Dienstag, 5. Januar 2016

Heute ich und morgen du!





Paris, Peking, Tokio allesamt Metropolen mit dem gleichen Problem und dem gleichen Lösungsweg. Wie viele Großstädte kämpfen auch diese mit ihren CO2-Werten und versuche diese durch Fahrverbot zu verbessern, indem sie Autos mit geraden und ungeraden Kennzeichen täglich abwechseln fahren lassen oder die Anzahl der gemeldeten Autos begrenzen. Die Frage, die sich den Einwohnern der betroffenen Städte und auch uns stellt, ist das das sinnvoll und zweckmäßig?- Ich denke eher nicht. Bei uns in Potsdam hat man zur Verminderung des CO2 Ausstoß der Stadt sogenannte Pförtnerampeln an den Stadtgrenzen gebaut, die je nachdem wie hoch der Ausstoß in der Innenstadt ist die Ampelphasen ändern. Das nennt man auch gerne Verkehrsdosierung und wenn dieses wundervolle Wort an den Schildern kurz vor Potsdam leuchtet, dann freuen sich alle, denn das bedeutet Stau. Dieses fragwürdige Projekt soll Potsdams CO2 Ausstoß verringern und somit der Umweltbelastung in der Region entgegenwirken. Dafür erhält die Stadt sogar Fördermittel der EU und da an der Stadtgrenze die Autos dank der Ampeln aufgehalten werden und so die Emissionen aus der Stadt fern bleiben, bekommen es die umliegenden Dörfer, Wälder und Kommunen ab. Was die Planer aber nicht bedacht haben ist der Wind, den es ab und zu auch gibt. Kurze Definition für Wind: Bewegte Luft...also quasi jeden Tag. Man denkt sich jetzt anscheinend, dass die Emissionen der Autos nicht in die Stadt eindringen können da sie ja an der Grenze auf gehalten werden und der Verkehr nur in Maßen hineingelassen wird. Somit sollen die CO2-Werte Potsdams im Rahmen bleiben. Nun stellt sich mir die Frage wie die Stadtplaner und Umweltbeauftragten auf solche Projekte kommen?, denn das bewegte Luft(also auch Emissionen) bestimmte imaginäre Stadtgrenzen durchdringen kann und nicht aufgehalten werden kann, gehört für mich zum normalen Menschenverstand. Wer gegenteilig denkt und meint die schädliche Luft wartet ganz gemütlich vor der Grenze und dreht irgendwann um, weil sie keine Lust mehr hat, der sollte sich fragen, ob er der Richtige für diesen Job ist? Ebenfalls stellt sich mir die Frage: für was es doch alles Geld von der EU und dem Staat gibt, aber die Ideen von jungen Menschen wie der 19-jährige Boyan Slat, der sich eine Filteranlage für die Ozeane einfallen lassen hat um den Müll aus den Meeren zu fischen, der bekommt keine Unterstützung? Das nenne ich doch mal gelungene Umweltschutzpolitik. Selbst der Klimagipfel von Paris im vergangenen Jahr hat außer Regelungen, die sich jeder Staat(man beachte) aussuchen kann oder für sich abwandeln kann, auch nicht mehr gebracht.

 http://www.zeit.de/thema/klimagipfel-2015
 http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/smog-alarm-und-fahrverbot-paris-ringt-um-luft-13501752.html
 http://www.spiegel.de/thema/peking/

1 Kommentar:

  1. :) "Hier bin ich Luft, hier darf ich nicht sein"

    Für mich steht es ausser Frage, dass diese Regelungen ein wenig lächerlich sind, aber: Wie würdest du das denn regeln?
    Gestern oder auch vorgestern gab es in Stuttgart die EMPFEHLUNG das Auto stehen zu lassen aufgrund der hohen CO2-Werte, das schien nur in Stuttgart selbst kaum einen Autofahrer zu interessieren.

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