Donnerstag, 26. Oktober 2017

Was hat ökonomisches Denken und Handeln mit ökonomischer Bildung zu tun?

Roland Baader zitiert in seinem Buch „Die belogene Generation – polt. manipuliert statt zukunftsfähig informiert“, den Sozialphilosophen und Ökonomen Wilhelm Röpke.
Eines der schwersten Gebrechen unserer Zeit besteht darin, dass das Problem der wirtschaftlichen Ordnung ....ebenso wenig verstanden wird wie die besondere Art, in der die Marktwirtschaft es löst. Die Menschen unserer Zeit werden mit Wissen aller Art voll gestopft, aber etwas Wesentliches lernen sie nicht: die Wirkungsweise und den Sinn des eigenen Gesellschafts- und Wirtschaftssystems zu verstehen, dessen Glieder sie sind und von dessen Funktionieren ihr Lebensschicksal abhängt. Keine Kultur aber hat jemals lange bestehen können, wenn ihre inneren Gesetze und der Sinn ihrer Einrichtungen nicht mehr begriffen werden.“

Dieses Zitat ist bis heute aktuell und wird zunehmend immer wichtiger.
Der steigenden Komplexität wirtschaftlicher Strukturen und Prozesse stehen Kinder und Jugendlichen nicht selten mit einer geradezu beunruhigenden Verständnis- und Orientierungslosigkeit gegenüber.

Was also hat ökonomisches Denken und Handeln mit ökonomischer Bildung zu tun. Dieses Thema ist in hohem Maße für mich diskussionswürdig. Ökonomische Bildung ist ein wichtiger Bestandteil im Leben und eine Voraussetzung für ökonomisches Denken und Handeln.
Wenn Kinder schon von kleinauf und spätestens in der Schule nicht ökonomische Bildung gelehrt bekommt, wird man später immense Probleme im täglichen Alltag haben.

Wenn die ökonomische Bildung ein fester Bestandteil der erzieherischen Maßnahme durch Kita, Schulen, Eltern etc. wird, dann greift man den Kindern für die Bewältigung und Gestaltung der Lebenssituationen unter die Arme. Ohne diese Alltagsbewältigung können private Insolvenzen entstehen und das „anständige“ Führen eines Haushaltes wird schwierig bzw. unmöglich.
Wenn Kindern von vornherein ein ökonomisches Handeln und Denken beigebracht wird, decken sie ihre Bedürfnisse anders ab und verwenden ihre zur Verfügung stehenden Mittel effizienter.
Je mehr dieses Wissen den Kindern beigebracht wird, umso mehr verinnerlichen sie es für den Rest ihres Lebens. Sie bringen es dadurch ihren Kindern bei. Der Kreis schließt sich.
Es wird mehr darüber nachgedacht, inwieweit man sein Geld für seine Bedürfnisse ausgibt, ob es wirklich dringend benötigte Bedürfnisse sind oder nur „Modeerscheinungen“. Die vorhandenen Mittel werden für die wichtigen Bedürfnisse eingesetzt. Dadurch könnte man in der Zukunft Privatinsolvenzen, Schulden in jeglicher Art und Weise, Armut zwar nicht zu 100% verhindern, aber doch erheblich verringern. In welchem Prozentsatz dies geschehen wird/kann, hängt alleine von dem Umfang, der Komplexität und der Qualität der ökonomischen Bildung ab.

Es geht darum, in die sich von Grund auf wandelnde Welt die Freiheit des einzelnen hinüberzuretten, auch weiterhin einigen Wohlstand erwirtschaften, sozialen Zusammenhalt
wahren und den Nachwachsenden in einer intakten Welt ihre eigenen Chancen erhalten zu können.“




Quellen:
https://www.stiftung-marktwirtschaft.de - „Mit Mut zum Markt aus der Misere“ (1998)

Roland Baader (1999) Vorwort „Die belogene Generation - polit. manipuliert statt zukunftsfähig informiert“

https://www.wigy.de - Ökonomische Bildung und Gymnasium

http://budrich-journals.de - „Wirtschaft in die Schule!“ - Plädoyer für ein Schulfach Ökonomie an allgemein bildenden Schulen von Rüdiger von Rosen


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