Mittwoch, 26. Oktober 2016

Ökonomisches Denken und Handeln



Der Blog "Einführung in die Betriebswirtschaftslehre" befasst sich mit den grundlegen Begriffen "ökonomisches Denken" und "ökonomisches Handeln".
Für das ökonomische Denken und - Handeln müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Betriebe *1 sind Unternehmen (Produzent) und Haushalte (Konsument)



(Ingo Balderjahn/Gunter Specht: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre; 6. Auflage; Seite 7; Abb. 1.2)
- Bedürfnisse *2 der Konsumenten

(Ingo Balderjahn/Gunter Specht: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre; 6. Auflage; Seite 5; Abb. 1.1)
- begrenzt verfügbare Wirtschaftsgüter *3 zur Befriedigung der Bedürfnisse
            Es gibt materielle Wirtschaftsgüter (Sachleistungen) und immaterielle       Wirtschaftsgüter (Dienstleistung). Eine Sachleistung kann aber nicht ohne eine        Dienstleistung existieren.
            Merkmale der Wirtschaftsgüter
            - Knappheit der Ressourcen
            - sie haben einen nutzen, da sie sich für die Bedürfnisbefriedigung eingingen
            -  die Wirtschaftsgüter werden vom Konsumenten nachgefragt und
            vom Händler angeboten

Beim wirtschaftlichen Handeln und Denken geht es um die Befriedigung von Bedürfnissen der Konsumenten. Um die Befriedigung von Bedürfnissen mit knappen Gütern optimal zu gewährleisten, wird entweder das Maximumprinzip *5 oder Minimusprinzip *6 angewandt.
Das Minimum- und Maximumprinzip oder das Optimumprinzip *8 (Böhe/Döring 2010, Seite 34) ist eine Lösung zur Optimierung. Es kann aber nur eines der beiden Prinzipien verwendet werden, da sie im Gegenteil zueinanderstehen.
Das Optimumprinzip, bildet ein günstiges Verhältnis zwischen den beiden Prinzipien. Dabei spricht man von einem Output und Input Verhältnis, welches ein Entscheidungskreterium für die Effizienz *7 ist und nach der optimalen Lösung für eine spezifische Situation sucht. Nun stehen dem Unternehmen mehrere Möglichkeiten zu Verfügung. Es wird nun jene gewählt, welche mit der höchsten Effizienz verbunden ist.
Dieses Prinzip trägt auch den Namen ökonomisches Prinzip. Das Wirtschaftssubjekt handelt nun nachdem Rationalprinzip *9, denn es muss sich zwischen zwei Alternativen entscheiden.
Jetzt kommen die drei Prinzipen zu der Entscheidung zum Tragen. Das Optimumprinzip wird bei den meisten Unternehmen nicht zum Tragen kommen, da es der Fall sein kann und nicht genügend Erfahrung und/ oder falsche beziehungsweise mangelhafte Aspekte dem zu Entscheidenden vorliegen.
In dem ökonomischen Denken und Handeln unterscheidet man demnach zwischen Effizienz und die Effektivität *10. Im ökonomischen bedeutet Effizienz die Dinge richtig zu tun und Effektivität ist, ob die richtigen Dinge getan werden.


Beispiel:
Rico möchte an einem warmen Sommertag sein Fahrrad putzen. Wenn er den ganzen Tag aber nur faulenzt und sich sonnt, ist er nicht effektiv im Sinne des eigentlichen Ziels (das Fahrrad zu putzen). Folglich macht er (im Sinne der Zielerreichung) das Falsche.

Wenn er das Fahrrad nur mit Wasser und einem Lappen putzt, ist er durchaus effektiv (da er ja an seiner Zielerreichung arbeitet), aber nicht effizient. Effektiv und effizient wäre er dann, wenn er mit den richtigen Mitteln (geeignete Reinigungsmittel, Bürste etc.) das Richtige tut (das Fahrrad putzen).“


Fazit:

Ökonomischen Denken bedeutet dem nach mit den richtigen Ideen und den zur Verfügung stehenden Materialien ein effektives Konzept zu der Ausführung eines Vorhabens zu entwickeln.
Und
Ökonomisches Handeln bedeutet mit den richtigen Konzepten beziehungsweise Plänen einen optimalen Erfolg zu erzielen.


*1
Betriebe
Betriebe sind wirtschaftlich handelnde, soziale, technische und rechtliche Einheiten mit der Aufgabe der selbstverantwortlichen Bedarfsdeckung.
*2
Bedürfnisse
Ein Bedürfnis kommt dann zu stande, wenn ein Mangel wahrgenommen wird. Das Streben nach Beseitigung des Mangels wird als Befriedigung des Bedürfnisses bezeichnet.
*3
Wirtschaftsgüter
Wirtschaftsgüter dienen der Befriedigung menschlicher Konsumbedürfnisse und haben einen Preis, der von ihrer Knappheit (Preis als Knappheitsindikator) und der Dringlichkeit der durch sie zu befriedigenden Bedürfnisse abhängt (Preis als Äquivalent zum Nutzen).
*4
Wirtschaften
Wirtschaften definieren wir als der von Wirtschaftseinheiten (Betrieben) gezielt und wirtschaftlich durchgeführte Einsatz knapper Mittel zum Zwecke der Bedürfnisbefriedigung.
*5
Maximumprinzip
Nach dem Maximumprinzip wird stets die Handlungsoption ausgewählt, die mit vorhandenen Mitteln (fester Aufwand) den höchsten Ertrag erbringt.
*6
Minimumprinzip
Nach dem Minimumprinzip wird stets die Handlungsoption ausgewählt, die ein vorgegebenes Ergebnis (fester Ertrag) mit dem geringsten Mitteleinsatz (Aufwand) erreicht.
*7
Effizienz
Die Effizienz (Wirtschaftlichkeit) einer Entscheidung bzw. einer Handlungsoption ergibt sich aus dem Verhältnis des Ertrags dieser Handlung (Output bzw. Ergebnis) zu den eingesetzten Mitteln, um diesen Ertrag zu erreichen (Input bzw. Aufwand).
*8
Optimumprinzip
Es ist ein möglichst günstiges Verhältnis zwischen Gütermenge (Output; Ertrag) und Faktoreinsatz (Input; Aufwand) zu erwitirtschaften.
*9
Rationalprinzip
Ein Wirtschaftssubjekt handelt nach dem Rationalprinzip, wenn es sich bei der Wahl zwischen (zwei) Alternativen für die bessere Lösung entscheiden soll.
*10
Effektivität
Die Effektivität ist die Wirksamkeit und misst den Grad, zu dem mit bestimmten Maßnahmen geplante Ziele erreicht werden (Maß für den Grad der Zielerreichung).
Quellen:
-Dr. Dr. h.c. mult. Günter Wöhe/Dr. Ulrich Döring: Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehre 25. Auflage
- Ingo Balderjahn/Gunter Specht: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre; 6. Auflage
- http://www.rechnungswesen-verstehen.de/bwl-vwl/bwl/effektivitaet-und-effizienz.php

1 Kommentar:

  1. Ich finde es gut, dass du soviel von dem Material von Herrn Balderjahn mit eingebracht hast. Dann setzt du dich gleich auch mit seinem Buch auseinander ;)

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