Donnerstag, 16. November 2017

Wenn der Einsatz des Minimalprinzipes aus dem Ruder läuft

Liebe Leserinnen und Leser,

Seit dem letzten Blog ist eine Menge Wasser die Spree hinabgeflossen, aber nun geht es weiter.
Beim letzten Mal sind wir ja bei den Vorteilen des Minimalprinzipes stehen geblieben.

Zur Erinnerung: Blog Part 1 


Einen weiteren Vorteil sieht man im Bereich Weichentechnik. Man kann sich ja noch sehr gut an die Jahre des "S-Bahn Chaos" in Berlin erinnern. Eines der größten Probleme war, dass die Weichen im Winter festgefroren waren. Nun stellte sich die DB AG die Frage; Wie bekommen wir dieses Problem schnell und kostengünstig aus der Welt? Die Lösung waren Heizplatten, die im Schotterbett eingepflegt wurden und nun die Weichen, durch die Wärme funktionsfähig gehalten werden. Da durch dieses Problem ein Millionenschaden verursacht wurde und zusätzlich das Image sehr gelitten hatte.
Im Vergleich war diese Maßnahme zur Problemlösung eine sehr günstige Alternative, um weiteren Schaden abzuwenden.

Bis jetzt hörte es sich ja alles sehr gut an, aber das Prinzip hat auch seine Tücken.

In der Zeit, wo die große Bahnreform geschah (ca.2006), war Herr Mehdorn der Vorsitzende der DB AG. Unter Ihm wurde eine große Kostenminimierungskampagne ins Leben gerufen und auch umgesetzt. 

Das erste Beispiel ist, das viele Weichen im Streckennetz entfernt wurden, da die Instandhaltung sehr Kostenintensiv war und ist. Das hörte sich am Anfang sehr gut an, aber im späteren Verlauf sah man, das diese Entscheidung ein sehr großer Fehler war. 
In vielen Streckenabschnitten kommt es dadurch zu massiven Verspätungen der Züge, da für ICE und IC etc. keine Überholungsmöglichkeiten in bestimmen Abschnitten mehr besteht.  Die Deutsche Bahn hat aber eine Vereinbarung mit dem Staat. Sie müssen eine Pünktlichkeitsquote einhalten, sonst werden Strafzahlungen fällig. In diesem Fall sind die Strafzahlungen in überhaupt keiner Weise in ein Verhältnis der Kosteneinsparung setzbar.

Ein weiterer großer Fehler war, das viele Bahnhöfe nur noch mit den nötigsten Mitteln Instand gehalten werden und dadurch ein großer Verfall der Bahnhofssubstanz auf ein kritisches Maß gestiegen ist.  
Hierzu ein Video von der Sendung PlusMinus auf dem Jahre 2013.
Verwahrloste Bahnhöfe 

 Das sind große Misstände die als Folge des falsch angewandten Minimalprinzipes zu Tage gekommen waren.
 Da rund 80% der Bahnhöfe sich im ländlichen Raum befinden und sie keinen großen Gewinn abwerfen. 
Dadurch stelle ich mir die Frage, ob das Unternehmen überhaupt eine soziale Ader besitzt, da durch den Verfall der Bahnhöfe auch die Komunen sehr darunter leiden. Wenn eine Komune einen sehr verwahrlosten Bahnhöf präsentiert, ist dies auch nicht gerade sehr Förderlich für die Kommune bzw. den Landkreis. 
Das ist ein Thema, über was man sehr detailliert und lange diskutieren kann. 

Dazu möchte ich Ihnen einen sehr infomativen Artikel der Süddeutschen Zeitung anbieten. (2011)

Das deutsche Bahnhofsdrama  

Hiermit verabschiede ich mich von Ihnen für heute und bis zum nächsten Mal. 

2 Kommentare:

  1. Hallo Sebastian,

    ich finde deinen Beitrag sehr interessant. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich davon noch nicht wirklich etwas gehört habe. Des Weiteren sprichst du mit dem Thema der Deutschen Bahn ein sehr lebensnahes Thema an, was ich tag täglich erleben muss. Ich wohne selber in einer kleinen ländlichen Stadt und muss wirklich sagen, dass der Bahnhof vor einigen Jahren echt extrem ungepflegt aussah und Pünktlichkeit ein Fremdwort darstellte.
    Durch deinen Beitrag habe ich wieder etwas kleines neues dazu gelernt!

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  2. Hallo Sebastian,

    ich finde es echt gut, dass du das Thema die Blogs über so durchziehst. Dadurch bekommt man auch einen besseren Einblick in das Thema.

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