Sonntag, 23. Oktober 2016

Was bedeutet ökonomisches Denken und Handeln für mich

In den folgenden Artikeln möchte ich beschreiben was ökonomisches Denken und Handeln für mich bedeutet. 

 


Wieviel homo oeconomicus steckt in mir? 
  
Wenn man sich mit dem Thema beschäftigt, kommt man unweigerlich an dem Wort  homo oeconomicus vorbei. Es beschreibt einen rational denkenden Menschen, der maximalen Nutzen aus seinen Handlungen ziehen will mit geringsten Einsatz von Ressourcen. Oder dem Ökonomischen Prinzip , das von unbegrenzten Bedürfnissen ausgeht, die befriedigt werden wollen mit begrenztem Güter Einsatz (Input-Output-Relation)
 
  
Doch wie rational bin ich? Geht es mir immer um den größten Nutzen oder um die Gewinnmaximierung? 
  
Wenn ich mir mein Leben so anschaue, stelle ich fest, dass man schon von Klein auf darauf bedacht war, möglichst viel zu bekommen für einen geringen Einsatz.
Wenn die Eltern einem 2-5 Mark Taschengeld gaben und man versuchte möglichst viel daraus zu machen. Sei es im Sommer wo die Frage aufkam: Gehe ich in die Eisdiele und bekomme 2 Kugeln für mein Geld oder gehe ich zum Supermarkt und kaufe mir mehrere Eis? In 90% der Fälle war es bei mir der Supermarkt. Mehr Eis für den gleichen Einsatz von Geld.  



 Sprich schon als Kind verinnerlicht man ökonomisches Denken und Handeln.

 

Im Laufe meiner Entwicklung kamen aber noch weitere Faktoren hinzu.
Ein gutes Beispiel ist der Mehrwert den ein Produkt hat. Dies kann eine bestimmte Marke/ Verpackung/ Bio oder Umweltschonend sein. 
  
So achte ich zunehmend darauf, Joghurt im Glas zu kaufen, keine Plastiktüten zu benutzen etc., weil es mir ein gutes Gefühl gibt, auf Plastik zu verzichten. Was für mich den Preis, durch den Mehrwert rechtfertigt.  
  
Dies sind alles Beispiele für mein rationales Handeln. Die zeigen, dass ich in gewisser Weise auch zur der Gruppe gehöre, die Wissenschaftler seit Vilfredo Pareto als homo oeconomicus bezeichnen.  
  
  
Doch gibt es Aspekte, die man mit dem geschaffenen Bild des homo oeconomicus auf den ersten Blick nicht ganz vereinbaren kann, dem irrationalen Verhalten.  
  
Ein gutes und oft zitiertes Beispiel ist hier das Ultimatums Beispiel : 
  
Einer bekommt vom Versuchsleiter zehn Euro. Diesen Betrag kann er nach Belieben mit der anderen Person teilen, wobei der Andere die Aufteilung entweder akzeptieren oder den Vorschlag ablehnen muss. Wenn er die Aufteilung akzeptiert, wird das Geschäft gemacht. Wenn er ablehnt, bekommen beide nichts. Nach dem  ökonomischen Modell würde man erwarten, dass jemand akzeptiert, wenn er von zehn Euro nur einen abbekommt, denn das ist besser als nichts. In der Realität passiert meist etwas anderes. Angebote, die bei weniger als 40 Prozent liegen, werden regelmäßig abgelehnt. Lieber hat der eine gar nichts, als dass der andere 80 Prozent für sich behalten darf. Er bestraft ihn also und ist auch bereit, die Kosten dafür zu tragen. 
  
Das zeigt uns, dass wir nicht komplett rational Handeln und uns von Emotionen, Gefühlen und Eindrücken leiten lassen.  

Somit ist ökonomisches Denken/ Verhalten für mich in erster linie rational und kann von irrationalem Denken und Handlungen beeinflust werden.
  
In meinen folgenden Artikeln möchte ich dann genauer auf bestimmte Fragen eingehen. 
  
Diese könnten sein: 
 -Ist der freie Markt fair und gerecht?  
 -Wandelt sich das Bild des homo oeconomicus ? 
 -biologische Landwirtschaft Geldruckmaschine oder Überzeugung? 



Martin Harm
  
  
  
  
 Quellen;

1 Kommentar:

  1. Dein Blog finde ich sehr interessant. Zum Einen, da das Beispiel aus der Kindheit "Eis kaufen im Supermarkt" unterstellt rationales und ökonomisches Verhalten ist uns in die Wiege gelegt und zum Anderen da du Emotionen im Grunde als ein Störfaktor für rationales Verhalten beschreibst. Im Grunde steht für mich dahinter ein in Ansätzen positivistisches Weltbild (https://de.wikipedia.org/wiki/Positivismus). In dem Sinne, dass es in unserer Welt sowas wie objektiv beobachtbare Tatbestände gibt. Zum Beispiel, dass es ökonomischer ist das Eis im Supermarkt zu kaufen und nicht in der Eisdiele. Dieser Ansicht muss man aber nicht unbedingt folgen.

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