Sonntag, 17. Januar 2016

Das Essen der Überflussgesellschaft

Über|fluss|ge|sell|schaft, die  Gesellschaft mit unverhältnismäßig hohem Wohlstand breiter Bevölkerungskreise

Unsere Gesellschaft wird all zu gerne als Überflussgesellschaft bezeichnet. Und das zu recht. Schauen wir uns allein an wie viele Lebensmittel jährlich weggeworfen werden. Mit den Lebensmittelabfällen von Europa wäre es möglich, jeden Hungernden dieser Welt zwei Mal zu ernähren. Allein jeder Deutsche wirft pro Jahr 82 Kilogramm Lebensmittel weg. Dabei fällt uns Obst und Gemüse aber auch Brotprodukte am meisten zum Opfer. In der Folgenden Abbildung sieht man die prozentuale Durchschnittsverteilung der Weggeworfenen Lebensmittel. Dabei sind oft viele der weggeworfenen Lebensmittel noch gut. Sie sehen vielleicht nicht mehr so appetitlich aus oder das Mindesthaltbarkeitsdatum ist abgelaufen, aber zwangsläufig verdorben sind sie deswegen nicht.



Wenn man sich überlegt, wie viel Energie und Ressourcen in die Herstellung dieser Lebensmittel gesteckt wird, wird einem bei dieser Verschwendung grade  zu schlecht. Wir sollten mehr darauf achten, was wir wann kaufen, ob wir wirklich alles sofort brauchen oder ob es nicht Sinn macht zwei, drei Mal mehr in der Woche einkaufen zu gehen. Ich persönlich habe seit ich bei meinen Eltern ausgezogen bin, viele Varianten des Einkaufens und Essens durchprobiert bis ich die optimale Lösung für mich gefunden habe. Nicht zu Letzt, weil eine gute Freundin von mir rein gar nichts wegwirft. Es sei denn es schimmelt. Egal wo sie ist, sie achtet immer darauf, dass keine Lebensmittel weggeschmissen werden. Das hat mich stark beeinflusst und auch motiviert. Ich habe gesehen, dass es auch anders geht. Wir sollten auch viel mehr Aufklärung und auch den Umgang mit Lebensmitteln an Schulen weiter ausbauen.

Aber auch die Lebensmittelverschwendung die von statten geht bevor Lebensmittel den Endverbraucher erreichen, ist beachtlich. Normen für das Aussehen der Früchte verhindern, dass alle produzierten Früchte in den Handel kommen. 10-50% der Früchte sind somit unverkäuflich und gelangen gar nicht erst in den Handel. Dann ist es in unserer Gesellschaft der Fall, dass man alles immer zu jeder Tageszeit (vorausgesetzt das Geschäft ist geöffnet) bekommen kann. Das bedeutet zeitgleich aber auch, dass all das was nicht gekauft wird irgendwann im Müll landet. Teilweise noch bevor das Mindesthaltbarkeitsdatum erreicht ist. Bei Obst und Gemüse sobald es „unnormal“ aussieht.
Frankreich zum Beispiel hat im Jahr 2015 der Lebensmittelverschwendung den Kampf angesagt und erließ ein Gesetz, dass Händler im Lebensmittelbereich verbietet genießbare Lebensmittel wegzuwerfen und für den Verbrauch ungeeignet zu machen. Lebensmittel, die sonst im Müll gelandet wären, sollen nun an Hilfsorganisationen gespendet, als Tierfutter genutzt oder als Kompost für die Agrarwirtschaft verwendet werden.
 

 

Ihr wollt mehr über das Thema wissen? Dann schaut euch bei Gelegenheit  den Film "Taste The Waste" von Valentin Thurn an. Ich hab hier den Trailer für euch verlinkt.

 

Du willst gegen die Lebensmittelverschwendung vorgehen? Foodsharing bietet dir verschiedene Möglichkeiten dazu.

 

 

 

https://www.zugutfuerdietonne.de/warum-werfen-wir-lebensmittel-weg/wie-viel-werfen-wir-weg/ 

http://www.change-it.org/wissen/essen/wegwerfen/ 

http://www.welt.de/wirtschaft/article12583634/Supermaerkte-entsorgen-tonnenweise-Lebensmittel.html 

http://www.bund.net/service/ratgeber/lebensmittel/ 

http://www.zeit.de/politik/ausland/2015-05/lebensmittel-verschwendung-frankreich 

http://www.welt.de/wirtschaft/article141352923/Frankreich-verbietet-Wegwerfen-von-Lebensmitteln.html 

http://www.duden.de/rechtschreibung/Ueberflussgesellschaft 

 

1 Kommentar:

  1. Über das Thema des überflüssigen Wegwerfens habe ich mir selsbt bereits oft Gedanken zu gemacht. Persönlich versuche ich auch nur so viel Einzukaufen wieviel ich verbrauchen werde. Dabei hilft mir eine genaue Planung der Malzeiten. Dise Methode hat jedoch zum Nachteil, dass sie relativ unflexibel ist.
    Ich finde unsere Gesellschaft müsste in dem Zusammenhang viel mehr augeklärt werden. Vielen ist meiner Erfahrung nach z. B. nich klar, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum keine Vorgabe ist an die man sich zu 100 % halten muss.

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