Sonntag, 26. November 2017

Stephan Schwerin

Blog 2, Ökonomisches Denken und Handeln

Ich bleib mal bei meiner Zielgruppe, nämlich den Schülerinnen und Schülern der Jahrgänge 7 – 10, die ich 16 Stunden die Woche an der Backe habe. Dabei muss ich vorweg nehmen, dass ich nicht am Einstein-Gymnasium Potsdam arbeite, wo ein wohl selektiertes Schülerklientil vorzufinden ist.
Das sind nicht Kinder von Ärzten, Anwälten, Wissenschaftlern, Betriebswirten. Es handelt sich viel mehr um einen bunt gemischten Haufen, in dem so ziemlich alles zu finden ist. Es gibt einige wenige „ normal entwickelte„ , die stets unterfordert sind, aber einen nicht unerheblichen Anteil von Schülerinnen und Schülern, die Lernschwächen wie AHDS, HKS, Dyskalkulie oder Legasthenie aufweisen (schreibe ich jetzt nicht alle ab, könnt ihr selbst nachlesen). Dazu bei vielen Auffälligkeiten, die auf soziale Schädigungen hinweisen. Also der ganz normale Wahnsinn.
Ich will euch nicht bange machen vor dem was euch erwartet, wenn ihr als Lehrer und Lehrerinnen vor der Klasse steht. Vielmehr die Wichtigkeit des Themas „ökonomisches Denken und Handeln“ vor Augen führen, denn die jetzigen Schülerinnen und Schüler sind die nächste Generation überschuldeter Haushalte, wenn man diese nicht zeitnah auf das Leben in der Gesellschaft vorbereitet. Die Wirtschaft hat freilich kein gesondertes Interesse an Aufklärung. Wer nicht wirklich hin schaut, ist eben der leichte Kunde. Schick doch mal einen Menschen in den Supermarkt, der Dyskalkulie aufweist, der ist sicher mit der Aufgabe überfordert mit den 20 € klarzukommen, die du ihm vorher in die Hand gedrückt hast.
Beinhaltet das Thema eben diese breite Palette von Abläufen und Aufgaben im privaten Haushalt wie Ernährung (dann auch noch gesund), Einkauf, Finanzierung, Wohnung - und Wäschepflege, Betreuung, Arbeitsplanung, Freizeitgestaltung. Mit den zur Verfügung stehenden Mitteln, Material und Zeit, das Boot Haushalt über Wasser halten. Wirtschaftlich agieren, gezielt effizient mit den immer knappen Ressourcen umgehen um so effektiv wie möglich den anstehenden Bedarf zu decken. Die Probleme in vielen Privaten Haushalten beginnen mit der Bedarfserfassung und der Auseinandersetzung ist ein Bedarf vorhanden, oder handelt es sich um künstlich Bedarfsweckung, zum Beispiel durch Werbung. Es wird sich dann schwer getan mit einer sinnvollen Lösungsfindung oder mit der Suche nach Alternativen. Vielen fehlt das erforderliche Wissen um sinnvoll mit den zur Verfügung stehenden Mitteln umzugehen. Die stetig steigende Zahl an Privatinsolvenzen spricht da eine deutliche Sprache.





https://www.ugb.de/kinder-gesund-ernaehren/hyperkinetisches-syndrom-wenn-kinder-nicht-zur-ruhe-kommen/
http://www.praxisvita.de/leben-mit-der-lernschwaeche-dyskalkulie
http://www.legasthenie-info.de/wasist.html
Apelojg u. a.: Startklar. Wirtschaft, Arbeit, Technik

    Balderjahn, Specht: Einführung in die Betriebswirtschaftslehre
    http://www.philohof.com/philosophie/nachdenken_ueber_wirtschaft/was_ist_oekonomisches_denken.htm

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