Dienstag, 28. November 2017

Financial Fairplay im Fußball

Arabische Scheichs, russische Oligarchen und amerikanische Investoren prägen den europäischen Fußball seit dem vergangenen Jahrzehnt. Von der großzügigen finanziellen Unterstützung profitieren viele Klubs, wie zum Beispiel der Paris Saint-Germain oder Manchester City. Jedoch verlieren diese hierdurch jegliches Maß und wirtschaften weit über ihren eigenen Umsätzen.  
Aus solchen Gründen hat das Exekutivkommitee der UEFA hat im Jahr 2009 ein Konzept zum finanziellen Fairplay im Fußball vorgestellt. 2010 wurde das neue Regelwerk „UEFA Reglement zur Klublizenzierung und zum finanziellen Fairplay“ veröffentlicht. Die Ziele der neuen Regelungen bestehen darin, dass die Klubs nicht über den Rahmen ihrer Einnahmen hinaus wirtschaften und ökonomisch verantwortungsvoll handeln sollen. Das ausdrückliche Ziel ist es, die Lebensfähigkeit und die Nachhaltigkeit des europäischen Fußballs langfristig zu schützen. Laut UEFA Präsident Michel Platini zahlen die Vereine kurzfristig überhöhte Spielergehälter und Ablösesummen, selbst wenn ihre finanzielle Lage dies im Grunde nicht erlaubt. Das FFP-Konzept (Financial Fair Play) soll daher ein umsichtiges Finanzmanagement sicherstellen, dass die Interessen der Vereine, einzelne Spieler und den Europäischen Fußball schützen, um mittel- oder langfristige Modelle in die Tat umzusetzen.

Jedoch zeigten die letzten Jahre eine gegenläufige Entwicklung. Die Ablösesummen und Gehälter für Spieler explodierten. Die Vereine der englischen Premier League sollen in der Transferperiode 16/17 1,65 Milliarden Euro in neue Spieler investiert haben.
Strafen wurden bei großen Vereinen bisher nur selten oder inkonsequent verhängt, manche wurden sogar nach ein paar Jahren aufgehoben.

Wie ist es möglich, einen Spieler wie Neymar für astronomische Summen zu verpflichten, wenn man schließlich nur mit 30 Millionen Euro im negativen stehen darf? Eine bezahlte Ablösesumme wird nicht sofort schlagend, sondern über die ganze Vertragsdauer abgeschrieben. Beispiel Neymar: Der Brasilianer kostete 222 Millionen Euro und unterschrieb einen Vertrag über fünf Jahre. Somit fließen jedes Jahr 44,4 Millionen Euro der Ablösesumme in die Bilanz der Pariser. Ein Umstand, der meist ausgeblendet, für die korrekte Rechnung aber essenziell ist.

Meiner Meinung nach wird Neymar nicht der einzige Fußballer sein, der die Ablösesumme von 200 Millionen Euro überschritten hat, denn in vielen Verträgen von den Superstars stehen Ablösesummen von mehr als 300 Millionen Euro geschrieben. Das Interesse von chinesischen und arabischen Investoren wird größer und somit wird noch mehr Geld in die europäischen Topklubs gepumpt. Die kleinen Klubs bleiben dabei auf der Strecke und die Lücke zwischen beiden „Parteien“ wird immer größer. Lassen wir uns dahingehend überraschen.



Quellen:

https://monami.hs-mittweida.de/files/5786/BACHELORARBEIT_FranziskaKoch.pdf

Fußballunternehmen in Europa : Konzernrechnungslegung, Lizenzierung und finanzielles Fairplay im deutschen und europäischen Profifußball, Marc Strauß, Berlin, Schmidt, 2014, S. 301 – 325

http://www.spox.com/at/sport/fussball/international/1708/Artikel/financial-fair-play-uefa-erklaerung-neymar-transfermarkt-regeln.html

http://www.sport1.de/internationaler-fussball/2017/08/uefa-sprecher-spricht-ueber-den-bevorstehenden-neymar-transfer


Informatives Video zum Thema:


https://www.youtube.com/watch?v=y79gf1saC_w

1 Kommentar:

  1. Das Konzept des Financial Fairplay der FIFA ist meiner Meinung nach ein schlechter Witz, welches deutlich wird an dem von dir vorgegebenen Beispiel Neymar. Wieso erstellt man ein Konzept wenn es mit diversen Tricks umgangen werden kann? Wobei erwähnt werden muss, dass alleine der Verkauf von seinen Trikots PSG mehrere Millionen einbringen werden. Ich denke Vereine sind bereit diese Summen zu bezahlen, da der Erfolg komme was wolle stets im Vordergrund stehen muss.

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