Mittwoch, 25. November 2015

Weg mit dem Bargeld - Das Zahlungsmittel der Kriminellen!


Geht es nach Topökonomen, sind die Stunden von Papier- und Münzgeld längst gezählt. Denn einerseits ist es umständlich und andererseits nutzen fast alle kriminelle Strukturen den nicht rückverfolgbaren Weg des Bargeldes. Schwarzgeld, Drogengeld, Hehlerei - bis hin zur Terrorismusfinanzierung ist an Scheine gebunden. Nutzt man dagegen die digitale Zahlungsmethode ist der Weg des Geldes transparent und durchsichtig. Viele europäische Länder nähern sich diesem Weg langsam an, indem sie die Bargeldgeschäfte in ihrer Höhe begrenzen. So ist beispielsweise die Zahlung in Italien, Portugal und Frankreich mit Bargeld auf 1000€ limitiert. In der Europäischen Union gelten nur noch in Deutschland, Österreich, Slowenien, dem Baltikum und auf Zypern Banknoten als uneingeschränktes Zahlungsmittel.

Ein Paradebeispiel für den Verzicht von Bargeld ist das fortschrittliche Schweden. Dort werden bereits jetzt 4 von 5 Zahlungen elektronisch getätigt. Selbst die Obdachlosen nutzen die elektronische Zahlungsmethode, um ihre Zeitung zu verkaufen. Die britische “the Guardian “ schreibt von einer obdachlosen Frau, die ihren Zeitungsverkaufsumsatz um 60 Prozent erhöht hat, da sie auf die “Swish “- Zahlung umgestiegen ist. Wer nicht mitzieht, macht sich selbst das Leben schwer. In der Bahn bekommt man keinen Fahrschein mehr, in Restaurants wird einem das Essen verwehrt. Den Durchbruch brachte eine App-Entwicklung von 6 Großbanken aus Schweden. Die App Swish macht es möglich die Überweisung in wenigen Sekunden umzusetzen. Der Empfänger kann quasi im selben Augenblick über den überwiesenen Betrag verfügen und muss nicht wie in Deutschland mehrere Tage auf sein Geld warten. Das funktioniert im Taxi, auf dem Flohmarkt und auch bei der Kirchenkollekte. Aufgrund der simplen Bedienung nutzen eigentlich nur noch ältere Leute in ländlichen Gebieten Bargeld. Es ist sogar mittlerweile so, wer mit Bargeld bezahlt, macht sich sogar für die schwedische Polizei interessant - denn der muss ja was zu verbergen haben.

Experten gehen davon aus, dass in 10 Jahren das Bargeld verschwunden sein kann. Ich denke allerdings, dass Bargeld auch ein Stück Freiheit bedeutet und damit zu meinen Grundrechten gehört. Ich möchte fern ab der Zivilisation, auch ohne Internet, oder mit einem leeren Akku in der Lage sein mir Brötchen, oder ein Bier zu kaufen. Zudem frage ich mich, wie wir unseren Kindern den Umgang mit Geld beibringen sollen, wenn sie keinen greifbaren Wert in den eigenen Händen halten können.

http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/09/01/schleichende-abschaffung-wer-bargeld-will-soll-dafuer-eine-gebuehr-zahlen/
http://www.merkur.de/wirtschaft/schweden-schafft-bargeld-2769638.html

http://finanzmarktwelt.de/bundesbank-strikt-gegen-bargeld-abschaffung-aussagen-und-szenarien-20393/

1 Kommentar:

  1. Die Idee, die dahinter steckt finde ich ziemlich gut aber das größte Problem liegt für mich in der Umsetzung ohne den Überblick zu verlieren. Als ich in Australien war lief das so ähnlich ab, man konnte innerhalb von Sekunden Geld von Konten hin -und herswitchen bzw. bezahlen. Ohne Bargeld hab ich ziemlich schnell den Überblick verloren, wieviel ich ausgegeben habe und das größte Problem: man zahlt schneller, mehr und vergisst die Werte, weil man per Knopfdruck zahlt und nicht die Scheine in der Hand hält!

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