Donnerstag, 11. Januar 2018

Hyperinflation in Venezuela

In dem Karibikstaat Venezuela gab es im Jahr 2017 laut Internationalen Währungsfont eine Inflationsrate von 652 Prozent. Damit ist das Land weltweit das einzige, dass mit einer Hyperinflation zu kämpfen hat, obwohl es gleichzeitig die größten Erdölreserven der Welt besitzt. Doch wie ist es dazu gekommen?

Im Jahr 1998 wurde der Kommunist Hugo Chavez als Präsident gewählt, durch Verstaatlichung baute er die komplette Wirtschaft mit dem Fokus auf Ölexporte um. Dadurch erwirtschaftet das Land 90% seiner Einnahmen durch den Export von Erdöl. Durch einen hohen Ölpreis ging es Venezuela wirtschaftlich sehr gut, zeitweise war es sogar das reichte Land Südamerikas. Auch politisch sah es gut aus, da Hugo Chavez mit den Öleinnahmen die arme Bevölkerung unterstützen konnte, und so für sich gewann. Einziger Nachteil daran die komplette Wirtschaft auf Ölexport zu fokussieren war jedoch, dass jedes andere Produkt importiert werden musste.
Als 2014 abrupt der Ölboom endete fehlten plötzlich die ausländischen Devisen die sonst durch den Ölverkauf erwirtschaftete wurden, um alles nötige zu importieren.
Nach dem Tod von Hugo Chavez gelangte Nicolas Maduro an die Macht, dieser stand vor der Entscheidung die Landeswährung den Marktkräften zu überlassen, was alle Importprodukte massiv teurer gemacht hätte. Dagegen entschied er sich, da er um seine Beliebtheit fürchtete.
Durch diese Entscheidung konnten aufgrund von fehlender Devisen zum Import von Waren und der zuvor festgesetzten Preisen nicht mehr genug Waren importiert werden. Das führte dazu, dass nicht mehr genug Grundstoffe der Wirtschaft zur Verfügung standen. Was wiederum zu geringeren Staatseinnahmen führte. In Folge der zu geringen Staatseinnahmen ließ Maduro neues Geld drucken, wodurch die Inflation stark anstieg.
Die Folgen der schlechten Wirtschaftspolitik sind im ganzen Land spürbar. Durch die geringe Importmenge von Lebensmitteln gibt es eine Rationierung, und die Ausweisnummer entscheidet darüber an welchen Tag man im Supermarkt einkaufen darf. Außerdem fehlt es in Krankenhäusern an Medikamenten, und es kommt häufig zu Plünderungen und Unruhen.
Diese Wirtschaftskrise hätte verhindert werden können, wenn Venezuela wie andere Ölstaaten in Jahren mit einem guten Ölpreisen Reserven angelegt hätte wie z.B. Goldreserven. Doch das überschüssige Geld wurde großzügig ausgegeben, da Korruption in Venezuela weit verbreitet ist.

Der neueste Plan der Regierung besteht darin eine Kryptowährung mit Öl als Sicherheit einzuführen. Doch das Parlament erklärte dieses Vorhaben erst vor kurzem am 10.01.2018 für illegal.
Wir werden sehen, wie es mit Venezuela weitergehen wird.

Tillmann Hoyer 

 
Quellen:
https://de.statista.com/statistik/daten/studie/321194/umfrage/inflationsrate-in-venezuela/
https://www.nzz.ch/wirtschaft/venezuela-in-der-krise-der-fluch-des-erdoels-ld.1291650
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Venezuela-stuermt-in-die-Hyperinflation-article20220405.htm
http://www.deraktionaer.de/aktie/venezuela--kryptowaehrung--petro--fuer-illegal-erklaert-353820.htm
http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/venezuela-militaer-kontrolliert-supermaerkte-nach-pluenderungen-a-1186573.html
http://www.spiegel.de/panorama/justiz/venezuela-will-digitalwaehrung-bald-einfuehren-a-1186546.html

1 Kommentar:

  1. Sehr interessantes und wichtiges Thema mit dem ich bislang noch gar nicht in Berührung gekommen war. Danke für's Informieren!

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