Donnerstag, 2. November 2017

Liebe Leserinnen, Liebe Leser

im zweiten Blogeintrag möchte ich mich mit den Themen Effizienz und Rationalisierung befassen.

„Wirtschaftssubjekte handeln dann rational, wenn sie sich stets für die effizientere Lösung entscheiden.“ (Wöhe/Döring 2013, S. 33) Rationalität wird also als grundlegender Baustein bezeichnet um erfolgreich zu Wirtschaften da sie sich auf die Effizienz, also das Verhältnis von Input und Output, bezieht und für einen finanziellen Gewinn unabdingbar ist. In der Soziologie erscheint der Begriff der Rationalisierung und dieser wird von Degele und Drieß (2005) wie folgt definiert:

Rationalisierung meint den schrittweisen Prozess der Ablösung von zufälligen, planlosen und traditionsgebundenen durch arbeitsteilige, normierte, standardisierte, organisierte und bürokratisch verwaltete Lebensformen.“ (Degele und Drieß, 2005, S. 95)

Sie findet also in fast jeglichem Wachstumsprozess statt und wirkt sich meist positiv auf Gewinne und Erfolg aus. Wie weit dieser Prozess geht zeigen zum Beispiel namenhafte Fast-Food-Restaurants. Der Arbeitsablauf in den meist gleich ausgestatteten Gebäuden ist komplett durchorganisiert und strukturiert. Jeder Mitarbeiter kennt seine Handgriffe und könnte mit diesem Wissen in jedem anderen Restaurant der Kette ebenfalls arbeiten. Die Kundenbetreuung ist ebenfalls Standards unterworfen und soll dazu beitragen möglichst viele Menschen zum Konsum zu verleiten. (Degele und Drieß, 2005, S. 108) Ziel ist auch hier natürlich ein zufriedener zahlender Kunde der jedoch auch nicht zu lange im Restaurant verweilen sollte, da er anderen potentiellen Gästen den Platz wegnimmt.
Dies ist sicherlich ein extremes Szenario, man sollte sich aber bewusst sein, dass diese Optimierungsprozesse jederzeit Thema sind. Als aktuelles Beispiel wären hier die Lieferdienste zu nennen ohne die sich kaum ein neues Restaurant welches Pizza, Döner, Burger oder Sushi verkauft, über Wasser halten kann.
All dies soll bezwecken, dass die Welt für den Konsumenten ein Stück einfacher und bequemer wird. Er soll wissen was er bekommt und worauf er sich einlässt.
Es ist an dieser Stelle wichtig zu betonen, dass es auch wieder gegenläufige Entwicklungen gibt. Die Gründerszene ist stark wie selten zuvor und überall sprießen kleine Geschäfte und Gastronomien mit neuen Konzepten aus dem Boden. Die Fahrradkuriere der Lieferdienste formieren sich und stellen Forderungen. (Spiegel Online | Fahrrad Essensboten begehren auf,  2017)
Dass ein rationales Handeln auch hier existenziell wichtig ist, steht außer Frage. Jedoch sollte man sich bewusst sein, dass eine immer weiter steigende Effizienz und Effektivität den arbeitenden Mensch irgendwann an seine Grenzen bringt.


Ich bedanke mich für das Lesen und wünsche eine angenehme Restwoche.

Fabian Wessely





Literatur:

Degele, N. & Dries, C. (2005). Modernisierungstheorie. Wilhelm Fink Verlag: München

Spiegel online (2017).Fahrrad-Essensboten begehren auf. Aufgerufen am 2.11.2107 unter http://www.spiegel.de/video/foodora-deliveroo-fahrrad-essensboten- begehren-auf-video-1773595.html


Wöhe, G. & Döring, U. (2013). Einführung in die Allgemeine Betriebswirtschaftslehrer. 25. Auflage, München

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