Mittwoch, 1. November 2017

Mit "30" noch bei Mutti


Für den Einen ist diese Aussage normal und für den Anderen total unverständlich. Woran liegt es, dass wir in der heutigen Zeit immer mehr Menschen haben, die solange im Elternhaus leben. Aus vielen Erzählungen hört man doch nur, dass unsere Eltern früher schon mit 18 vielleicht 20 ausgezogen sind und das meistens mit einer Ausbildung in Petto oder sogar schon mit einem Abschluss. Lag es dabei nur an der Miete, die bezahlbar war oder an den vielen Sozialwohnungen die in unserem Sozialstaat zu finden waren. Ja meine Betonung liegt auf dem Wort "waren", denn kurz vor der Wiedervereinigung gab es alleine in Westdeutschland noch knapp 4 Millionen Sozialwohnungen. 2016 waren es dann nur noch 1,3 Millionen in der gesamten Bundesrepublik.  
Alan Harper aus Two and a Half Man hatte bei einer Sicherheitsfrage, die Frage welcher Staat sein liebster sei. Seine Antwort war: „Der Sozialstaat“. Aber ist unser Sozialstaat wirklich so toll? Hilft er wirklich allen Sozial bedürftigen?
Dazu habe ich einen interessanten Artikel im Spiegel Online gelesen. Im April 2017 gab es 590.285 Haushalte die über der Staatlichen Obergrenze lagen und denen nun die Zahlungen vom Staat gekürzt werden. Dabei gibt es so viele sozial schwache Leute wie z.B. Hartz IV Empfänger, aber auch uns Studenten. Jeder ist in seiner Situation auf die Hilfe des Staates angewiesen. Natürlich kommen viele negative Stimmen zum Thema Hartz IV, aber ich möchte mich dort in ersten Linie auf die Leute beziehen, die durch unglückliche Schicksalsschläge in diese Situation gezwungen worden sind. Wie oben schon beschrieben wird nun vielen Hilfsbedürftigen das Geld für Mieten gekürzt, da sie in diesem Jahr über der Obergrenze liegen. Der Staat gab ihnen die Option, sich eine neue Wohnung zusuchen, was doch aber fast unmöglich ist. Es gibt doch kaum noch sozialen Wohnraum, wo die Miete dem Verhältnis angemessen ist. Mitschuld hat der Immobilienboom in unserem Land. Jetzt stehen nun 590.285 Wohnräume über der Obergrenze und alle sollen sich einen neuen Wohnraum suchen. Dazu kommen noch weitere Studenten und neue Flüchtlinge die den Markt vergrößern.
Ist die Obergrenze vielleicht zu niedrig angesetzt? Mit der Obergrenze wird doch schon vermieden, dass Familien in Wohnungen einziehen können mit mehr als 80 Quadratmeter, doch selbst die kleinsten Wohnungen sind doch nicht mehr bezahlbar für den sozial schwachen Bürger und daher auch nicht vom Staat. Wir reden hier von über 17-18 Mrd. Sozialhilfen. 
Auch ein Student würde gerne endlich ausziehen, wir gehen auf Wohnungssuche und kriegen mehr Absagen als überhaupt Einladungen. Oftmals sind die Gründe nachvollziehbar, oftmals auch nicht. Aber selbst die kleinsten Zimmerchen sind so Teuer wie 100x Essen in der Mensa. Und wo ist die Hilfe vom Staat? Da füllen wir 10 Seiten für einen Wohnberechtigungsschein aus damit wir eine Chance auf eine Sozialwohnung haben und was passiert nichts. Auch BAföG bekommt nicht jeder. Wer kann schon mal eben die Kaution am Stück bezahlen? 
Für mich sind es mehrere Faktoren die dafür sorgen, dass immer mehr Leute noch zu Hause wohnen. Zum Einen lässt unser Sozialstaat es zu, dass die Immobilien immer teurer werden und schaffen keine Wohnräume mehr für sozial schwache Leute. Zum Anderen gibt es aber auch immer mehr sozial schwache Leute in unserem Land und genau da sollte das Land dran arbeiten. Ihnen mehr Möglichkeiten bieten ihre Situation in 3-5 Jahren zu verbessern. Der Markt wird weiterhin überkochen und der Staat versucht genau in der Situation an Geld zusparen.




Internetquellen:









 

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