Mittwoch, 13. Dezember 2017

Apple: Mit dem geringstmöglichen Aufwand den vorgegebenen Preis erzielen

Apple ist eines der erfolgreichsten Unternehmen auf dieser Welt. 2017 hatte die Firma einen Börsenwert von 800 Milliarden Dollar.
Apple lässt den größten Teil seiner Produkte in China, Japan und Taiwan herstellen.(siehe Abbildung)

 
Lieferanten der Firma Apple

[2]

In China werden aber nicht nur die einzelnen Bauteile für Apple hergestellt. Dort befinden sich auch die meisten Endmontagewerke, besonders in den Regionen von Jiangsu, Shenzhen und Shanghai.

Über die jeweiligen Arbeitsbedingungen lässt sich streiten. Höchstwahrscheinlich wird man bei jedem Hersteller, der in Ländern wie China produziert, den schwarzen Peter finden.
Doch leider haben die Arbeitsbedingungen auch etwas mit den Endpreis der Geräte zu tun. Je billiger der Hersteller produziert, umso eher kommt das Unternehmen an den sich selber vorgegebenen Preis heran. Dies bedeutet, dass wenn Apple das iPhone für 1000 € auf den Markt bringt, dementsprechend auch die Teile und die Arbeitsbedingungen billig gehalten sein müssen. Ohne billige Teile und Arbeitsbedingungen wird Apple nicht den entsprechenden Gewinn machen, den sie sich vorstellen. Besonders wichtig ist dies für Apple seit dem Ableben von Steve Jobs geworden. Statistisch gesehen ging der Hype um dieses Unternehmen mit den Absatzzahlen nach unten.
Dies hängt auch damit zusammen, dass Apple die innovativen Ideen ausgegangen sind, die vorher Steve Jobs beigetragen hat.

Donald Trump, der jetzige Präsident der USA, kam auf die Idee, dass Apple die Fertigung der Einzelteile sowie die Endmontage in den USA vollziehen soll.
Laut einem Bericht einer Wirtschaftszeitung wurden die Auftragsfertiger Foxconn und Pegatron von Apple beauftragt, eine Fertigung der iPhones in den USA durchzurechnen. Pegatron habe keine Berechnung anstellen wollen, weil die Produktion in den USA aufgrund der höheren Lohnkosten unrentabel sei, heißt es in dem Bericht.
Sollte Apple die Produktion wirklich in die USA verlagern wollen, müsste geklärt werden, wie das zu den Standorten der Zulieferer passen würde. Die Prozessoren, die Bildschirme, die Speicherbausteine und vieles mehr stamme derzeit aus asiatischer Produktion. Importsteuern würden auch dafür anfallen. Insgesamt besteht die Gefahr, dass sich das iPhone bei gleichbleibender Marge erheblich verteuert.
Durch die entstehende Preissteigerung für Apple wird es dann eher dazu kommen, dass die Produkte des Unternehmens nicht mehr von Menschenhand zusammengebaut werden.

Laut einem Bericht der Zeitschrift „DER SPIEGEL“ wurde ein „Spion“ in die Arbeitsstätten von Apple nach Shanghai gebracht.
Zengs Vorstellungsgespräch im Zelt dauerte nur 30 Sekunden. Dann winkte der Kontrolleur ihn durch ein schweres Eisentor, auf das Gelände der Changshuo-Fabrik: eine Stadt in der Stadt, fast 90 Fußballfelder groß, mit Cafés, Shops, einer Polizeiwache und riesigen Mietskasernen, die aussehen wie Bienenwaben aus Beton.
Ringsum sieben vierstöckige Fabrikhallen. Darin lässt der zweitgrößte chinesische Apple-Zulieferer Pegatron 70.000 Chinesen von Montag bis Samstag rund um die Uhr iPhones bauen. Zeng hatte gehört, kaum einer halte länger als zwei Monate durch.“ [1]
Zengs neues Zuhause wurde ein Sechsgeschosser, in dem sich pro Etage 160 Mann einen Waschraum teilen. Sein Zimmer, Nummer 506, war ein hoher, enger Raum mit grellen Neonröhren an der Decke und vier Doppelstockbetten. Matratze, Kissen und Decke musste er kaufen.“ [1]

Den Berichten von Apple zufolge wird dort maximal 60 Stunden pro Woche gearbeitet. Der „Spion“ musste alleine durch die Überstunden 72 Stunden pro Woche arbeiten. Der Mindestlohn in Shanghai liegt bei 291 €. Alleine bei Apple verdienen die Arbeiter minus der Kosten für die Unterkunft und für die Verpflegung 455 €. Deswegen stehen dort vor dem Tor des Komplexes auch immer viele Menschen. Die Arbeitsbedingungen sind schlecht, aber die Bezahlung ist besser als in den restlichen Unternehmen dort.

Dies soll keine Verteidigung für Apple sein. Die Arbeitsbedingungen sind hart und ich selber würde dort wahrscheinlich keine Woche überstehen. Ich denke, dass die Firmen sich dessen bewusst sind, dass sie ja mehr Gehalt bezahlen und die Jobs deswegen so „beliebt“ sind. In dem Bericht des Spiegels wurde auch erwähnt, dass Mitarbeitern bei Beschwerden gleich mit Kündigung gedroht wird. Es warten schließlich genug andere vor den Toren. Und genau das ist es, worauf Pegatron (der Zulieferer von Apple) hinaus möchte. Die Männer und Frauen, die dort arbeiten, wissen, dass sie austauschbar sind. So austauschbar, dass sie versuchen, sich jede Minute und Sekunde anzustrengen.

Als Zeng bei einem Vorgesetzten forderte, keine Überstunden mehr machen zu müssen, lachte der ihn aus. ‚Niemand ist auf dich angewiesen‘, sagt Zeng. (...) ‚Vor der Fabrik warten täglich Hunderte, die den etwas besser bezahlten Job übernehmen‘, sagt er.“ [1]

Aber genau diese Arbeitsbedingungen sind in den USA nicht möglich. Sollte Apple wirklich in den USA produzieren wollen, wird dies sich enorm auf den Verbraucher auswirken. Dies bedeutet, dass das iPhone keine 1000 €, sondern vielleicht mindestens 2000 – 3000 € kosten würde, wenn Apple weiter die gleiche Gewinnspanne beibehalten möchte. Kein Mensch in den USA würde unter diesen Bedingungen wie in China arbeiten wollen. Auch kein Mensch in Deutschland würde dies tun.

Ich muss zugeben, dass ich ein Apple-Produkt besitze. Ich habe mir für meine bestandene Ausbildung damals das iPhone 4s gekauft und war furchtbar stolz. Ich bin in dieser Beziehung sehr im Zwiespalt. Apple und seine Arbeitsbedingungen sind miserabel. Aber ich finde die Produkte an sich, das Betriebssystem etc. sehr benutzerfreundlich. Mein Mann und viele meiner Freunde beschäftigen sich mit Software. Sie sind Ingenieure oder Informatiker. Auch sie behaupten, dass das Betriebssystem iOS um einiges benutzerfreundlicher ist als das Konkurrenz-Produkt Android.

Google ist der Hersteller des Betriebssystems Android. Die Hardwarehersteller passen das Betriebssystem ihren eigenen Anforderungen entsprechend nochmals an.
Bei Apple ist alles aus einer Hand. Dies ist besonders für Entwickler vorteilhaft, da es nur eine deutlich geringere Anzahl an Geräteversionen gibt.
Für den Verbraucher ist Apple wirklich benutzerfreundlich. Denn das Unternehmen bietet für seine Geräte sehr lange Software-Updates an. Bei Android hingegen kann man froh sein, wenn man 2-3 Software-Ipdates erhält.

Mein Fazit ist, dass man bei Apple über die Arbeitsbedingungen denken kann, was man möchte. Das Produkt an sich ist für den Verbraucher ideal. Android wird es niemals auf die Stärke von iOS bringen, da können die Endgeräte noch so gut sein. Dennoch wird Apple niemals in den USA produzieren und fertigen können. Die Arbeitsbedingungen wird dort kein Mensch mitmachen. Dementsprechend würde Apple die Gewinnspanne nur mit Computertechnik aufrecht erhalten. Solange Apple nicht selbst an seinen Zielvorgaben etwas ändert, wird die Produktion und die Endfertigung weiter größtenteils in China erfolgen. Dort sind solche Bedingungen und die dadurch verbundenen geringen Kosten möglich.

Ob jemand ein Apple-Produkt kauft, muss jeder für sich selbst entscheiden.



Quellen:







http://www.taz.de/!5110665/ (abgerufen am 10.12.2017)




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen