Donnerstag, 2. November 2017

Was ist eigentlich das Bedingungslose Grundeinkommen?



Was ist eigentlich das Bedingungslose Grundeinkommen?


Schon 1516 hatte Thomas More in seinem Buch „Utopia“ die Idee eines Grundeinkommens. Er vertrat die Meinung, dass Kriminelle ein Grundeinkommen bekommen sollten, damit sie nicht mehr stehlen. Denn laut More täten sie das, weil sie sonst nicht an Geld kommen, um ihre Grundversorgung abzudecken. Allerdings hatte er nicht die Idee dieses Grundeinkommen bedingungslos zu machen, sondern die Empfänger sollten aus seiner Sicht einer streng verpflichtenden Arbeit nachgehen. (Utopia)

Mit der Zeit wurde diese Idee immer mehr verfeinert und so kam 1848 Joseph Charlier zu der Idee eines regelmäßig ausgezahlten Grundeinkommens, das nicht an Bedingungen geknüpft sein sollte. Charlier wollte eine vierteljährige Auszahlung, mit der die lebenswichtigen Bedürfnisse der Gesellschaft abgesichert werden sollten. Allerdings hatte auch er schon gesagt, dass alles über dem ausgezahlten Minimum selbst verdient werden solle.

Um 1950 sprach sich auch der deutsch-amerikanische Philosoph Erich Fromm für das BGE aus, da er wollte das die Bevölkerung die Möglichkeit hat, Arbeit ablehnen zu können, ohne Angst zu haben vor Arbeitslosig- oder Obdachlosigkeit.

Rund 20 Jahre fand in Kanada eine Studie namens Mincome statt. 4 Jahre lang bekamen rund 1.000 Familien je nach Einkommen und Größe der Familie ein Grundeinkommen. Nach 2 Durchgängen wurde die Studie wieder abgebrochen. (Mincome)

Momentan laufen weiterhin Pilotprojekte zum Bedingungslosen Grundeinkommen, wie beispielweise in Finnland. Dort werden seit diesem Jahr für 2 Jahre jeden Monat 560€ an 2.000 Testpersonen gezahlt. Die Testpersonen bezogen vorher Arbeitslosenunterstützung. Das Grundeinkommen soll die Sozialleistung ersetzen und einen Anreiz zur Jobsuche geben. (Finnland)

„Das bedingungslose Grundeinkommen ist ein fester Geldbetrag, den jeder Bürger gleichermaßen vom Staat erhält und das jeden Monat. Es handelt sich um ein Konzept zur Sicherung des Existenzminimums.“ (BGE)

Quellen:
http://basicincome.org/basic-income/history/ 


 
 

4 Kommentare:

  1. Vielen Dank für diesen Beitrag. Es zeigt mir, das die aktuelle Diskussion um das bedingungslose Grundeinkommen schon vor langer Zeit seinen Ursprung hatte und heutzutage eine Art "Renaissance" erlebt.

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  2. Hey
    Ich finde du hast mit dem Thema "Das bedingungslose Grundeinkommen" ein interessantes Thema angesprochen.
    Wie du schon angesprochen hast, haben Familien je nach Größe das bedingungslose Grundeinkommen bekommen. Stellt sich mir die Frage, ob es dann sinnvoller wäre mehr Kinder zu zeugen und dafür mehr Geld zu bekommen anstatt arbeiten zu gehen. Im Freundeskreis wird häufig argumentiert, dass Menschen die das bedingungslose Grundeinkommen zusätzlich zu ihrem Beruf erhalten besser und motivierter arbeiten. Ich halte das für nicht sinngerecht. Wieso sollte jemand dann noch die " Drecksarbeiten" , wie Müllabfuhr oder bei Wind & Wetter auf einer Baustelle stehen für die Gesellschaft machen?
    Danke für den Beitrag !!

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  3. Ich stimme Dominik zu, wenn jeder eine gewisse Summe an Einkommen verdient, ohne wirklich arbeiten zu müssen, wieso sollten dann Menschen noch in so kleinen, aber wichtigen Berufen arbeiten. Die Politik müsste sich auf jeden Fall nochmal Gedanken machen wie sie solche Situationen lösen wollen, falls das BGE in die Realität umgesetzt werden sollte.

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  4. Ich finde dein Blog sehr gelungen und er regt mich zum Denken an. Ich finde es sehr interessant das die Leute schon damals die gleichen Probleme wie wir hatten. Heute gibt es ja immer wieder Diskussionen um das bedingungslose Grundeinkommen. Leider gibt es überall kleine Haken. Wie TeeTrinker-7 schon sagt denke ich das manche, die einen kleinen nicht so gut bezahlten Job ausüben, diesen dann weiterhin ausüben werden. Es gibt viel zu diesem Thema zu diskutieren...

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