Mittwoch, 25. Oktober 2017

Maslovsche Bedürfnispyramide im Zusammenhang mit ökonomischem Denken und Handeln



Maslovsche Bedürfnispyramide im Zusammenhang mit ökonomischem Denken und Handeln


Jeder Mensch hat Bedürfnisse. Der US-amerikanische Psychologe Abraham Maslow gibt mit seiner Bedürfnispyramide einen hierarchisch strukturierten Überblick über die verschiedenen Treiber und Ziele menschlichen Handelns. Physiologische Bedürfnisse stehen hier an erster Stelle. Wir sind nach Maslow stets bestrebt Hunger, Durst oder das Bedürfnis nach Schlaf zu stillen. Erst dann sind wir in der Lage und bereit, uns höheren Zielen, wie Sicherheit, sozialen Bedürfnissen, unseren ganz individuellen Bedürfnissen und am Ende der Selbstverwirklichung zu widmen.
Das Leben in einer Gesellschaft geht meist damit einher, dass sich ein Individuum an die jeweiligen gesellschaftlichen Normen und Regeln anpasst, im Zweifel eigene Bedürfnisse zurückstellt, bis hin zur Aufgabe persönlicher Ziele oder auch Wohlbefinden. Es stehen also in jeder Gesellschaft dem Menschen zwei gegensätzliche Kräfte ‚Egoismus’ zur Erreichung persönlicher Ziele und Bedürfnisbefriedigung und ‚Altruismus’ die Zurückstellung eigener Bedürfnisse zum Wohle anderer, gegenüber.
Wie entscheidet der Mensch nun in diesem Widerspruch verschiedener Motive? Während die Hierarchie der Bedürfnisse laut Maslow angeboren ist, so basieren die Entscheidungen der Menschen für die Befriedigung der Bedürfnisse auf verschieden Überlegungen. Diese können ökonomischer, ökologischer, sozialer, aber auch kultureller Natur sein.
Ich möchte im Folgenden näher auf das ökonomische Handeln eingehen, welches sich durch Effizienzoptimierung und die Reduzierung von Kosten und investierter Energie auf ein Minimum auszeichnet. Ob bewusst oder unbewusst begleiten uns ökonomische Überlegungen bei Alltagsentscheidungen, bei denen beständig Aufwand und Nutzen gegeneinander abgewogen werden. Fahre ich heute mit dem Rad zur Arbeit, oder nehme ich den Bus oder doch lieber gleich das Auto? Die kostengünstigste Wahl (Sicherheitsbedürfnis) wäre hier das Fahrrad, gleichzeitig tue ich etwas für meine Gesundheit (physiologisches Bedürfnis), spare mir nach der Arbeit den Gang ins Fitnessstudio (individuelles Bedürfnis) und erhalte die meiste Anerkennung der Kollegen (soziale Bedürfnisse), wenn ich mit dem Fahrradhelm im Büro aufschlage. Andererseits geht es mit dem Bus schneller (Individualbedürfnis), sodass ich vor der Arbeit noch kleine Handgriffe im Haushalt schaffe. Der Bus ist zudem das sicherste der drei zur Wahl stehenden Verkehrsmittel (Sicherheitsbedürfnis) und zudem kann ich während der Fahrt bequem ein Brötchen essen (physiologisches Bedürfnis). Mit dem Auto geht es am schnellsten (individuelles Bedürfnis), ich habe meine Ruhe vor Beifahrern im Bus (soziales Bedürfnis) und kann nach Feierabend noch spontan und bequem irgendwo hinfahren (individuelles Bedürfnis), habe allerdings die höchsten finanziellen Kosten und die Fahrt könnte meinem Bedürfnis, einen nachhaltigen und ökologischen Lebensstil zu führen (Selbstverwirklichung) im Wege stehen.
Nun konkurrieren also verschiedene Bedürfnisse und Motive miteinander. Für die maßgebliche Handlungsentscheidung sind natürlich auch Lebensumstände, Tagesform und aktuelle Ereignisse ausschlaggebend. Möchte ich beispielsweise Geld sparen, ist das Fahrrad die ökonomischste Option. Muss ich schnell zur Arbeit gelangen, verspricht das Auto die größte Zeiteffizienz. Habe ich es nicht mehr geschafft zu frühstücken, muss aber gut gestärkt und ausgeruht auf der Arbeit eintreffen, ist der Bus die beste Option.
Menschliches Verhalten setzt sich also aus einer Vielzahl verschiedener, gern auch konkurrierender Bedürfnisse sowie prinzipiellen und situativen Entscheidungen zusammen. Die Ökonomie beschreibt den Einsatz und die Verwertung der Hilfsmittel, die dem Menschen hierbei zur Hilfe stehen. Die Beobachtung und Analyse dieses komplexen Zusammenspiels finde ich persönlich sehr interessant und gibt mir Aufschluss über die zu Grunde liegenden Bedürfnisse meiner Mitmenschen und auch mir selbst. So fahre ich gern Bus und schaue mir aus sicherer Entfernung das allmorgendliche Spektakel von Rad- und Autofahrern auf unseren Straßen an. Die einen bemüht lebend und die anderen möglichst schnell und ohne Radfahrer auf der Haube am Zielort anzukommen.

Quellen: 
http://blog.zeit.de/schueler/2010/09/10/okonomisches-handeln/ 
https://www.gkmotivates.com/maslowsche-beduerfnispyramide/

 


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