Freitag, 15. Dezember 2017

2. BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN


Wann genau ich das erste Mal mit dem Thema „Bedingungsloses Grundeinkommen“ in Berührung gekommen bin, weiß ich nicht mehr ganz genau. Wahrscheinlich wurde es in irgendeiner Art und Weise durch das Internet an mich herangetragen. In diesem Jahr bin ich jedenfalls des Öfteren darüber gestolpert, dass „Freunde“ und „Bekannte“ mich über Facebook dazu auffordern wollten einen Link anzuklicken, um Ihnen durch die Teilnahme an einem Voting zum Gewinn eines bedingungslosen Grundeinkommens zu verhelfen (s. https://www.mein-grundeinkommen.de).

In der Gesellschaft scheint das Thema also angekommen zu sein. Und einige scheinen sich sogar so sehr dafür zu interessieren, dass Sie sich darum bewerben. Zur Bundestagswahl 2017 stellte sich in Teilen des Landes, sogar die Einthemenpartei „Bedingungsloses Grundeinkommen“ zur Wahl.  

Obwohl das Interesse am „Bedingungslosen Grundeinkommen“ merklich gestiegen ist, vermute ich, dass viele immer noch nicht wissen, worum es sich dabei überhaupt handelt und wie es theoretisch funktionieren soll und in der Realität tatsächlich funktionieren könnte.

Die Idee hinter dem Bedingungslosen Grundeinkommen ist, dass jeder Mensch einen festgelegten Betrag im Monat erhält (ca. zwischen 500 – 1000 €), für den er oder sie keine Gegenleistung erbringen muss und für den keine Bedarfsprüfung erfolgt. Dieser Betrag wird je nach Modell entweder zusätzlich zum bestehenden Erwerbseinkommen gezahlt, oder auch z.t. mit diesem verrechnet. Durch das Bedingungslose Grundeinkommen entfallen demnach sämtliche Sozialleistungen, die staatlich durch Steuern oder andere Abgaben finanziert werden, wie bspw. das Kindergeld, Elterngeld, die Sozialhilfe, oder das Arbeitslosengeld. Die Finanzierung ist von Modell zu Modell unterschiedlich, soll im wesentlichen aber durch eine Veränderung des Steuersystems erfolgen, indem entweder das Einkommen, der Konsum, die Nutzung und der Verbrauch von natürlichen Ressourcen, oder der Geldverkehr besteuert wird. 
(vgl. https://de.wikipedia.org/wiki/Bedingungsloses_Grundeinkommen)

Die erste Assoziation, die einem auf Grundlage dieser Kurzinfo zum Grundeinkommen wahrscheinlich einfällt, ist die vom faulen und dreisten „sozialschmarotzenden Menschen“, dem durch das Bedingungslose Grundeinkommen das auf der Couch herumliegen geradezu schmackhaft gemacht wird. Dabei wird meiner Meinung nach gänzlich außer Acht gelassen, dass Menschen grundsätzlich soziale Wesen sind, die den Kontakt zu anderen und eine sinnvolle Aufgabe innerhalb einer Gesellschaft brauchen und wollen. Darüber hinaus bin ich der Ansicht, dass das Bedingungslose Grundeinkommen, dadurch, dass es Menschen den existenziellen Druck nimmt, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen, dazu führt, dass man sich eher eine Arbeit sucht, die den Interessen entspricht und die man daher mit Freude und deutlich mehr Motivation ausübt, was letztlich die Produktivität steigert und sich somit nicht nur positiv auf das Leben des Einzelnen auswirken könnte.

Einzelne Modellversuche gibt es bereits, eines bspw. seit diesem Jahr in Finnland. Dort erhalten seit Beginn des Jahres 2000 arbeitssuchende Menschen anstelle von Arbeitslosengeld, das Bedingungslose Grundeinkommen in Höhe von 560 € monatlich. 
(vgl. http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bedingungsloses-grundeinkommen-finnland-zahlt-2000-arbeitslosen-560-euro-a-1127771.html)

Wen das Thema jetzt ebenso wie mich gepackt hat, der kann sich auf folgenden Seiten gerne eingehender informieren:

https://www.grundeinkommen.de/die-idee/finanzierungsmodelle 
(15.12.17)

https://www.bpb.de/dialog/netzdebatte/223286/das-bedingungslose-grundeinkommen-drei-modelle (15.12.17)


http://www.zeit.de/thema/grundeinkommen 
(15.12.17)

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