Mittwoch, 15. November 2017

Erste Weltwirtschaftskrise 1857

Weltwirtschaftskrise 1857


Von einer oder mehreren Weltwirtschaftskrisen hat eigentlich schon jeder etwas gehört, mindestens im meistens recht langweiligen Geschichtsunterricht. Wenn man an Weltwirtschaftskrisen denkt, denkt man immer gleich an die „Große Depression“ 1929 oder an die Ölkrisen 1973 und 1979. Bei meiner Recherche zu diesen beiden Krisen fand ich jedoch heraus, dass die erste Weltwirtschaftskrise bereits 1857 war, diese entpuppte sich sofort als viel interessanter weshalb ich jetzt darüber schreibe.

Mich interessierte vor allem wie es zu dieser Krise kam, und welche Folgen sie auf die Welt hatte.
Vor der Krise gab es zunächst einen Wirtschaftlichen Aufschwung. Das lag damals an den Goldfunden in Kalifornien 1849 und Australien 1851, wodurch es viele Exporte in diese Länder gab, und die Eisenbahnnetze ausgebaut wurden. Für diese Investitionen gab es natürliche eine Menge Kredite von den Banken. Parallel dazu gab es seit 1853 den Krimkrieg, durch den es kein billiges Weizen aus Russland auf dem europäischen Markt gab. Dieses lieferten nun die USA. Durch diese Faktoren gab es einen Aufschwung in der US-Amerikanischen Wirtschaft.
Zu einer Ursache der Krise wurde jedoch die politische Unsicherheit in Kansas, wegen der weniger Siedler nach Westen zogen. Das verringerte die Nachfrage von Landverkäufen weshalb deren Preise fielen. Auch die Eisenbahn hatte unter der verringerten Anzahl der Siedler zu kämpfen, da es ein geringeres Transportaufkommen gab.
Aufgrund dieser Ereignisse musste die Ohio Life Insurance Company am 24. August 1857 ihre Auszahlungen einstellen, da sie spekulativ in Anleihen von Eisenbahngesellschaften investiert hatte.Unglücklicher Weise hatten jedoch viele New Yorker Banken der Ohio Life Insurance Company Geld geliehen, weshalb diese Darlehen von anderen kleinen Banken und Unternehmen wieder einforderte um zahlungsfähig zu bleiben. Das war der Beginn von einer um sich greifenden Finanzkrise, da viele Kunden und Gläubiger ihr Geld abzogen solange eine Bank noch zahlungsfähig war, was zum Ruin vieler Banken führte.
Zusätzlich wurde die Krise noch dadurch verschärft, dass der Krimkrieg beendet wurde wodurch die US-Amerikanischen Bauern ihr Getreide nicht mehr nach Europa verkaufen konnten, da sie nicht mit den russischen Preisen konkurrieren konnten. Außerdem sank ein Schiff auf dem Weg von Kalifornien nach New York mit 3 Tonnen Gold an Board von New Yorker Banken, was ihre Zahlungskraft schwächte.
Zu einer Weltwirtschaftskrise wurde die Bankenkrise in den USA, weil sich die dort ansässigen Banken Geld in der ganzen Welt liehen. Das führte nach deren Zahlungsunfähigkeit schnell zum Konkurs von Banken in ganz Europa.
Zu einem der Weitreichendsten Folgen der Krise gehört der Amerikanische Bürgerkrieg. Da die Südstaaten weiterhin ihre Baumwolle auf dem Weltmarkt verkaufen konnten traf sie die Krise nicht so stark wie den Rest der USA. Weil der Absatz von Produkten im Norden aufgrund der Krise zurück gegangen war verlagerte sich der Vertrieb von Produkten in die Südstaaten. Das machte die Nordamerikanische Wirtschaft abhängig von den Südstaaten, weshalb die Regierung in Washington nicht soviel Gewalt auf die Südstaaten ausüben konnte, welche immer noch an der Sklaverei festhielten. Aber das ist ein anders Thema.

Ich hoffe ihr seid während meiner Ausführungen nicht eingeschlafen, solche Themen sind ja nicht jedermanns Sache.

Tillmann Hoyer

Quellen:

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