Donnerstag, 24. November 2016

Geld regiert die Fußballwelt


Geld regiert die Fußballwelt


 - Wie milliardenschwere Investitionen den Fußball verändern -



Paul Pogba (Frankreich), Gareth Bale (Wales), Cristiano Ronaldo (Portugal) und Gonzalo Higuain (Argentinien) - Das sind die vier Spieler, die in der Geschichte des Fußballs am meisten gekostet haben. Sie wurden für insgesamt 389,76 Millionen Euro ge- bzw. verkauft. Solch riesige Beträge scheinen nur die Ausnahme zu sein, denn ein großteil der Topstars wird im Bereich von 50 bis 80 Millionen Euro gehandelt. Damit ist die heutige Welt der damaligen weit überlegen. Um ein Beispiel zu nennen: Ruud van Nistelrooy - Der ehemalige Stürmerstar aus den Niederlanden, heute vergleichbar mit den großen Starstürmern des Weltfußballs, wurde damals für eine Ablösesumme von 28 Millionen Euro verkauft (2001). Insgesamt wurden mit Ihm um die 50 Millionen Euro gehandelt. Gonzalo Higuain wechselte dieses Jahr (2016) für 90 Millionen Euro nach Turin, er ist damit mehr als 3 mal so teuer wie van Nistelrooy, und hat mit nur einem Transfer fast doppelt so viel Geld in den Umsatz gebracht wie van Nistelrooy in seiner gesamten Karriere.
Es wird also immer mehr Geld in den Fußball investiert, um möglichst erfolgreich zu sein. Es wird sich eigentlich nur noch am Rande mit dem Ballsport beschäftigt. Es ist einfach eine Tatsache geworden, dass Vereine sich als wirtschaftliche Unternehmen definieren müssen.

Wie kommen die Vereine überhaupt an so viel Geld? Es gibt hier 2 einfache Möglichkeiten: 
Die erste Möglichkeit besteht darin, dass der Verein sich mit eigener Kraft und wenigen finanziellen Ausgangsmitteln hocharbeitet. Er startet in einer tieferen Spielklasse, und erlangt durch sportliche Leistung ein gewisses finanzielles Budget (welches ohne Frage benötigt wird). Es werden also vom Vorstand immer mehr Gelder freigegeben, da man sich durch erfolgreichen Fußball diverse Preisgelder sichern konnte.
Die zweite Möglichkeit ist die, die mich als Traditionalist teilweise sehr traurig macht. Es findet sich meistens ein Investor, der eigentlich etwas ganz normales macht, denn er investiert in ein Unternehmen, um damit in Zukunft möglichst viel Umsatz zu erzielen. Speziell beim Fußball heißt das, dass die für viel Geld gekauften und geförderten Spieler sehr erfolgreich spielen, um die meisten Preisgelder abzusahnen, und somit Geld für den Verein/das Unternehmen zu erspielen. In der Wirtschaft ist das "das tägliche Geschäft", im Fußball auch?
Man darf  nicht denken, dass allein durch große Investoren Geld in einen Fußballverein fließt. Man hat natürlich auch andere Sponsoren, die sich vermarkten wollen. Das ganze Geschäft des Fußballs ist wohl mittlerweile abhängig vom Geld geworden. 
Für Fußballfans wie mich geht es aber beim Fußball nicht um Geld, Geschäft oder Macht. Es geht für mich um Treue, Identifikation und das "WIR" bei der Sache.

Im Deutschen Fußball dreht sich derzeit alles um den "Brauseklub" RB Leipzig. Ein großes Unternehmen, Red Bull, kauft sich in einen kleinen Verein rein, und erobert so ganz nebenbei fast die Herbstmeisterschaft in der Bundesligasaison 2016/17. Das Projekt "RB Leipzig" ist sehr umstritten - immer wieder heizen Debatten das Thema an. In weiten Teilen Deutschland wird Hass gegenüber dem Ostverein bekundet. Die Frage ist doch aber: Steckt hier wirklich nur Geld dahinter? Was viele nicht wissen - RB kauft zwar viele Spieler zu teurem Geld, aber dennoch sind es alles junge Talente. Wie viele von den Spielern würden in der Stadt beim shoppen wohl erkannt werden?
Ich will nur mein eigenen Standpunkt kurz erläutern:
Es ist ohne Zweifel, dass Red Bull (viel) Geld in diesen Verein steckt. Nach der Finanzspritze lieferte RB Leipzig dann aber auch Ergebnisse. 2009 wurde der Verein gegründet, und durch die Übernahme eines anderen Vereins konnten sie gleich in der Oberliga starten (5. Liga). Im Laufe der Jahre wurden immer mehr Spieler durch das viele Geld zum jetzigen 1. Ligisten gezogen. Aber auch die Jugendarbeit und andere Abteilungen wurden enorm verbessert.
Sollten wir im Osten nicht auch froh darüber sein, dass wir 1. Liga-Fußball genießen können? Kein Verein des Osten hätte die Möglichkeit finanziell mit den ganz großen im Deutschen Fußball mitzuhalten. Jetzt haben wir aber wieder eine Mannschaft, die den Bayern, dem BVB und den anderen großen Namen wieder ein wenig Druck machen kann.
Alles in allem bleibt es, auch für mich, umstritten. Ich sehe zwar die Erfolge die der Ost-Fußball wieder feiern kann, und auch die vielen Abteilungen hinter den Kulissen, die durch die Finanzspritze ausgebaut werden konnten, aber ich bin auch immer noch Traditionalist. In der Summe sage ich aber, dass ich es den vielen jungen Spielern von RB, und dem gesamten Osten gönne, oben mitzuspielen.
Mich würde freuen, wenn ihr in den Kommentaren kurz eure Meinung zu RB Leipzig schreibt.



In dem letzem Blog möchte ich mich speziell auf einige Themen einlassen:
1. In welchen europäischen Ländern wird das meiste Geld ausgegeben, und wo finden sich die meisten Investoren an? 
2. Einblick in die Finanzen des deutschen Fußballs - woher kommt das Geld, wo geht es hin?



http://www.liga3-online.de/blamieren-oder-kassieren-geld-im-fusball/
http://www.transfermarkt.de
http://www.zeit.de/2016/20/rb-leipzig-fussball-finanzen-aufbau-ost


1 Kommentar:

  1. Muss man sich mal vorstellen. Was der Sport für Mittel hat, sei es Formel 1, Fußball, etc. und immer reicher werden, während auf der anderen Seite der Welt gehungert wird, weil keine Mittel da sind.

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