in neue Sportstätten, aber wie werden sie weiter genutzt? So wie mit den Fußballstadien die für die WM in Brasilien errichtet worden sind. Es gab Stadien, in denen nur eine Partie stattfand und die jetzt nicht mehr genutzt werden, weil die heimischen Clubs sich die Miete nicht leisten können. Oder der Olympiapark in Sotschi! Einmal im Jahr fahren dort die Formel 1 Bolliden durch, aber sonst ... Ich glaube, dass sich die deutschen Bürger gedacht haben, wenn an schon kein BER in Berlin oder die Elbphilarmonie in Hamburg reibungslos erstellen kann, wie will man dann so ein Großprojekt wie Olympia umsetzen. 
Was bedeutet das Referendum für die Zukunft? Politiker und Sportathleten sind zu tiefts enttäuscht, da mit den Entscheiden in München und Hamburg klar wird, dass man sich auf Jahrzehnte gesehen, nicht mehr für Olympia bewerben wird. Auch andere große Projekte wie die Austragungen von Weltmeisterschaften in den verschiedenen Sportarten wird nicht mehr so leicht umsetzbar. Die Entscheidung aus München und Hamburg, haben auch internationale Sportgremien wahrgenommen. Letzt endlich bleibt zu sagen, dass man diese demokratische Entscheidung akzeptieren und die richtigen Lehren ziehen muss.




http://www.zeit.de/sport/2015-03/olympia-kosten-berlin-hamburg (letzter Zugang am 1.12. um 10:30)

http://www.spiegel.de/sport/sonst/olympia-referendum-hamburg-wer-fragt-muss-mit-der-antwort-leben-a-1065170.html (letzter Zugang am 1.12. um 10:30)

http://www.ndr.de/sport/olympia/Olympia-Hamburg-praesentiert-Zahlen,olympia3942.html (letzter Zugriff am 1.12. um 10:55)

1 Kommentar:

  1. Ich halte das auch für ein wichtiges Signal an die Politik: Sollten zukünftig Schulen nicht mehr ausreichend unterstützt und nicht ausreichend viele Kindertagesstätten wie versprochen errichtet werden, wird die Bevölkerung ebenfalls nicht dem Wille der politischen und wirtschaftlichen Elite nachkommen wollen. Positiv wäre allerdings bei einer Zustimmung gewesen, dass (wahrscheinlich) in Deutschland Arbeitsplätze geschaffen worden wären, die wir momentan dringend benötigen. Aber das Geld wäre sicherlich besser langfristig angelegt, wenn es zum Wiederaufbau der verarmten deutschen Gebiete mit schlechter Infrastruktur und veralteter Bevölkerung zukommen würde; Auch könnten zahlreiche Eltern oder andere Zielgruppen wieder ohne Bedenken Arbeit aufnehmen, wenn sie wüssten, dass sie ihre Kinder in die Kita abgeben könnten. Auch bei der Ausstattung der Schulen mangelt es an vielen Ecken und Kanten. Eine ausreichende Finanzierung für Schulen würde evtl. auch frühzeitig der Kriminalität und mutwilligen Sachbeschädigung vorbeugen. Was hat denn Deutschland von olympischen Spielen? Wichtiger ist doch eine eigene funktionierende Infrastruktur.
    Lange Rede kurzer Sinn: Ich kann dieses Referendum gut verstehen und bedanke mich bei dir für deine kurze und gute Übersicht.

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